Technische Hochschule Mittelhessen in Gießen erneut mit Rekord bei Erstsemesterzahlen
Insgesamt 1550 Studienanfänger kann die THM begrüßen und damit - wie kaum anders zu erwarten - wieder einen neuen Rekord verzeichnen. Noch nie haben sich in einem Sommersemester so viele junge Frauen und Männer an der THM eingeschrieben. Im April 2016 waren es 1525 "Erstis".
Von hh
Volle Hütte: Die künftigen THM-Studierenden informieren sich bei der Immatrikulationsfeier in der Kongresshalle.
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GIESSEN - Die Entscheidung für Gießen fiel Kim Fenner und Jessica Bär überhaupt nicht schwer. Denn die beiden jungen Frauen haben den Studiengang Medizinisches Management gewählt, und der werde eben nur an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) angeboten. Nur den Umzug an ihren Studienort wollen beide noch etwas hinauszögern. "Ich möchte erst sicher sein, dass mir das Studium auch wirklich gefällt", sagt Jessica Bär. Solange werde sie von ihrem Heimatort in der Nähe von Hanau pendeln. Mit Kim Fenner kann sie solange eine Fahrgemeinschaft bilden. Die 20-Jährige wohnt nämlich nur wenige Kilometer weiter weg. Das haben die beiden Studienanfängerinnen beim Kennenlernen an der THM festgestellt. Kevin Dörfler hingegen wohnt bereits an der Lahn. Von Bad Kreuznach wäre das Pendeln auch ziemlich zeitraubend. Auch der 21-Jährige hat sich für Medizinisches Management entschieden. Vor den ersten Vorlesungen galt es für ihn, zunächst ein Zimmer zu finden. "Das war gar nicht so einfach", berichtet er im Gespräch mit dem Anzeiger. Erst nach rund einem halben Dutzend Wohnungsbesichtigungen habe es endlich geklappt. Die drei gehören zu den 180 Erstsemestern, die sich für diesen an der THM noch recht jungen Bachelor-Abschluss eingeschrieben haben.
Zahlreiche Anlaufstellen
Insgesamt 1550 Studienanfänger kann die Hochschule diesmal begrüßen und damit - wie kaum anders zu erwarten - wieder einen neuen Rekord verzeichnen. Noch nie haben sich in einem Sommersemester so viele junge Frauen und Männer an der THM eingeschrieben. Im vergangenen April waren es 1525 "Erstis". Auf Gießen entfallen 1184 Erstsemester, auf Friedberg 345 und auf StudiumPlus in Wetzlar 21. Die Zahlen sind dabei im Vergleich zum Wintersemester deutlich niedriger, da viele Studiengänge im Sommer gar nicht starten. Die Gesamtzahl der THM-Studierenden beläuft sich nun auf 16 815. Auch das - selbstredend - eine Rekordzahl für ein Sommersemester. 2016 waren es noch 15 707 Hochschüler.
"Sie können tun und lassen, was Sie wollen", verspricht Vizepräsident Olaf Berger den "Erstis", die zur offiziellen Immatrikulationsfeier in die Kongresshalle gekommen sind. "Doch Sie müssen auch lernen, mit dieser Freiheit umzugehen." Und dabei möchte die THM die Studienanfänger auch tatkräftig unterstützen. Deshalb stellen sich die unterschiedlichen Anlaufstellen mit ihrem Angebot vor. Ob Studentenwerk, "International Office" oder THM-Bibliothek: "An Beratung mangelt es nicht", versichert Malte Hübner vom Team der Zentralen Studienberatung, die natürlich auch Antworten auf alle Fragen parat hat. "Kommen Sie zu uns", ermuntert er die Studierenden in der proppenvollen Kongresshalle. Und fügt hinzu: "Die Beratungsgespräche sind vertraulich."
Nach dem Sitzen in Vorlesungen, dem Sitzen in der Bibliothek und dem Sitzen am heimischen Schreibtisch sollte von Anfang an die körperliche Bewegung nicht zu kurz kommen, betont Dagmar Hofmann, Leiterin des Hochschulsports der THM. Das Angebot an Sportkursen sei sehr umfangreich, zumal die THMler dank einer Kooperation auch die Veranstaltungen an der Justus-Liebig-Universität und der Philipps-Universität nutzen können. Zudem gibt es auf dem Campus das "THM Fitness Studio" mit Cardiogeräten und Kraftstationen. Für die Mitgliedschaft wird eine Gebühr erhoben.
Freimonat für Fitness
Die können sich drei Erstsemester zumindest für einen Monat sparen und trotzdem trainieren. Vizepräsident Berger spielt nämlich drei Badmintonbälle ins Publikum, die es dafür zu fangen gilt. Neben Sport gibt es aber noch weitere Freizeittipps. "Bei uns bekommt Ihr vergünstigte Karten für die Giessen 46ers", erzählt Nicole Ebert, Finanzreferentin beim Allgemeinen Studierendenausschuss (Asta). Auch das RMV-Semesterticket, das Theaterticket und die Schwimmbad-Flatrate hätten die Hochschüler dem Asta zu verdanken. Nicht zu vergessen die Sommerparty, die schon bald auf dem Programm steht. Zumindest erfahren die Studienanfänger überdies, dass der Asta auch ein umfangreiches Beratungsangebot organisiert. Allerdings bleiben die Aufgaben der Studierendenvertretung sowie der Fachschaften unerwähnt. Dafür macht Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz Werbung für ihre Stadt. Eine "zweifach gute Entscheidung" hätten die Erstsemester getroffen: für Gießen und für die THM. "Gießen ist groß genug, um viel zu erleben und klein genug, um sich nicht zu verlieren." Obendrein erläutert die SPD-Politikerin die Bedeutung der Erstwohnsitzkampagne. Schließlich hängt die Zuwendung des Landes von der Zahl der Einwohner ab. "Mit mehr Geld können wir auch mehr in die Infrastruktur investieren." Die Rathauschefin hat keinerlei Zweifel, dass sich die jungen Menschen an der Lahn wohlfühlen werden. Denn Gießen sei eine bunte Stadt, eine junge Stadt und die Stadt mit der bundesweit höchsten Studierendendichte.
Von all den Vorzügen der Hochschulstadt muss die Oberbürgermeisterin zumindest Angela Ciepla nicht mehr überzeugen. Die junge Polin hat sich ganz bewusst für das BWL-Studium in Gießen eingeschrieben. Obwohl sie aus dem wunderschönen Breslau kommt und Verwandte an der Nordsee leben. "Ich habe einen guten Freund hier in Gießen", erzählt sie. Der habe ihr auch geholfen, ein Zimmer in einer WG zu finden. "Mir gefällt die Stadt gut", versichert die junge Frau in fast perfektem Deutsch. Und dann reiht sie sich ein in die Gruppe ihrer künftigen Kommilitonen, die sich gemeinsam mit älteren Mentoren auf den Weg zum Campus in der Wiesenstraße machen. Nach der offiziellen Begrüßung lernen die "Erstis" nämlich nun auch noch die THM kennen und können den "höheren Semestern" die drängendsten Frage zum Studienalltag stellen.