Cleebergerin Lara Schmidt will sich bei Turbine nicht nur fußballerisch weiterentwickeln und geht jetzt erst einmal mit U 19-Auswahl auf Länderspielreise in die USA.
Von Thorsten Sudler-Mainz
Lara Schmidt hat gut Lachen - für die 19-Jährige läuft es sportlich rund. Foto: Weis
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CLEEBERG - Von der aus Cleeberg stammenden U 19-Nationalspielerin Lara Schmidt gibt es Neues zu vermelden. Nach drei Jahren beim FF USV Jena wechselt die fast 19-Jährige in diesem Sommer zum FFV Turbine Potsdam, von dem sie mit einem Drei-Jahresvertrag ausgestattet wurde. Im Interview spricht die sympathische Fußballerin über ihren Vereinswechsel, ihre Pläne und die anstehende U 19-Frauen-EM.
Es gibt in diesem Sommer einige größere Veränderungen bei Ihnen. Ein Anfang, wie jetzt in Potsdam, ist immer auch ein Abschied. Was nehmen Sie mit aus der Zeit in Jena und wie schwer fällt der Weggang?
Ich hatte in Jena sehr schöne Jahre, weshalb es für mich nicht einfach war, diese Entscheidung zu treffen. Der FF USV Jena hat mich zu einer Bundesligaspielerin ausgebildet und hat mir immer das Vertrauen gegeben, das man als junge Spielerin benötigt, um sich bestmöglich zu entwickeln. Aber ich bin nicht nur als Fußballerin gereift, sondern auch als Mensch. Die Zeit in Jena hat mich sehr geprägt.
Sie hatten mehrere Angebote, nun geht es zum 1. FFC Turbine Potsdam, einer der Top-3-Vereine in Deutschland. Welche Gründe haben zu dieser Entscheidung geführt und was sind die sportlichen Ziele in Potsdam?
Turbine Potsdam ist ein Verein mit einer glorreichen Vergangenheit und vielen Erfolgen auf nationaler und internationaler Ebene, aber vor allem ist es ein Verein, der immer wieder junge Spielerinnen entwickelt und sie zu Nationalspielerinnen macht. Genau das hat mich davon überzeugt, dass Potsdam der perfekte Verein für mich ist. Dort herrschen top Trainingsbedingungen und das Niveau des Kaders ist sehr hoch. Das Gesamtpaket mit der Möglichkeit, neben dem Sport zu studieren, hat mich überzeugt. Zunächst muss ich erst einmal dort ankommen und mich in mein neues Umfeld einleben. Der Wechsel ist ein großer Schritt und ich muss mich erst einmal in der Mannschaft etablieren. Ich bin aber davon überzeugt, dass ich schnell auch Spielpraxis bekomme und hoffe, dass ich mich fußballerisch weiterentwickeln werde.
Sie haben gerade Ihr Abitur gemeistert und planen ein Studium in Potsdam. Wie wichtig ist es nun, parallel zum Fußball Ihre berufliche Basis aufzubauen?
Leider ist der Frauenfußball noch nicht so weit, dass man auch nach der aktiven Karriere davon leben könnte. Deshalb ist für mich immer klar gewesen, dass ich mir neben dem Fußball etwas aufbauen muss. Das ist auch einer der Gründe, warum ich direkt im Anschluss an mein Abitur mit dem Studium beginnen möchte, um möglichst früh den nächsten Abschluss in der Hand zu haben. Ich hoffe natürlich, dass es im Fußball weiter gut läuft und ich danach eine Zeit als Vollprofi Fußball spielen kann.
Sie stehen im Kader der DFB U 19-Frauen für die Länderspielreise Mitte Juni in die USA, und Ihre Chancen, erneut zur U19-Europameisterschaft zu fahren, stehen gut. Wie sehen Sie die aktuelle Situation und die EM-Chancen der U19-Frauen?
Der Lehrgang dient nochmal dazu, auf ganz hohem Niveau zu testen, deshalb auch die Spiele in der USA, weil das zurzeit der beste Gegner ist. Wir sollten uns dort Selbstvertrauen holen für die EM. Natürlich wird sich nach diesem Lehrgang auch herauskristallisieren, wie meine Chancen für eine EM-Teilnahme stehen. Deshalb heißt es nochmal, alles zu geben und mich der Trainerin zu empfehlen. Wir müssen noch weiter an taktischen Feinheiten arbeiten und als Team zusammenrücken. Wenn wir das schaffen und in Schottland alles abrufen, was wir können, sehe ich uns als Favorit im Kampf um den Titel. Das verlorene Finale im letzten Jahr hat keiner vergessen und wir wollen jetzt den letzten Schritt machen und uns den EM-Titel holen.
Ihr Heimatverein FC Cleeberg ist gerade mit der ersten Mannschaft, in der auch Ihr Bruder Moritz Schmidt spielt, in die Verbandsliga aufgestiegen und hat damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte erreicht.
An dieser Stelle nochmal Glückwunsch an das Team, natürlich habe ich es verfolgt. Nicht nur, weil mein Bruder und auch andere aus meiner Familie dort mitgewirkt haben, sondern auch, weil ich immer noch eine enge Verbundenheit zum Verein habe. Es freut mich sehr zu sehen, dass die erfolgreiche Jugendarbeit der vergangenen Jahre nun auch Früchte im Seniorenbereich trägt. Ich wünsche der Mannschaft in der nächsten Saison viel Erfolg und hoffe natürlich, dass sie auch dort überzeugen können.