Acht bittere Sekunden
Offenbach (mol). Die HSG Pohlheim hat den ersten »Meister-Matchball« in der Männerhandball-Oberliga vergeben, acht Sekunden fehlten dem Team von Andreas Lex und Jens Dapper am Pfingstsonntag zum vorzeitigen Aufstieg. Dann warf Nils Lenort den Tabellendritten TSG Offenbach-Bürgel in einer umkämpften Partie zum 26:25 (12:13)-Sieg und sorgte damit dafür, dass die Pohlheimer nun in der Heimpartie gegen TuSpo Obernburg ein »Aufstiegsendspiel« vor der Brust haben.
TSG Offenbach-B. - HSG Pohlheim 26:25
»Unter dem Strich haben wir heute einfach zu viele Chancen liegenlassen, das muss man so klar sagen. Wenngleich der Sieg am Ende vielleicht etwas glücklich ist, so hat sich Offenbach-Bürgel diesen in einer hochklassigen Oberligapartie aber verdient. Heute sind wir natürlich enttäuscht, aber wir werden uns davon nicht umwerfen lassen«, so HSG-Coach Lex, der zudem explizit die gute Schiedsrichterleistung in einem sehr hitzigen und umkämpften Spiel lobte.
Auch wenn die Offenbacher im Kampf um den Aufstieg keine Rolle mehr spielten, so waren die Pohlheimer doch vor der Heimstärke des Gegners, der kürzlich auch den HSG-Rivalen MT Melsungen II hatte besiegen können, gewarnt. Und dennoch legten die Gäste einen Katastrophenstart hin, lagen schnell mit 0:3 (4.) in Hintertreffen, wenig später gar mit 1:6 (9.).
Lex musste mit einer frühen Auszeit reagieren, erst danach war sein Team im Spiel angekommen. Über das 4:6 (13., Max Rühl) war beim 7:7 (19.) durch Leon Friedl erstmals der Ausgleich hergestellt. Trotz eines abermaligen Rückstandes (8:10, 23.), drehte Pohlheim die Partie noch vor der Pause und nahm nach Moritz Lambrechts Treffer eine 13:12-Führung mit in die Kabinen.
Bis weit in die zweite Halbzeit hinein blieb die Partie völlig ausgeglichen (18:18, 41.). Offenbach-Bürgel war aber anzumerken, dass sie ungerne Pohlheimer Feierlichkeiten in eigener Halle beiwohnen wollten. Fast 200 Anhänger hatten den Spitzenreiter nämlich nach Südhessen begleitet. Und so zogen die Gastgeber dank eines 5:2-Laufes auf 23:20 (51.) davon. Doch den noch nötigen Punkt gaben die Gäste in einer dramatischen Schlussphase noch lange nicht verloren, kämpften sich zunächst heran (22:23, 55.) und kamen beim 24:24 durch Stefan Lex erstmals wieder zum Ausgleich. Nachdem die Hausherren erneut vorgelegt hatten, gelang Lambrecht in Überzahl 36 Sekunden vor dem Ende der 25:25-Ausgleich. Doch das letzte Wort in der umkämpften Partie hatten dann die Gastgeber, Lenorts 26:25 konnten die Pohlheimer aufgrund der fehlenden Zeit nicht mehr beantworten.
»Wir werden jetzt konzentriert arbeiten in dieser Woche und werden dann den zweiten Matchball verwandeln«, gab sich Lex trotz der Niederlage optimistisch.
Offenbach-Bürgel: Hoppenstädt, Gezer - Kaiser, Acic (2), Pjanic (1), Lehmann, Schlereth, Kretschmann (3), Wagenknecht (8/5), Lenort (5), Cohen (2), Kreckovic (5).
Pohlheim: Schlegel, Wüst - Friedl (4/2), Nikolas Happel (3), Weisel (2/1), Rühl (5/1), Lex (5), Niclas, Drommershausen (1), Lambrecht (4), Kludt (1), Tom Gilbert, Christoph Träger, Johannes Träger.
Schiedsrichter: Enge/Hofmann (Dornheim/Heuchelheim) - Zuschauer: 450 - Zeitstrafen: sechs (Hoffmann drei, Acic, Pjanic, Wagneknecht) - vier (Nikolas Happel zwei, Weisel, Drommershausen) - Rote Karte: Hoffmann (50., dritte Zeitstrafe) - Siebenmeter: 5/5 - 6/4.