Von Gießen nach Frankfurt: Fahrrad-Sternfahrt zur IAA-Demo "#aussteigen"
Der ADFC Gießen rief die Bürger dazu auf, sich an der #aussteigen-Demonstration anlässlich der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main zu beteiligen.
Von (rsc)
Mehr als 100 Radfahrer fanden sich am Samstagmorgen auf dem Parkplatz Ringallee ein. Foto: Schäfer
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GIESSEN - Rund 100 Menschen hatten sich am frühen Samstagmorgen gegen 7.30 Uhr auf dem Messegelände an der Ringallee eingefunden. Alle Zivilisten hatten ein Fahrrad dabei, flankiert wurden sie von einem halben Dutzend Polizisten. Was war da los?
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Gießen hatte die Bürger, die für eine rasche Verkehrswende mit besseren Bedingungen für den Radverkehr eintreten, dazu aufgerufen, sich an der #aussteigen-Demonstration anlässlich der diesjährigen Publikumseröffnung der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main zu beteiligen. Ein Bündnis aus sieben Trägerorganisationen - außer ADFC: BUND, Campact, Deutsche Umwelthilfe, Greenpeace, Naturfreunde Deutschlands und Verkehrsclub Deutschland (VCD) - organisierte vor den Toren der IAA eine Großdemonstration, die sich gegen eine autofixierte Verkehrspolitik wendet und rasche Maßnahmen für besseren Klimaschutz fordert.
"Die IAA bewirbt massiv immer platzraubendere, klimaschädliche SUV und ignoriert damit den Wunsch der Menschen nach lebenswerteren Städten, in denen man sich einfach und sicher mit dem Rad oder zu Fuß bewegen kann", begründet Gerhard Greilich als Vorsitzender des ADFC Gießen die Motivation hinter dem Protest.
Die PS-Giganten seien nicht nur für das reale Klima, sondern auch für das Verkehrsklima verheerend, weil sie eine Aufrüstungsspirale zu immer panzerähnlicheren Fahrzeugen eingeleitet hätten. Die Rücksichtnahme im Verkehr bleibe dabei auf der Strecke, so der ADFC-Vorsitzende weiter. Die Politik sei gefordert, noch in diesem Jahr mit dem Klimaschutzgesetz die Weichen in Richtung einer schnelleren Verkehrswende zu stellen, so die Organisatoren der #aussteigen-Demo.
Der Großkundgebung ging eine Sternfahrt von einem Dutzend Städte aus dem Rhein-Main-Gebiet voraus, darunter Gießen. Der Gießener Zugleiter Jan Wegmann informierte den Radlertross vor dem Start über den Ablauf der Tour nach Frankfurt. So gehe es meistens mit einer moderaten Geschwindigkeit von 15 Stundenkilometern an Bahnlinien entlang. Wer unterwegs von der Tour aussteigen müsse, habe es sodann nicht besonders weit bis zur nächsten Bahnstation, um direkt nach Frankfurt oder zurück nach Gießen zu gelangen.
Über die Gutfleischstraße zum Anlagenring setzte sich sodann eine lange Karawane von Radlern in Bewegung, begleitet über den gesamten Streckenverlauf von Polizisten auf Motorrädern und in Autos. Wert gelegt wurde vonseiten der Polizei darauf, dass der Pulk von einem PKW mit elektrischem Antrieb, einem E-Auto, angeführt werde.