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Großes Interesse an erneuerbaren Energien

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Gut 100 Besucher informierten sich am Tag der offenen Tür im Windpark Lumdatal. Foto: Heller © Heller

Die Betreibergesellschaft Windpark Lumdatal hatte einen Tag der offenen Tür angeboten, zeitgleich das Klimaschutz-Team des Landkreises eine Radtour zu erneuerbaren Energien veranstaltet.

Staufenberg (voh). Die vermutlich größtmögliche optische Täuschung findet man im westlichen Lumdatal. Von der Landesstraße aus scheinen die drei Windräder zum Greifen nahe. Tatsächlich aber stehen die Giganten unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zu Hassenhausen und Ilschhausen.

Gut 100 Personen machten sich am Samstag zu Fuß, per Rad oder Shuttle-Bus auf in die hinterste Ecke des Staufenberger Stadtwaldes. Die Betreibergesellschaft Windpark Lumdatal hatte einen Tag der offenen Tür angeboten, zeitgleich das Klimaschutz-Team des Landkreises Gießen eine Radtour zu erneuerbaren Energien veranstaltet. Am Tourenziel, dem Windpark, angekommen, freute sich Landrätin Anita Schneider über die Beteiligung (knapp 40 30 Personen) und sagte, »es schreit geradezu nach einer Neuauflage«.

Etliche Rückmeldungen hätten ihr gezeigt, viele Leute wüssten noch nicht, wo überall es alternative Energieerzeugung gebe. Die Radtour hatte am Lollarer Buderus-Wehr begonnen. Dort war im Dezember 2017 das von Privatinvestor Dr. Ronald Steinhoff geschaffene Wasserkraftwerk in Betrieb gegangen. Steinhoff zeigte der Gruppe die Anlage. Bereits im Juli 2012 ging die zweite Station auf der Radtour, der Solarpark Buchenberg (Daubringen), ans Stromnetz. Hier informierte Uwe Kühn von der Sonnenland Energiegenossenschaft. Die Landrätin erzählte, man habe einen Versuchsballon gestartet, damit über die Verbindung von Freizeitsport und Tourismus mit den Erneuerbaren sich mehr Bürger eben dafür interessierten. Just fertig geworden ist eine App (PR-Code auf giessener-land.gim.guide) für den Energiepfad mit den vorläufig drei Stationen. Am Staufenberger Windpark können die Bürger nun sogar finanziell profitieren. Jan Weimer von der Volksbank Mittelhessen informierte, dass die Bank sich neuerdings an den erneuerbaren Energien beteilige, aktuell als Mitgesellschafter an der Windpark Lumdatal GmbH für die nächsten 30 Jahre. Ein Sparbriefprogramm sei aufgelegt worden. Die Sparbriefe mit einem gestaffelten Nennwert zwischen 5000 und 10 000 Euro würden ausschließlich an Volksbank-Mitglieder und nur im Postleitzahlenbereich des (erweiterten) Lumdatals ausgegeben. Weimer ist telefonisch unter 0641/7005-665210 zu erreichen. Bürgermeister Peter Gefeller gab seiner Hoffnung Ausdruck, die große Politik werde das eigentliche Dilemma der erneuerbaren Energien, zu viele Vorschriften, noch in den Griff bekommen. Die Anlage sei ein echter Bürgerwindpark. Anteile zeichneten die Kommunen, die Sonnenland und die Volksbank. Wie Uwe Kühn informierte, gingen die Gewinne aus dem Windpark rückwirkend seit dem 1. Januar an den Betreiber. Man habe mit acht Cent/Kilowattstunde Stromgestehungskosten begonnen. Voriges Jahr sei der Strom mit bis zu 40 Cent an der Börse gehandelt worden. Im Mai würde allen Mitgliedern der Sonnenland das Beteiligungsangebot zugeschickt. Wer dann einsteige, gewähre der Genossenschaft quasi ein verzinsliches Darlehen.

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