»Absolute Willensleistung«
Hüttenberg. War das der entscheidende Schritt Richtung Oberliga? In einem umkämpften und am Ende dramatischen Topspiel hat sich die U23 des TV Hüttenberg in der Meisterrunde der Männerhandball-Landesliga (Mitte) hauchdünn gegen die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden durchgesetzt und die Tabellenführung zurückerobert.
TV Hüttenberg U23 - HSG Wiesbaden 24:23
Dank des 24:23 (10:10)-Erfolges im heimischen Sportzentrum weist das Team von Dirk Happel und Tim Spengler nun drei Minuspunkte weniger auf als der unterlegene Kontrahent und hat allerbeste Chancen auf den Aufstieg.
»Ich kann meiner Mannschaft nur ein Riesenkompliment machen. Vor und während des Spiels musste wir gleich vier Ausfälle verkraften. Wie mein Team damit umgegangen und welchen Spirit es gezeigt hat, war schon beeindruckend. Wiesbaden hat auch ein gutes Spiel gezeigt, aber wir haben dieses dank einer absoluten Willensleistung für uns entschieden«, freute sich TVH-Coach Happel und hob den in Abwehr und Angriff starken Freddy Lins lobend hervor.
Vor 350 Zuschauern war beiden die Bedeutung und damit eine gewisse Nervosität doch anzumerken. Hüttenberg startete besser (5:3, 14.), ehe Wiesbaden die Partie drehte (9:7, 23.). In den Schlusssequenzen der ersten Hälfte konnte der TVH aber wieder ausgleichen, Lins gelang das 10:10.
Nachdem Jannis Wrackmeyer ohnehin fehlte und sich Nils Tietböhl nach 44 Minuten seine dritte Zeitstrafe eingehandelt hatte, schien Wiesbaden, das dagegen Lorenz Engel reaktivieren konnte, auf der Siegerstraße zu sein (20:17, 48.). Zudem konnten Danny Rüpprich und Paul Bährens verletzungsbedingt am Ende nicht mehr eingesetzt werden.
Doch weil sich die hessischen Landeshauptstädter binnen kurzer Zeit gleich zwei Fouls bei Gegenstößen leisteten, die mit einer Zeitstrafe und einer Roten Karte bestraft wurden, glich der TVH unter dem Jubel der Fans beim 20:20 durch Nicolai Martin wieder aus.
Bis in die Schlussminute hinein stand das Spiel dann auf des Messers Schneide, ehe der TVH die Topspielpunkte mit zwei entscheidenden Szenen sicherte. Beim Stand von 23:23 parierte Torhüter Finn Rüspeler zunächst einen Siebenmeter von Pascal Henkelmann, ehe der überragende Lins auf der Gegenseite seine Leistung krönte und die Gastgeber mit seinem elften Treffer des Abends zum Sieg warf. »Da war ein ganz wichtiger Schritt. Vor allem ob der Ausfälle gilt es aber jetzt den vollen Fokus auf das nächste Spiel beim TuS Holzheim zu legen«, blickte Happel direkt voraus.
Hüttenberg: Rüspeler - Stankewitz, Nandzik, Schäfer, Löhrke (1), Lins (11/4), Martin (4/1), Uth (1), Naumann, Dahlhaus (2), Bährens (3), Rüpprich (1), Tietböhl (1).
Wiesbaden: Jacob Kellner - Kirchmeier (9/3), Hermsen (2), Engel, Matejka, Mickel, Moos, Max Kellner, Möller (5), Pascal Henkelmann (6/3), Stadermann, Schwab, Marcel Henkelmann (1), Schmelzer.
Schiedsrichter: Hoffelner/Krell (Kinzigtal) - Zuschauer: 350 - Zeitstrafen: fünf (Tietböhl drei, Löhrke, Uth) - drei (Möller, Max Kellner, Pascal Henkelmann) - Rote Karten: Tietböhl (44., dritte Zeitstrafe), Hermsen (54.) - Siebenmeter: 6/5 - 9/6.