GIESSEN - Erstes Heimspiel, erster Saisonsieg für die HSG Wettenberg II in der Handball-Landesliga. Trotz eines Katastrophen-Starts drehte die Mannschaft von Trainer Dragan Nenad die Partie gegen die TSG Oberursel in der zweiten Hälfte und fuhr dank des 27:20 am zweiten Spieltag die ersten Pluspunkte der neuen Spielzeit ein. Mit einem klaren Erfolg endete auch das erste Heimspiel der HSG Lollar/Ruttershausen. Gegen Aufsteiger HSG Goldstein/Schwanheim setzte sich das Team von Trainer Sören Asboe verdient mit 29:22 (15:9) durch und feierte damit den ersten Saisonsieg. Nach starken Beginn wurde es in Durchgang zwei zwar noch mal eng, den deutlich längeren Atem hatten aber die Buderusstädter. Derweil hat die MSG Linden den nächsten positiven Schritt gemacht. Zu Gast beim TSV Griedel mussten die Mittelhessen erneut ohne drei Stammspieler antreten, zeigten allerdings eine abgeklärte Partie und gewannen mit 31:24 (16:10). Die TSF Heuchelheim verpassten die Chance, mit dem TV Breckenheim einem Aufstiegskandidaten etwas Zählbares abzunehmen. Am Ende lautete das Resultat 34:30 zugunsten der Wiesbadener Stadtteiler.
HSG Wettenberg II - TSG Oberursel 27:20 (8:10): (mcs) "Entscheidend war, dass wir irgendwann gemerkt haben, dass wir wirklich gewinnen können. Als es in unseren Köpfen klick gemacht hat, haben wir richtig guten Handball gespielt", berichtete der HSG-Coach Nenad im Anschluss
Die HSG brauchte lange, um in die Partie zu kommen. Ganze zehn Minuten gelang den Hausherren zu Beginn kein Treffer, ein 0:4-Rückstand war die Folge. Erst Johannes Schwarz brach den Bann, über das 4:6 (21.) lief Wettenberg der frühen Hypothek allerdings bis zur Pause hinterher (8:10).
Bis zur 39. Minute hatte das Teams des ehemaligen Kleenheimer und Lumdataler Trainers Ergün Sahin eine 13:12-Führung inne. Danach packten die Herren aus dem Gleiberger Land in der ohnehin schon gut stehenden Abwehr nochmal eine weitere "Schippe drauf", mit einem 17:17 (48.) ging es in die Schlussphase.
Doch hier hatte die junge Wettenberger Truppe den deutlich längeren Atem, ein 5:1-Lauf sorgte für das 22:18 nach 54 Minuten und damit für die Vorentscheidung. In den letzten Minuten wurde es dann sogar noch richtig deutlich. "Die Abwehr hat uns letztlich das Spiel gewonnen, denn wir haben doch einige klare Chancen ausgelassen. Wie wir es trotz der Ausfälle insgesamt gemacht haben, war aber schon klasse", so Nenad, der sogar noch auf Schulcz, Büsse und Weber hatte verzichten müssen.
Wettenberg: Christof, Becker; Schwarz (2), S. Wingefeld, Weide (8/1), M. Wingefeld, Gerisch, S. Kreutz (2), Quurck, Weidner (1), Schmitz (4), Kleinschmidt (6), Zimbelmann, F. Kreutz (4).
HSG Lollar/Ruttershausen - HSG Goldstein/Schwanheim 29:22 (15:9): (mcs) "Unsere Leistung heute hat mich wirklich stolz gemacht. Die Abwehr stand sehr gut, auch spielerisch haben wir im Vergleich zur Vorwoche eine Schippe draufgelegt. Über 60 Minuten betrachtet geht der Sieg absolut in Ordnung", war Lollars Coach mit den Seinen sehr zufrieden.
Den perfekten Start legte die Asboe-Sieben aufs heimische Parkett. Keine zehn Minuten waren gespielt, da hatte Routinier Sascha Mühlich bereits zum 7:2 eingeworfen. Zwar kamen die Herren aus den Frankfurter Stadtteilen nach 16 Minuten auf 6:8 heran, bis zum Pausenpfiff war Lollar/Ruttershausen aber das klar bessere Team und erspielte sich zum Seitenwechsel eine 15:9-Führung.
Doch nach der Pause wurde es in Lollars Süden zunächst nochmal eng, da die gastgebende HSG defensiv zu inkonsequent, ein wenig zu passiv war und sich binnen zehn Minuten acht Gegentreffer einfing. Beim 17:19 war der Aufsteiger wieder ran.
