Asphalt wird zu Leinwand

Das erste Kinder-Straßenmalfest in Staufenberg war ein voller Erfolg.
Staufenberg . (dge). Da dürften nicht nur die Teilnehmer des Autofreien Sonntags gestaunt haben: Ein Teil der Mainzlarer Brunnenstraße ist zu einer riesigen Leinwand geworden. Große Kunstwerke verwandeln den tristen Asphalt in eine beeindruckende Galerie.
Das erste Kinder-Straßenmalfest in Staufenberg lockte rund 80 Kinder an, 20 Betreuer ergänzten den kreativen Reigen. Eingeladen zu diesem Ferienspielangebot hatten die Jugendpflege und die Gruppe »Staufenberg nachhaltig«, die Idee hatte Axel Lührmann aus Medebach im Sauerland mitgebracht. Das Thema, dass die acht- bis zwölfjährigen Kinder künstlerisch umsetzten, lautete »Umweltschutz«.
Der Kunst-Leistungskurs der zwölften Klasse der Clemens-Brentano-Europaschule in Lollar hatte Vorlagen erstellt, die nun im Großformat zu sehen sind. Auch die Dritt- und Viertklässler der Staufenberger Goetheschule trugen mit ihren Vorlagen zum Gelingen des Projekts bei.
Mit hochwertiger Straßenmalkreide gingen die jungen Künstler zu Werk. Geraspelt und mit Wasser gemischt, wurden die Konturen gezeichnet, die Kreidestriche der großen Flächen verteilten die Straßenmaler mit einem Stück Teppich.
Die Ergebnisse konnten sich mehr als sehen lassen. Bei einem abschließenden Rundgang mit zahlreichen Eltern, Großeltern, Bürgermeister Peter Gefeller, Stadtrat Rudolf Herzberger und Vertretern der Kommunalpolitik gab es von Jugendpfleger Sven Iffland ein großes und wohlverdientes Lob. Zwei Hände, die die Weltkugel halten, sagen klar und deutlich, dass es an den Menschen liegt, mit der Erde sorgsam umzugehen. Der blaue Planet als Mittelpunkt einer Sonnenblume, eine Meeresschildkröte inmitten von Plastik und Abfall, eine Biene, die an einer Blüte nascht, legen Zeugnis von den Sorgen der nachfolgenden Generation ab. Das bekannte Zeichen, dass auf Atomkraft beziehungsweise Strahlung hinweist, ein Baum, der von einer Feuersbrunst bedroht ist, ein CO2-spuckender Drache, ein einsamer Eisbär auf einer schmelzenden Eisscholle, ein anrollender Tsunami, ein Wal in einer Plastikflasche oder die Weltkugel verpackt in einen Müllsack, Giftfässer, deren Inhalt sich ins Wasser ergießt, eine kleine Schildkröte, deren Weg zu ihrem Lebensraum Wasser im länger wird - die Bilder könnten kaum eindrücklicher die Botschaft ihrer Künstler ausdrücken. Zwar richtete sich das Angebot an Acht- bis Zwölfjährige, doch tatsächlich waren Kinder ab vier Jahre beim großen Malfest vertreten. Gemeinsam erstellten sie eine große Collage aus vielen kleinen Bildern.
Zum Abschluss gab es nach dem gemeinsamen Rundgang eine Videoshow mit Impressionen des Tages. Das Demokratieprojekt »Dabeisein« hatte das Straßenmalfest mit 600 Euro für den Erwerb der hochwertigen Kreide unterstützt.
