An der Kapazität mangelt es
Heuchelheim (amp). »Es wird immer besser«, blickte Marion Kleist auf die vergangenen Monate im Turngau Mittelhessen zurück. Bei ihrer Begrüßung zum 72. Gauturntag wird die Vorsitzende des Zusammenschlusses der 179 heimischen Turnvereine und Turnabteilungen aber auch noch den davor gelegten Frühjahrsempfang vor Augen gehabt haben. Denn der hatte für eine proppenvolle Turnhalle der TSF Heuchelheim gesorgt, wodurch sich nur langsam die Spreu der Geehrten und Vorführenden vom Weizen der Turntag-Delegierten trennte.
Dafür ging das Treffen in einem äußerst harmonischen Rahmen und rekordverdächtig zügig über die Bühne.
Wobei sich bei den Themen Licht und Schatten die Waage hielten und auch manche Kleinigkeiten besondere Informationen lieferten. So wurden bei den anstehenden Vorstandswahlen sowohl Vorsitzende Kleist, ihr Stellvertreter Andre Speier, Geschäftsführer Dennis Panzer sowie die Beisitzerinnen Lisa Schäfer und Julia Groß (vormals Speier) allesamt einstimmig wiedergewählt. Doch blieben auch drei Posten im Vorstand unbesetzt. »Unsere Kapazität reicht nur, um den Betrieb am Laufen zu halten«, stellte Andre Speier unmissverständlich fest. Vor allem die Aus- und Fortbildung im Turngau bliebe auf der Strecke, was aber dankenswerterweise überwiegend vom Hessischen Turnverband (HTV) aufgefangen werde, sagte er.
Kaum Veränderungen gab es personell bei den Beauftragten und Ausschüssen. Hier ist die ehemalige Turngau-Vorsitzende Ingrid Hubing neu als Beauftragte für Gymnastikabzeichen dabei und präsentierte die Turnjugend mit Melanie Mühlhaus, Noah Büttner und Matthias Binz drei neue Gesichter. Silke Stutz als Beauftragte Finanzen legte wie gewohnt eine ausgeglichene Bilanz vor, mit einem Ausreißer bei dem Ausgabenposten »Porto/Telefon/Bürobedarf« von knapp 7300 Euro. Doch hier verbürgten sich Kosten für eine Erneuerung der IT-Ausstattung, stellte sie klar, für die Investition in die Zukunft. Ausdrücklich ging der Hinweis an die Vereine, dass sie noch für 2023 Zuschüsse sowohl für die Aus- und Weiterbildung ihrer Übungsleiter beim HTV als auch für die Geräteausstattung vor Ort beantragen könnten. Seinen Ratschlag für das Vereinsleben bot Florian Krüger an, der sich als weiterer HTV-Regionalvertreter für Mittelhessen neben Johanna Otto vorstellte. Er wies besonders auf Kindeswohl-Zusammenarbeit mit der hessischen Sportjugend hin, die viel Unterstützung böte.
Rolf Dieter Beinhoff, der dem heimischen Turngau entstammende ehemalige HTV-Präsident, berichtete, dass die Mitgliederentwicklung im hessischen Turnen stabil sei. Aber leider gebe es kein Landesturnfest in den nächsten Jahren, nachdem Wiesbaden als vorgesehener Ausrichter zurückgezogen habe. »Das ist sehr bedauerlich, denn die Turnbewegung lebt von Turnfesten«, sagte der Ehrenpräsident.
Überwiegend vergeben sind bereits die Gauveranstaltungen in diesem Jahr. Für das Gaubergturnfest jedoch suche man noch Ort und Ausrichter, berichtete Andre Speier. Da wurde es mit viel Wohlwollen aufgenommen und gebilligt, dass Rainer Kehm, der Beauftragte für den Vogelsbergkreis, bereits für 2024 Alsfeld als Ausrichter des Gauturnfestes und des Gaukinderturnfestes vorschlug.