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Am seidenen Faden

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Von: Norbert Englisch

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Nächster Halt: Deutsche Meisterschaften. Ellen Peters und die Gießener Damen 50 haben in diesem Jahr noch viel vor. Foto: Bär © Bär

Gießen (ne). Ein Herzschlagfinale mit stark verzögertem, aber guten Ausgang haben die Damen 50 des TC RW Gießen bei ihrer letzten Regionalliga-Begegnung der Tennisrunde 2022 in Böblingen erlebt. »Wir haben es erst geglaubt, nachdem uns der Spielberichtsbogen aus Winnenden vorgelegen hat«, berichtete eine erleichterte Mannschaftsführerin Katja Gröninger.

Die Gießenerinnen sind also trotz guter Ausgangslage nur mit einem blauen Auge davongekommen. Nach den Einzeln lag man sage und schreibe 1:5 zurück, musste also alle drei Doppel gewinnen, um auf der sicheren Seite - sprich Meisterschaft - zu sein. Das gelang nicht. Somit sorgte die Winnendener Spielerin Heidewag sicherlich unbewusst mit ihrem Ehrenzähler-Sieg gegen den TTC Seeheim für die Entscheidung, dass der TC RW Gießen doch an der DM-Endrunde am zweiten Septemberwochenende teilnehmen kann.

TA SV Böblingen - TC RW Gießen 6:3: »Was für ein besch… Anfang«, ärgerte sich Katja Gröninger noch am Tag nach der Entscheidung. Allein Spitzenspielerin Barbara Seeger erfüllte die in sie gesetzten Erwartungen vollauf und gewann im Kampf der Einser glatt mit zweimal 6:1. In den anderen Einzelbegegnungen hakte es gewaltig überall: Gröninger führte im ersten Durchgang mit 5:4, gab aber mit 5:7 ab. Der zweite Durchgang ging relativ glatt weg. Silke Liebchen-Moneke zermürbte nach schwachem Start (1:6) ihre Gegnerin Jachmann im zweiten Satz - ihr fehlte im Tiebreak das berühmte Quäntchen. Anke Ordemann verlor dem Ergebnis nach - zweimal 2:6 - deutlich, es war aber ein allzeit enges Match ohne jegliche Fortüne für die Gießenerin. Andrea Rolshausen ging leicht verletzt in die Partie mit Wohlfahrt-Laymann und verlor zweimal knapp. Ellen Peters hatte die 65-jährige Deutsche Meisterin Wieland zur Gegnerin, die ihr mit ihrem berüchtigten Rückhand-Slice den Zahn zog.

Trotz des 1:5-Rückstands war das Wunschergebnis von vier Gegenzählern nicht außer Reichweite, denn Böblingen hat in den Doppeln in der laufenden Saison nicht viel gerissen. Seeger/Liebchen-Moneke besiegten Müller/Jachmann dann auch schnell, die beiden anderen Matches zogen sich in die Länge. Gröninger/Nicola Häffner starteten gegen Binder/Wieland gut, verloren jedoch im zweiten Satz ein »Break-Festival«. Im Tiebreak hatte das Böblinger-Duo die Nase vorn. Peters/Ordemann steigerten sich nach dem knappen 7:5 im ersten Durchgang und holten den dritten Gegenzähler, der letztlich reichen sollte.

Gießen und Seeheim beenden die Tennisrunde 2022 nach Punkten (8:2) und Matchpunkten (31:14) gleich. In den Sätzen haben die Gießenerinnen (65:31) gegenüber den Südhessinnen (62:31) die Nase vorn. Vielleicht ist diese Niederlage zum Saisonkehraus ja als verunglückte Generalprobe für die DM-Endrunde zu verstehen. Denn einer nicht gelungenen Generalprobe folgt häufig etwas ganz Besonderes.

Ergebnisse: Müller - Seeger 1:6, 1:6; Münster - Gröninger 7:5, 6:2; Jachmann - Liebchen-Moneke 6:17, 4:6, 10:7; Binder - Ordemann 6:2, 6:2; Wohlfahrt-Laymann - Rolshausen 7:6, 6:3; Wieland - Peters 6:1, 6:4; Müller/Jachmann - Seeger/Liebchen-Moneke 1:6, 3:6; Binder/Wieland - Gröninger/Häffner 2:6. 6:4, 10:5; Wohlfahrt-Laymann/Greschner - Peters/Ordemann 5:7, 2:6.

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