In der Handball-Landesliga gibt es andererseits herbe Rückschläge für TSF Heuchelheim und HSG Lollar/Ruttershausen.
GIESSEN - In der Männerhandball-Landesliga Mitte stehen auch nach dem drittletzten Spieltag und vor der Osterpause noch einige Entscheidungen aus. Etwa die nach dem Meister und Aufsteiger in die Oberliga. Ihre diesbezüglichen Chancen im Spitzentrio wahrte die MSG Linden mit dem 27:24-Auswärtssieg bei der HSG Goldstein/ Schwanheim. Im Kampf um den Klassenerhalt mussten dagegen die TSF Heuchelheim mit der 26:30-Niederlage beim Vorletzten TSG Oberursel einen herben Rückschlag hinnehmen. Genauso wie die HSG Lollar/Ruttershausen, die bei der TSG Eppstein mit 31:34 den Kürzeren zog.
HSG Goldstein/Schwanheim - MSG Linden 24:27 (9:12). (po) Auch mit knappem Personalaufgebot hat die MSG einen Pflichtsieg beim Aufsteiger eingefahren. Am Ende präsentierte die Anzeigetafel einen 27:24 (12:9)-Auswärtssieg. "Wir hatten etliche Ausfälle zu verzeichnen, sodass man mit dem Resultat in der Gesamtheit absolut zufrieden sein kann. Wir haben es nur vermissen lassen, den Sack früher endgültig zu zumachen", beschrieb Lindens Trainer Mario Weber das Geschehen. In dem ohnehin dürftig besetzten Kader der Gäste waren zudem Mittelmann Lukas Loh sowie Jens Berger verletzungsbedingt nur beschränkt einsetzbar, sodass die Auswärtsmannschaft von Beginn an improvisieren musste.
Beim Siebenmetertreffer in der 13. Spielminute durch Jannik Andermann zur 7:5-Führung war die MSG mit zwei Treffern in Front, wenngleich die Goldsteiner merklich dagegen hielten. "Man hat wahrgenommen, dass unser Gegner noch eine minimale Chance auf den Klassenerhalt hatte und diese gerne genutzt hätte", berichtete Weber, dessen Schützlinge bis zur Halbzeitpause mit drei Treffern in Führung lagen (12:9). Nach dem Wiederanpfiff stockten die Mittelhessen auf 19:15 durch Berger in der 43. Minute auf und distanzierten die Frankfurter Stadtteil-Mannschaft erstmals etwas deutlicher. Im weiteren Spielverlauf warfen die Hausherren zwar nochmals alles in die Waagschale, um den Bock gegebenenfalls doch noch einmal umzustoßen, doch als Andermann in der 56. Minute zum 25:21-Vorsprung zugunsten der MSG einnetzte, war das Spiel entschieden. Damit steuern die Gäste auf ein spannendes Saisonfinale mit dem Topspiel gegen den TV Breckenheim am 27. April zu. "Wir haben nun noch etwas Zeit, um unsere Wunden zu lecken und vielleicht den einen oder anderen Spieler wieder fit zu bekommen", hofft Weber.
Linden: Rocksien, Schindowski; Nober (1), Jung, Müller (2), Mühlhans (2), Berger (3), Loh (2), Andermann (13/3), Höhn (2), Grundmann (2/1)
TSG Oberursel - TSF Heuchelheim 30:26 (17:18). (po) Am Samstagabend hätte die Turn und Sportfreunde einen wesentlichen Schritt im Kampf um den Klassenerhalt machen können, doch beim bis dato Schlusslicht stellten sich die Mittelhessen selbst ein Bein mit der 26:30-Niederlage. "Ich weiß nicht, was in den letzten Minuten mit uns los war. Dabei ist wirklich alles schief gelaufen, was prinzipiell nur schief gehen kann", monierte Heuchelheims Trainer Claus Well. Dabei hatten sich die Gäste nicht nur spielerisch gut vorbereitet, sondern gingen auch in der 15. Spielminute durch Björn Hofmann mit 9:7 in Front. Die Taunus-Städter spielten zwar relativ befreit auf, doch im Grunde hatten die Gäste stets knapp die Nase vorne.
"Eigentlich haben wir bis tief in die zweite Halbzeit hinein ein engagiertes, ordentliches Spiel gezeigt, doch plötzlich haben wir dann komplett den Faden verloren", so Well. Beim 20:21 durch ein Siebenmetertor von Dennis Weber (37.) lagen die TSF zum letzten Mal selbst in Führung, hielten aber bis in die Schlussminuten gut dagegen. Doch auf der Zielgerade bekam die Begegnung bei den Gästen teilweise befremdlichen Züge, denn es wollte absolut nichts mehr gelingen. Die einfachsten Ballwechsel landeten im Aus und es gelang den Heuchelheimern nicht mehr, vielversprechende Chancen zu kreieren. "Das wäre ein ganz wichtiger Sieg für uns gewesen, doch das ist uns nicht gelungen. Es wird bis zum letzten Spieltag spannend bleiben", blickte Well voraus.
Heuchelheim: Winter, Kassebaum; Weidner (2), Bley (9/4), Mackellar, Schmidt (2), Hoffmann (3), Weber (2/1), S. Hofmann (1), Rinn (1), Koch, B. Hofmann (5), Kröck (3), Kaplan
TSG Eppstein - HSG Lollar/Ruttershausen 34:31 (14:14). (mcs) Das Team von Trainer Sören Asboe schwebt nach der Niederlage bei der TSG Eppstein auch zwei Spieltage vor Saisonende noch in akuter Abstiegsgefahr. Dementsprechend enttäuscht zeigte sich Lollars Trainer nach der Niederlage im "Vier-Punkte-Spiel." "In der ersten Halbzeit war alles in Ordnung, da waren wir gut im Spiel. Dann haben wir eine schlechte Phase, geraten in Rückstand und lassen uns davon total runterziehen. Daher hat Eppstein am Ende verdient gewonnen, und auch wenn wir defensiv nicht gut standen, so haben wir doch im Angriff unheimlich viel liegenlassen", berichtete der HSG-Coach.
Dabei starteten die Buderusstädter gut in die wichtige Partie und lagen schnell mit 6:4 in Führung (10.). Es zeigte sich allerdings, dass zwischen den bis dato punktgleichen Teams auch am Sonntagabend auf dem Eppsteiner Parkett nur wenige Unterschieden lagen. So glichen die Gastgeber aus (7:7, 14.), mehr als ein, zwei Treffer Unterschied lagen auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte nicht zwischen den Kontrahenten. Sekunden vor dem Wechsel sorgte Rückkehrer Dominik Jung für den 14:14-Pausenstand.
Den Start in Hälfte zwei verschlief die Asboe-Truppe dann allerdings und bekam zudem TSG-Goalgetter Theo Roos nicht in den Griff, der mit einem Dreierpack für das 20:17 sorgte und zu diesem Zeitpunkt bereits neun Treffer angebracht hatte. Ausgleichen konnten die Gäste diesen Drei-Tore-Rückstand in der Folge nicht mehr, da die Körpersprache in der Abwehr nicht stimmte und den Eppsteinern das Torewerfen zu einfach gemacht wurde. Da die Chancenverwertung trotz 31 Treffern noch deutlich ausbaufähig war, musste die HSG die 14. Saisonniederlage einstecken und hat damit nach Ostern gegen die TSG Oberursel praktisch ein "Endspiel" vor der Brust.