Doch als die Partie zu kippen drohte, spielte Lollar/Ruttershausen seinen besten Ball und legte auch dank eines "Spezialistenwechsels" in der Abwehr wieder deutlich zu. Ein 4:0-Lauf, abgeschlossen durch Nikola Janecic, sorgte für das 23:17 und damit letztlich für die Vorentscheidung. Spätestens nach Daniel Schlapps 25:18 (54.) waren die ersten beiden Saisonzähler eingetütet.
"Ich konnte heute die ganze Breite des Kaders nutzen, auch die jungen Spieler haben ihre Minuten bekommen und mit Leistung überzeugt. Daran müssen wir in den nächsten schweren Spielen anknüpfen", resümierte Asboe.
Lollar/Ruttershausen: Dud, Anthes; Schwellnus (4), Mühlich (3), Semmelroth (5), Graf, Lindenthal (2), Schlapp (2), Grote, Dorzweiler, Los Santos (3), Ziehm (6), Schuchmann (3/1), Janecic (1).
TSV Griedel - MSG Linden 24:31 (10:16): (po) "Ich bin mit dem Resultat insgesamt sehr zufrieden. Wir hatten in der zweiten Halbzeit ein paar schwächere Minuten, doch alles in allem haben wir das gut gelöst", erklärte Mario Weber, Trainer der Männerspielgemeinschaft.
Gerade zu Beginn drehten die Gäste ordentlich auf und gingen in der 15. Spielminute durch einen Strafwurf von Chris Grundmann mit 8:3 in Front. Die Gastgeber hatten ihrerseits Probleme, selbst gefährliche Situationen zu kreieren und konnten sich in letzter Instanz auch häufig nicht an Torhüter Michael Rocksien durchsetzen.
"Wir haben eine beeindruckende erste Halbzeit gespielt und konnten uns fortan absetzen", kommentierte Weber, dessen Schützlinge im zweiten Durchgang zunoch eine Schippe drauflegten. In der 38. Minute war es Kreisläufer Tobias Mühlhans, der beim 23:13 auf einen Vorsprung von zehn Treffern erhöhte. Doch im Anschluss ließen die Gäste die Zügel etwas schleifen, sodass der TSV Griedel selbst etwas aufschließen konnte. Doch im Grunde war das Resultat zugunsten des Auswärtsteams nie wirklich gefährdet. Als Jan Nober zum 29:22 erhöhte (55.) war die Begegnung bereits entschieden.
"Insgesamt sind wir souverän aufgetreten und haben die beiden Punkte nie richtig in Gefahr kommen lassen. Bis auf die zehn schwachen Minuten bin ich zufrieden", so Weber. Damit wird die MSG Linden ihrem Favoritenstatus in der Landesliga weiterhin gerecht und bleibt an der Tabellenspitze.
Linden: Rocksien, Schindowksi; Nober (3), Rüdesheim, Mühlhans (3), Hirzmann (2), Wrackmeyer (4), Deimer (1/1), Berger (1), Loh, Weber (5), Vogel (1), Höhn (1), Grundmann (10/5).
TSF Heuchelheim - TV Breckenheim 30:34 (14:17): "Breckenheim ist einfach eine abgezockte Mannschaft, da muss schon wirklich alles passen, wenn man etwas mitnehmen will. Bei uns hat es am Schluss auch konditionell etwas gefehlt", fasste TSF-Trainer Claus Well zusammen.
Bereits in der 10. Spielminute waren die Gäste auf 6:3 davongezogen. Doch die Heuchelheimer ließen sich zu keinem Zeitpunkt abschütteln und präsentierten insgesamt einen ambitionierten Auftritt. So verkürzte etwa Björn Hofmann in der 36. Minute auf 18:21. "Auch wenn es bei so vielen Toren nicht so wirkt, war es doch ein abwehrintensives Spiel, was viel Kraft gekostet hat", gewährte Well weiteren Einblick. Noch zehn Minuten vor dem Spielende blickte Heuchelheim auf einen Rückstand von lediglich einem Treffer, doch anschließend machten sich auch die schwindenen Kraftreserven bemerkbar, sodass der TVB dann doch enteilte 26:30 (55.). Zwar versuchten es die Hausherren nochmals mit einem Timeout, doch für eine Wendung reichte es nicht mehr.
"Letztendlich war das Ergebnis auch in dieser Höhe in Ordnung. Breckenheim ist schon eine der besten Mannschaften in der Landesliga. Auch wenn es in eigener Halle war, müssen wir dieses Spiel nicht unbedingt gewinnen", so Well.
Heuchelheim: Winter, Schlesinger, Kassebaum; F. Kaplan, Pangborn, Koch (1), Hoffmann (5), A. Kaplan, Weber (5/4), S.Hofmann (4), Rinn (2), B.Hofmann (9), Kröck (1), Czaja (3).