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36 Jahre für Partnerschaft engagiert

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Der Vorstand der Wettenberger Deutschfranzosen dankt Sonja Tembeck (2.v.l.), Norbert Schmidt (6.v.l.), Helmut Schmidt (5.v.r.) und Gudrun Herpel-Pletsch (4.v.r.) Foto: Konnertz © Konnertz

Norbert Schmidt kandidierte nicht erneut als Vorsitzender. der Deutsch-französischen Gesellschaft Wettenberg. Zum Nachfolger wurde sein Sohn Moritz M. Månsson gewählt.

Wettenberg (red). Nach 36 Jahren kam es bei der Deutsch-Französischen Gesellschaft Wettenberg zu einem Wechsel an der Spitze. Norbert Schmidt kandidierte nicht erneut als Vorsitzender. Zum Nachfolger wurde sein Sohn Moritz M. Månsson gewählt.

Der Verein, der sich als vielseitiger Kulturträger ebenso sieht wie als Förderer der deutsch-französischen Gemeinde-Partnerschaften und des internationalen Lernens an der Gesamtschule Gleiberger Land (GGL) zählt etwa 250 Mitglieder. Schmidt erinnerte für 2022 an die 50-Jahre-Jumelage-Feier in Sorgues bei Avignon, an der 75 Wettenberger teilgenommen hatten, darunter 31 GGL-Schüler und -Lehrer. »Diese lebendige, sich stets erneuernde Partnerschaft ist beidseits in der lokalen Geschichtsschreibung angekommen. Sie bleibt, fällt nicht dem Vergessen anheim.« Und Sorgues bleibt auf der Agenda: Am Himmelfahrtswochenende findet die »50+1«-Feier in Wettenberg statt.

Bei mehreren Veranstaltungen gepflegt wurde zudem die Partnerschaft mit Grigny. Etwa bei einem Sommerbesuch an der Rhône, beim dortigen »Salon des Vins« und mit einem famosen Konzert in Krofdorf. Weiter bilanzierte man unter anderem die Bemühungen um einen neuen Boule-Platz, drei Literaturveranstaltungen, die Teilnahme am »Train Fantôme«-Gedenken in Sorgues sowie an der »8. Mai 1945«-Zeremonie in Grigny.

Sehr bewegend gestaltet sich seit 2020 die »Recherche Eugène Lebrun«. Nun arbeitet man an einem Festakt zum Gedenken an diesen normannischen Kriegsgefangenen und drei weitere Zwangsarbeiter, die während des Zweiten Weltkrieges in Krofdorf-Gleiberg eingesetzt waren und ums Leben kamen. Für das Wochenende 22./23. April erwarten die Deutschfranzosen im Schulterschluss mit der Gemeinde und der Firma Schunk den Besuch von etwa 30 Lebrun-Nachfahren aus drei Generationen. Auch Bürgermeisterin Jocelyne Ozenne kommt, um 80 Jahre nach Lebruns Unfalltod zur Aussöhnung beizutragen. Zur Finanzierung trägt maßgeblich der Deutsch-Französische Bürgerfonds bei. Unter anderem soll auf dem Sorguesplatz ein Erinnerungsort eingeweiht werden in Form einer Gedenktafel auf blauem Granit aus der Normandie.

Moritz M. Månsson - der 35-Jährige trägt den Namen seiner schwedischen Ehefrau - ist der neue Vorsitzende. Ralf Volgmann bleibt »Vize«, Michael Tembeck kümmert sich weiter um die Finanzen. Neu im geschäftsführenden Vorstand (an der Schriftführer-Position) ist auch Gabriel Verhoff, der Direktor der Gesamtschule. Beisitzer sind Christoph Konnertz (Boule, Webmaster), Gabi Rundnagel (Protokoll-Vize, Weinkeller), Martina Dietz, Rita Langhammer, Barbara Yeo-Emde (neu), Corinna Vahrenkamp (neu) sowie Sonja Tembeck und der Ex-Vorsitzende. Im Beratungsgremium (Alters- und Ehrenriege) agieren Günter Feußner, Gerhard Schmidt, Monika Graulich und Achim Schwarz-Tuchscherer sowie künftig auch Gudrun Herpel-Pletsch und Dr. Helmut Schmidt. Letztere wurden wegen ihrer Verdienste wegen zu Ehrenvorstandsmitgliedern ernannt.

Viel Beifall, Blumen und ein Geschenk gab es für Sonja Tembeck, die seit ihrer Jugend die Sorgues-Partnerschaft lebt und rund 30 Jahre Schriftführerin war. Norbert Schmidt und dessen Ehefrau Susanne bedachten der Vorstand und die »Reisetauben« des Vereins mit einem opulenten Reisebudget für eine Woche in der Europa-Kulturhauptstadt Timisoara in Rumänien.

Ehrenvorsitzender Feußner skizzierte die zahllosen Akzente, die Norbert Schmidt, der seit 1971 in die Jumelage mit Sorgues eingebunden ist, in seiner Amtszeit seit 1987 gesetzt hatte.

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