FC Gießen liegt in der Regionalliga beim SC Freiburg II schon nach 30 Minuten mit 0:3 in Rückstand und verliert am Ende sang- und klanglos mit 1:3.
Von thos
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
FREIBURG/GIESSEN - Nach elf Punkten aus sechs Spielen hatte der FC Gießen Anfang Oktober den Anschluss an das breite Tabellenmittelfeld der Regionalliga Südwest hergestellt. Die Ergebnisse und Leistungen stimmten zuversichtlich, um bei den kommenden Aufgaben die eine oder andere Position nach oben klettern und die Abstiegszone hinter sich lassen zu können. Daraus wurde vor allem deshalb nichts, weil die Gießener defensiv wieder in alte Muster verfallen. Auf die 0:3-Niederlage gegen den SSV Ulm 1846 folgte am Samstagnachmittag ein 1:3 bei der bis dato punktgleichen U23 des SC Freiburg.
Wie in der Vorwoche kassierte der FCG alle Gegentreffer in einer Halbzeit - diesmal in der ersten. Dementsprechend zeichnete sich bereits nach einer halben Stunde ab, dass sich die lange Anreise in den Breisgau nicht lohnen würde. Trainer Daniyel Cimen redete am Sonntag Klartext: "Es ist sehr ärgerlich, wie wir die Tore kassiert haben. Da muss ich deutlich sagen, dass das kein Regionalliga-Niveau hatte. Ob das beim Elfmeter zum 0:1 war oder beim 0:2, als wir hinten rausgerückt sind und so erst die Chance ermöglichten. Und dem 0:3 ging hinten ein Dribbling voraus. Mir stößt sauer auf, dass wir es offenbar nicht verstanden haben, warum wir in der Zeit davor gepunktet haben. Nämlich weil wir defensiv gut gestanden haben. Diese individuellen kapitalen Fehler müssen wir schleunigst abstellen. Ich bin überzeugt, hier wäre ansonsten etwas drin gewesen."
Cimen baute wie im Ulm-Match auf ein 4-2-3-1-System und stellte dabei auf zwei Positionen um. Der länger verletzt ausgefallene Innenverteidiger Jure Colak kehrte in die Startelf zurück, erwischte allerdings einen schwachen Tag und musste zum zweiten Abschnitt Christopher Schadeberg weichen. Und im Angriff ersetzte Jake Hirst Noah Michel als Stoßstürmer. Bei den Freiburgern wirkte derweil mit Marco Terrazzino ein Akteur aus dem Bundesliga-Kader mit, der 73 Erst- und 96-Zweitligaeinsätze aufweist. Ebenfalls in der Anfangsformation des SC: Der in der Jugend des FC Cleeberg ausgebildete Luca Itter, der für den VfL Wolfsburg sieben Bundesligaspiele bestritten hat.
Vor lediglich 100 Zuschauern im Möslestadion verbuchten beide Teams schnell eine erste gute Torgelegenheit. Für die Hausherren adressierte Itter eine Hereingabe an Anthony Schmid, der die Kugel knapp neben den Pfosten setzte. Mit der nächsten Aktion tauchte auf der anderen Seite Marco Koch vor Rafael Zbinden auf und scheiterte am Schlussmann (5.).
Die Partie verlief zu Beginn ausgeglichen, das Freiburger 1:0 deutete sich nicht zwingend an, sollte aber gleichwohl fallen. Routinier Colak unterlief ein Stellungsfehler, in dessen Folge er Angreifer Marvin Pieringer zu Fall brachte, sodass Schiedsrichter Tom Bauer zurecht auf den Kreidepunkt zeigte. Schmid verwandelte den Strafstoß in der 17. Minute souverän.
Mit der Führung im Rücken schaltete die U23 einen Gang hoch, während die Gießener in der Defensive Lücken und grobe Schnitzer offenbarten. Die Grätsche des aufgerückten Innenverteidigers Kevin Nennhuber bildete den Ausgangspunkt zum 0:2. Mit viel Raum ausgestattet schickte Andre Barbosa da Silva Schmid steil, der zunächst an Keeper Frederic Löhe scheiterte. Den Nachschuss versenkte Pieringer zum 2:0 (25.). Anschließend hatten die Gießener Glück, dass Pieringer (28.) und Schmid (29.) nicht trafen. 60 Sekunden darauf war das 0:3 dennoch fällig. Timo Cecen leistete sich im Spielaufbau einen kapitalen Ballverlust, den Doppelpacker Pieringer nutzte, wobei es ins Bild passte, dass dessen Schuss nicht unhaltbar war.
Etwas Hoffnung, trotzdem noch Zählbares ergattern zu können, keimte in der 40. Minute auf. Als die Freiburger es nicht schafften, das Spielgerät aus der Gefahrenzone zu befördern, war Cem Kara zur Stelle und verkürzte auf 1:3. Für eine Aufholjagd reichte das, was der Neuling in den zweiten 45 Minuten anbot, aber bei Weitem nicht aus. Carlo Boukhalfa verzeichnete zwei Chancen für die Freiburger (48. und 49.), ehe für die Gießener Koch per Kopf die einzige nennenswerte Möglichkeit hatte, den Spannungsbogen zu erhöhen (60.).
Der Gastgeber zog sich ein Stück zurück und verwaltete den Vorsprung. Auch wenn Cimen mit Michel einen zweiten Stürmer einwechselte (67.), gelang es dem Aufsteiger nicht, sich in der Offensive zwingende Aktionen zu erarbeiten, sodass an der 1:3-Niederlage nicht zu rütteln war.