1. Startseite
  2. Kreis Gießen
  3. Wettenberg

Kunst als Verbindungselement

Erstellt:

gikrei2705KuKuKBruecke28__4c
Nicht nur die hölzerne Segelbootskulptur »Partnership« von Johannes Eucker setzt Akzente im Ausstellungsraum. Foto: Schultz © Schultz

Die Ausstellung »Brücke der Kunst« umfasst neben Arbeiten der Mitglieder auch Werke aus den ungarischen und französischen Partnerstädten, aus denen gerade Gäste in Wettenberg weilten.

Wettenberg. Im Kunst- und Kulturkreis Wettenberg (KuKuK) ist ab sofort wieder neue Kunst zu sehen. Die Ausstellung »Brücke der Kunst« umfasst neben Arbeiten der Mitglieder auch diverse Werke aus den ungarischen und französischen Partnerstädten, aus denen gerade Gäste zu Besuch in Wettenberg weilten. Die Kunst erwies sich als ideales Verbindungselement: Die Bilder der Partner passen perfekt in die Kunsthalle.

Wichtige Grundpfeiler

»Kunst und Kultur sind zwei wichtige Grundpfeiler der Partnerschaftsbegegnungen und der KuKuK ist sehr glücklich, seinen Beitrag hierzu leisten zu können«, sagte die erste Vorsitzende des Vereins, Barbara Yeo-Emde, in ihrer Begrüßung. Dieses Jahr feiert der KuKuK sein 20-jähriges Bestehen. Seit 19 Jahren beteiligt er sich mit viel Engagement an den Städtepartnerschaften mit Ungarn und Frankreich. Seither gab es nicht nur Ausstellungen mit Künstlern aus Sorgues, Tök und Zsámbék, sondern auch KuKuK-Ausstellungen in diesen Partnerstädten.

»Die Werke von elf KuKuK-Mitgliedern (Michael Ackermann, Marion Engel, Klaus Engelbach, Johannes Eucker, Mark Harris, Barbara Pisker, Bianca Weber, Dieter Weiß, Ilse-Marie Weiß, Ingrid Wortmann-Wilk und mir) werden mit zahlreichen Bildern aus Ungarn wunderbar ergänzt«, fügte sie hinzu. Der KuKuK strebe Kooperationen aller Art an, um gemeinsam Brücken zwischen den verschiedenen Kulturen zu bauen, ein wichtiges Element der Städtepartnerschaften, so Yeo-Emde.

Ausdrucksvoll und intensiv

Einen deutlichen Akzent in dieser herausragenden Schau setzt Kinga Kelemen (Atelier Éva Martus) mit ihrem »zerflossenen« Aquarellporträt (o. T.), das sie in einer Art realisierte, die an heutige KI-Schöpfungen erinnert, vor allem jedoch höchst ausdrucksvoll auf den Betrachter schaut. Die zentrale Hauptwand hinten prägen eine intensive Fotoarbeit von Barbara Yeo-Emde (»Monument train fantome«) und drei Bilder von Klaus Engelbach. Vor ihnen im Raum setzen zwei Skulpturen von Johannes Eucker (Partnerschaft II und I) einen aparten, angenehm irritierenden Akzent, wie auch mit seiner hölzernen kleinen Segelbootskulptur »Partnership«. Er setzt sich in einer Sechserserie auch mit dem Medium künstliche Intelligenz auseinander, das er zur Erstellung seiner Bilder einsetzte. Sie muten auch auf den zweiten Blick an wie abstrakte Bilder, die »ganz natürlich« gemalt wurden, eine sehr geschickte Komposition (in der Kammer).

Die wie üblich kompetent inszenierte Schau zeigt diverse Werkgruppen mit Arbeiten ungarischer Gäste, unter denen etwa Anna Csepilek mit neuen Bildern auffällt; sie nahm bereits an früheren Ausstellungen im KuKuK teil. Nicht übersehen sollte man Ilse-Marie Weißens »Blick vom Königsberg ins Lahntal«, eine attraktive Arbeit, die von intensivem mediterranem Flair geprägt ist. Ein bemerkenswertes Aquarell kommt von Lukas Hain, der ebenfalls aus dem Atelier Éva Martus hervorging, eine in mediterranes Licht getauchte Stadtszene voller erzählter Details, die den Betrachter nicht so leicht loslässt. Und natürlich gibt es darüber hinaus noch andere Arbeiten, die den Besuch in der Kunsthalle lohnen, man sollte diesmal etwas mehr Zeit als sonst mitbringen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 4. Juni im KuKuK (Goethestraße 4b in Wißmar) zu sehen.

Auch interessant