"Wisch Mob": Gelungener Frühjahrsputz in Gießener Nordstadt
Zwei ganze Container mit Müll und Unrat wurden innerhalb von drei Stunden bei der Gemeinschaftsaktion in der Gießener Nordstadt befüllt.
Von kg
Trotz des stürmischen Wetters war der "Wisch Mob" erfolgreich. Foto: Jung
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GIESSEN - Die Bedingungen für den neunten Frühjahrsputz in der Gießener Nordstadt waren nicht gerade günstig. Heftiger Wind blies den Müllsammlern um die Ohren, kleine Teile wirbelten durch die Luft und erschwerten zeitweise das Aufsammeln des Unrats. Zudem beeinträchtigte zu Beginn ein wenig Regen die Aktion. Trotzdem hatten sich rund 80 Menschen zusammengefunden, denen die Sauberkeit in ihrem Stadtteil am Herzen liegt.
Immer in Bewegung bleiben, lautete das Motto des sammelwilligen Zuges, der sich mit Schubkarren, Greifzangen und Handschuhen durch die Straßen schlängelte, damit es nicht kalt wurde. Zena Tuluk, die mit der Ditib-Jugend unterwegs war, machte mit den Kindern und Jugendlichen auf dem Lidl-Parkplatz Bewegungsübungen gegen die Kälte. Sehr zum Staunen der Kunden des Marktes. "Es ist unglaublich, was man alles findet", meinte die junge Frau am Ende der Aktion. Sie ist der Auffassung, dass man häufiger als einmal im Jahr Dreck und Müll aufsammeln müsste.
Ziel des "Wisch Mobs" war es, in drei Stunden so viel Müll und Unrat wie möglich von den Straßen, Gehwegen und Plätzen der Nordstadt zu "fegen". Insgesamt waren acht Teams unterwegs, um ein Zeichen gegen die Vermüllung zu setzen. Am Ende der Müllsammelaktion war die Ladefläche des Lieferwagens voll: Möbel, Teppiche, ein Staubsauger, Metallteile sowie einen Fernseher zogen die Teilnehmer aus Gebüschen oder entdeckten den Unrat auf Seitenstreifen und in Ecken. Auch ein langes Messer wurde behutsam geborgen und für ein Projekt zu der Wischmob-Aktion fotografiert. Auch Richard Flaschka spricht sich mit Blick auf die Ladefläche des Transporters für eine halbjährige Aktion aus.
"Die beiden Container sind schockierenderweise so voll, dass wir einige Gegenstände, die noch an den Sammelpunkten stehen, stehenlassen müssen", bedauerte Stadtteilmanager Lutz Perkitny. Den Abschluss der gelungenen Aktion bildete das Treffen in den Räumen der Freiwilligen Feuerwehr Gießen-Mitte in der Steinstraße. Dort wurden die Beteiligten mit Getränken und heißer Suppe bewirtet. Das Stadtteilmanagement ehrte die fleißigsten Müllsammler unter den Kindern. Zwei Container mit einem Fassungsvermögen von je zehn Kubikmetern standen für den Reinigungstag zur Verfügung. Die durch das Stadtreinigungs- und Fuhramt gestiftete Aufwandsentschädigung von 100 Euro für den gesammelten Müll sowie die Spende der Stadtwerke Gießen von 100 Euro werden zugunsten der Jugendfeuerwehr Gießen-Mitte gespendet.
Am "Wisch Mob" waren die Stadtteilakteure und Partner (Wohnbau Gießen GmbH, Alevitischer Kulturverein, Jugendfeuerwehr Gießen-Mitte, Jugendzentrum Holzwurm, Türkisch-Islamische Gemeinde zu Gießen mit der Ditib-Jugend, Evangelisch Freikirchliche Gemeinde und Werkstattkirche der Jugendwerkstatt) beteiligt. Auch der Türkische Kunstmusik und Kulturverein Gießen und der Mesopotamische Kulturverein gingen auf Müllsuche.