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Einstimmiges Votum für Ökostromlieferungen

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In den Staufenberger Kindertagesstätten soll eine Elternbefragung als Teil des Qualitätsmanagements stattfinden. Dazu soll ein Büro beauftragt werden, was mit nicht unerheblichen Kosten einhergeht.

Staufenberg (voh). Die FDP beantragte jetzt im Staufenberger Stadtparlament, dass in den Kindertagesstätten eine Elternbefragung als Teil des Qualitätsmanagements durchgeführt wird. Ein Büro von außerhalb soll damit beauftragt, die Umfrage wenigstens einmal wiederholt werden.

Bedenken wegen 15 000 Euro Kosten

In den von der Lebenshilfe Gießen betriebenen Kitas der Stadt Allendorf/Lumda ist eine jährlich durchgeführte Befragung bereits üblich. Dr. Berndt Dugall (CDU) äußerte Bedenken. Eine zweimalige Befragung würde rund 15 000 Euro kosten. Das sei zu viel Geld. Man wisse nicht, welche Fragen gestellt würden und wie hoch die Elternbeteiligung sein werde. Die Lebenshilfe habe ihm mitgeteilt, 40 bis 50 Prozent betrage der Rücklauf. Das hielt Dugall für zu wenig.

Bürgermeister Peter Gefeller (SPD) machte eine Rechnung auf, wonach die Befragung der fünf Kitas für zwei Jahre 7735 Euro koste. Es würden jedenfalls mehrere Angebote eingeholt. Roland Ehmig (FW) äußerte Bedenken, weil nicht alle Eltern mitmachten. Er brachte die Elternbeiräte ins Spiel. Die machten eine sehr gute Arbeit. Insofern bräuchte man keine Umfrage.

Claus Waldschmidt (SPD) mahnte, erstmal die Angebote abzuwarten. Eine Befragung könne neue Erkenntnisse und interessante Ergebnisse bringen. Christian Knoll (CDU) sprach von einem sehr hohen Verwaltungsaufwand, hohen Kosten und zweifelhaftem Nutzen. Knoll: »Ich vertraue in unsere Elternbeiräte. Die machen verdammt gute Arbeit.« Gefeller informierte, dass gerade Stimmen aus den Beiräten wegen Interesses an einer Befragung sich auf der Verwaltung gemeldet hätten.

Beschwerden über Personalsituation

Fördergelder vom Land gebe es nur für hohe Standards in den Kitas. Eine Befragung könne helfen, diese zu sichern. Heiko Will (CDU) teilte mit, in einem Schreiben vom 15. November 2021 hätten sich 29 Eltern über die Personalsituation in der Treiser Kita beschwert. Dieses Schreiben war jedoch niemand sonst im Parlament oder Magistrat bekannt. Will schlug außerdem vor, dass der Jugendbeauftragte des Parlaments künftig die Sitzungen der Elternbeiräte besucht. Es werden vorerst Angebote eingeholt und dann weiter diskutiert. Dafür gab es 14 Jastimmen bei sechs Neinstimmen und einer Enthaltung.

Beim Thema Stromlieferungen für städtische Liegenschaften in den Jahren 2023 und 2024 wurde Gefeller von Knoll scharf gerügt. Die Ausschreibung für Stromanbieter läuft über den Landkreis. Staufenberg hat die Wahl zwischen konventionell erzeugtem Strom oder Ökostrom.

Rechnerisch würde Ökostrom Mehrkosten von 11 000 Euro verursachen. Ralph Wildner (Grüne): »Der Ukrainekrieg zeigt, dass wir raus aus der Verbrennung müssen.« Dugall: »Das ist eine sehr weit hergeholte Argumentation.« Es sei Augenwischerei, denn momentan brauche man noch die konventionellen Energien. Es müsse mehr Ökostrom erzeugt werden. Gefeller: »Das machen wir doch gerade« (Windpark ist im Bau). Es fehlten die Speichermöglichkeiten.

Reiner Mehler (SPD): »Ökostrom ist teurer. Die Mehrkosten fließen wieder in dessen Ausbau.« Claus Waldschmidt (SPD): »Mehr Ökostrom bedeutet höherer Druck auf die Anbieter. Die müssen sich umstellen.« Dugall wandte ein: »Politische Rahmenbedingungen stellen den Ökostromerzeugern ein Bein.« Einstimmiges Parlamentsvotum für Ökostromlieferungen.

Christian Knoll hatte dem Bürgermeister noch »ausgeprägte Arroganz« an den Kopf geworfen, da er sich in seinen Augen unschicklich gegenüber der CDU verhalte. Gefeller hatte Knoll vorgeworfen, er habe bei seinen Ausführungen nicht zugehört, sonst hätte er sich eine Nachfrage sparen können. Außerdem hatte Gefeller eine Marotte Dugalls als unpassend für das Parlament bezeichnet. Dugall hat die Angewohnheit, beim vertreten einer Gegenmeinung in Richtung Vorredner mit den Fingern in der Luft zu fuchteln.

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