Aller guten Dinge sind nicht drei
Hüttenberg. Es wäre zu viel gesagt, wenn man behauptet, dass die SG BBM Bietigheim ein Angstgegner des TV Hüttenberg sei. Allerdings können Johannes Wohlrab und seine Schützlinge auch nicht leugnen, dass sie in der laufenden Spielzeit zwei Mal chancenlos gegen das Team von der Enz waren.
TV Hüttenberg - SG BBM Bietigheim (Samstag, 19.30 Uhr)
Und dies gleich zwei Mal kurz hintereinander. So setzte es am 8. Oktober des Vorjahres zunächst eine 26:33-Pleite in der 2. Handball-Bundesliga, ehe elf Tage später an gleicher Stelle, der Bietigheimer Sporthalle am Vidadukt, eine 26:31-Niederlage im DHB-Pokal folgte. Am Samstagabend (Anwurf 19.30 Uhr) wollen die Blau-Weiß-Roten - dieses Mal vor heimischem Publikum im Hüttenberger Sportzentrum - dafür sorgen, dass gegen die Mannschaft aus dem Neckarbecken nicht noch ein drittes Negativerlebnis hinzukommt. »Es ist ganz klar das Ziel, die Punkte zuhause zu behalten. Wir wollen uns nicht drei Mal in Folge geschlagen geben. Bei den letzten beiden Partien gegen sie haben wir keine Schnitte gesehen«, so Wohlrab.
Die Spieler des 36-Jährigen haben das spielfreie Wochenende genutzt, um Kraft zu tanken. Die werden die Hüttenberger auch brauchen, denn dem Tabellenneunten steht eine knallharte Englische Woche bevor. Auf das Kräftemessen mit Bietigheim (Tabellenplatz sechs) am Samstag folgt am kommenden Mittwoch das Gastspiel beim Rangdritten TuS N-Lübbecke, ehe es wiederum nur drei Tage später gegen den aktuellen Ligavize aus Eisenach geht. »Mit Bietigheim kommt eine Mannschaft zu uns, die individuell sehr hochklassig besetzt ist. Man sieht ganz klar die Handschrift des Trainers«, so Wohlrab über die Arbeit seines Gegenübers Iker Romero. Der spanische Ex-Weltklassespielmacher, der seit 2021 bei der SG BBM das Sagen hat, hat mitten im Ländle die spanische Schule eingeführt: Die Spielgemeinschaft agiert in der Abwehr in einer sehr beweglichen und aktiven 6:0-Deckung, in der sie versucht, mit offensiven Akteuren auf den Halbpositionen dafür zu sorgen, das Spiel des Gegners ins Zentrum zu drücken und dort berechenbar zu machen.
Spanische Schule
»Es wird darauf ankommen, genügend Abstand und Ruhe zu behalten. Wir müssen unsere Aktionen sehr gut vorbereiten. Die Räume, die durch diese offensive Abwehr entstehen, müssen wir mit unseren Kreisläufern oder mit eingelaufenen Außenspielern besetzen«, gibt Wohlrab Einblicke in seinen Matchplan.
In der eigenen Defensive hingegen fordert der Berufsschullehrer von den Seinen, kompakt zu verteidigen. »Unter Romero versuchen sie, unsere 3:2:1-Abwehr breit aufzuziehen, so dass in den Halbpositionen ein großer Raum entsteht, in dem sie dann ins Eins-gegen-eins gehen können. Das gilt es zu verhindern«, so der TVH-Trainer. Bietigheim ist im neuen Jahr bislang nur mäßig in Tritt gekommen.
Von den bislang bestrittenen sechs Partien nach der WM-Pause konnten die Romero-Schützlinge erst drei gewinnen, darunter zuletzt allerdings ein überzeugendes 34:29 gegen den TuSEM Essen. Überzeugt hat auch der TVH zuletzt. Vor dem souveränen 39:34-Auswärtssieg beim Tabellenletzten aus Würzburg kämpfte der Traditionsclub vor heimischem Publikum den Tabellenvierten Dessau-Roßlau mit 34:32 nieder. Geht es nach Wohlrab, sollen nicht nur die Hüttenberger Spieler an ihre an diesem Abend vor drei Wochen gezeigte Leistung anknüpfen, sondern ebenso der blau-weiß-rote Anhang, der gegen den DRHV mit 1119 Zuschauern so zahlreich wie noch nie in dieser Saison erschienen war.
»Wir haben gegen Dessau gesehen, was es ausmachen kann, wenn die Halle da ist. Wir wollen uns auch gegen Bietigheim in jeden Ball reinpfeffern und alles geben, was da ist, um die Zuschauer mitzureißen«, so Wohlrab. Bis auf die Langzeitverletzten Joel Ribeiro und Jannik Hofmann hat der Hüttenberger Coach alle Mann an Bord.