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In Krofdorf-Gleiberg tanzen die Puppen

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»Ich wart‹ seit Wochen auf diesen Tag« - die GOW in Aktion. Foto: Mattern © Mattern

140 Mitwirkende sorgen bei der Prunksitzung der Krofdorf-Gleiberger Fassenachtsfreunde mit ihrem Programm bei 450 Besuchern für ausgelassene Stimmung

Wettenberg (mav). «Bunt wie das Leben…« war nicht nur der Auftritt der Harmonika-Junioren. Vielfältig und anspruchsvoll war die gesamte Prunksitzung der Krofdorf-Gleiberger Fassenachtsfreunde (KFF)). Alle Facetten einer rundum gelungenen Veranstaltung beinhalteten die 20 Programmpunkte, bei denen 140 Mitwirkende für alles andere sorgten als für Langweile und schlechte Laune. Die 450 Närrinnen und Narrhalesen im Saal zeigten - selbst bunt gekleidet und fantasievoll kostümiert - mit viel Applaus, stehenden Ovationen, Zugaberufen und so mancher »Rakete«, dass sie begeistert waren und die Darbietungen wieder voll ins Schwarze getroffen hatten. Es dominierten die vielen Tänze der unterschiedlichsten Garde- und Showtanzformationen - allesamt überzeugend in Choreografie und Kostümierung - und ausdrucksstark von den Akteuren auf das närrische Parkett der Bühne der Mehrzweckhalle gezaubert.

Reden und Zwiegespräche waren denen überlassen, die es können, wie der Sitzungspräsident Philipp Nickel persönlich, Anke & Anke (Anke Schleenbecker-Baumann und Anke Kauer), die als »Influencer« zahlreiche Follower hatten, Paul Kauer und auch das Prinzenpaar Lena I. und Carl II, die wie kaum andere seit Jahren in der Krofdorf-Gleiberger Fassenacht Zuhause sind und einst als »Lenchen & Carlchen« im Zwiegespräch ihre närrische Visitenkarte abgaben, zeigten außerhalb ihrer hoheitlichen Aufgaben, dass sie es immer noch können. Die Midigarde und die Prinzengarde sorgten im ersten Programm mit ihren Auftritten für ein gelungenes Warm-Up. Die Jugendgarde folgte im zweiten Teil und es ließen die Akteure unter Leitung von Britta Heyer im wahrsten Sinne des Wortes »Die Puppen tanzen«. Wer glaubte, ein Männerballett sei fernab jeglicher Ästhetik und lebe nur von Bauchspeck und unkontrollierten Körperbeherrschung, der wurde sowohl beim Elferratstanz und im Besonderen zum Ende hin mit der MTP-Männergruppe um ihre Leiterinnen, Nina Paul und Carolin Krieger, bei der rhythmischen Sportgymnastik eines Besseren belehrt. Tänzerisch zeigten auch die »Crazy Peoples« unter Leitung von Lisa Pump, dass Corona nun endlich nicht mehr die Ausgelassenheit und den Frohsinn bremsen kann. Unter der Ägide von Lukas Moos kann’s nur gut werden und das bewiesen eindrucksvoll die »Tanzpraktikanten Diamonds«. Immer eine Bereicherung auch die Gastgarden, wie die aus Ruttershausen, die ebenfalls einmal mehr auf der närrischen Bühne der Karnevalshochburg überzeugten. Tanzen und singen waren das Eine: Finja Rolshausen - die heute 14-Jährige, nicht nur durch ihren ARD-Fernsehauftritt vor zwei Jahren bei »Klein gegen Groß« bekannt geworden, ließ mit ihrer »Loop-Akrobatik« den Zuschauern auch in der Narrhalla den Atem stocken. Die Harmonika-Junioren läuteten den letzten Programmteil ein und sorgten für einen weiteren Anstieg des Stimmungsbarometers. Gundi Grygar hatte auch diesen herzerfrischen Auftritt mit den singenden und klingenden Akteuren einstudiert. Bei ihrem Potpourri durch die Welt bekannte Schlager und Gassenhauer hielt es niemanden mehr auf den Stühlen. »An Tagen wie diesen« sang die GOW (Gruppe ohne Weibsleut«).

Das große Finale war geprägt vom Bild aller Mitwirkenden, die sich auf der Bühne eingefunden hatten, um der Tradition zu huldigen und mit Hans-Georg Gerlach das »Kroffdicher Fassenoachtslied« einzustimmen.

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Die Männer »standen« ihre Frau. Foto: Mattern © Mattern

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