Dreikäsehochs und die digitale Welt

Die Stadt Staufenberg ist Pilotkommune beim Projekt »Medienkompetenz in Kitas«
Staufenberg . Ob Smartphone, Tablet oder Computer - unsere Welt ist digital geworden. Und das beginnt schon im Kinderzimmer. Doch wie sollen die Kleinen wissen, wo im Netz möglicherweise Gefahren lauern? Da ist die sogenannte Medienkompetenz gefragt.
Genau darum geht es bei einem Projekt, das Bürgermeister Peter Gefeller (SPD), Polizeipräsident Bernd Paul und Dirk Zettner (regionale Geschäftsstelle Mittelhessen des Netzwerks gegen Gewalt im Polizeipräsidium Mittelhessen) sowie die Leiterinnen der Kitas in der Staufenberger »Mäuseburg« vorstellten. »Medienkompetenz in Kindertagesstätten, kurz MeKoKi, wurde vom Netzwerk gegen Gewalt ins Leben gerufen. Das Netzwerk selbst ist eine interministerielle Initiative der hessischen Landesregierung. Mit im Boot ist auch das Polizeipräsidium Mittelhessen, die fachliche Beratung im Projekt erfolgte durch den Medienpädagogen Jan Rathje aus Darmstadt.
»Tolles Projekt«
Staufenberg nimmt mit seinen vier städtischen und der DRK-Kita bereits seit Herbst 2022 als Pilotkommune teil. Wie Peter Gefeller erklärte, sei es sehr erfreulich, dass die Stadt Staufenberg an einem »so tollen Projekt« teilnimmt. Angeregt habe es Hauptamtsleiter Stephan Grün-Fischer, der es während seiner Tätigkeit bei der Stadt Marburg kennengelernt hatte. Grün-Fischer nutzte seine Kontakte und holte das Projekt nach Staufenberg. Die Frage, so Gefeller, sei, wie man auch den Kleinsten schon früh den Umgang mit den Medien vermitteln könne. Smartphone und Tablet und Co. hätten viele Vorteile, doch gebe es auch viele Gefahren. »Die kann ein kleines Kind nicht erkennen. Auch das Suchtpotenzial ist nicht zu unterschätzen.« Hier gelte es, die Eltern einzubeziehen und Erzieherinnen und Erzieher gezielt zu schulen. Rund 350 Kinder und 80 Mitarbeiter sind laut Bürgermeister in Staufenberg an dem Projekt beteiligt. Bernd Paul verwies auf die verschiedenen Bereiche, in denen die Polizei in Sachen Gewaltprävention tätig sei. »Das reicht von der älteren Bevölkerung - Stichwort Enkeltrick - bis zur Aufklärung über die Gefahren von Alkohol am Steuer bei den Jugendlichen.« Die digitale Welt sei »Fluch und Segen zugleich«. Zum einen könne man Infos einholen und Kontakte pflegen, zum anderen drohten aber auch Vereinsamung, könne das stundenlange Surfen im Netz sich als Zeitfresser erweisen. Hier brauche es eben besagte Medienkompetenz. Für Kinder sei Bildung ein wichtiger Schlüssel, genauso wichtig sei es, dass sie mit digitalen Medien umgehen könnten. Die Erzieher seien hier die Multiplikatoren, über die man die Kinder erreiche. »Es ist klasse, dass hier in Staufenberg alle Kitas mitziehen«, lobte Paul. Dirk Zettner verwies auf die Internetseite des Projekts. Hier gebe es nützliche Hinweise und auch Tutorials. Zettner hat das Projekt initiiert und mitentwickelt. Ziel des Projektes ist es, dass Kinder frühzeitig Möglichkeiten aber auch Gefahren der digitalen Medien erfassen und lernen, damit umzugehen.
»Die Kinder sollen frühzeitig einen sinnvollen Umgang mit den digitalen Medien lernen und für diese sensibilisiert werden. Dafür brauchen wir gut qualifizierte Fachkräfte«, so Gefeller.
In diesem Zuge wurden die Kita-Mitarbeiter bereits geschult, auch gab es schon einen Informationsabend für die Eltern. Zusätzlich sind für die teilnehmenden Kindertagesstätten Fortbildungen Bestandteil des Projekts. Auch die Internetpräsenz mit verschiedenen Erklär- und Informationsfilmen, Links zu Informationsangeboten und das Beratungsangebot per E-Mail bietet »MeKoKi« an.