Auch die Eintracht kämpft gegen die Hitze

Frankfurt (pep). Ins Trainingslager fahren die Profi-Fußballmannschaften im Sommer in aller Regel aus zwei Gründen. Zum einen soll durch das tägliche Zusammensein die Integration der Neuzugänge zu Beginn der Saison forciert werden.
Zum anderen geht es darum, abseits der sommerlichen Hitze in Deutschland gute Trainingsbedingungen bei vernünftigen klimatischen Verhältnissen vorzufinden. Die allermeisten Klubs fahren darum im Sommer in die Berge, nach Österreich oder in die Schweiz. Gute Luft, gute Hotels, gutes Essen und gute Sportanlagen sind dort garantiert.
Das mit den besten Bedingungen klappt zwar nicht immer, ab und zu gibt es so viel Regen in den Alpen, dass die Plätze unter Wasser stehen, aber es klappt meistens. So bei der Frankfurter Eintracht, die eine erfolgreiche Woche in Windischgarsten in Oberösterreich zugebracht hat. Bei angenehmen Temperaturen und auf perfekten Trainingsplätzen und mit mannigfaltigen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung abseits der Arbeit. Es sei ein »sehr gutes Trainingslager« gewesen, hatte Trainer Oliver Glasner als Fazit gezogen, »wir konnten all das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben.«
Dumm nur, dass die Frankfurter und alle anderen, die inzwischen wieder in die Heimat zurückgekehrt sind, zu Hause auf tropischen Temperaturen treffen. »Am Dienstag geht bei Sahara-Hitze weiter«, hatte Glasner vor zwei freien Tagen noch in Österreich etwas leichthin gesagt. Doch nun ist es tatsächlich so gekommen. Frankfurt am Main fühlt sich in diesen Tagen an wie Afrika. Das Thermometer steigt bis auf 40 Grad.
Die Eintracht hat deshalb die erste Einheit der Woche vom Nachmittag auf den Vormittag verlegt. Um 10 Uhr wurde auf dem Platz trainiert, da waren die Temperaturen noch im vertretbaren Rahmen. Die Nachmittagseinheit fand dann im gekühlten Kraftraum im Proficamp statt.
»Bei diesen Temperaturen ist es wichtig, das Training sorgsam zu steuern«, sagt Trainer Oliver Glasner, »nachdem wir am Vormittag zwei Stunden am Platz waren, haben wir uns entschieden, die Nachmittagseinheit nach drinnen zu legen, um nicht in der großen Hitze zu trainieren.«
Mit dabei war übrigens auch wieder Ansgar Knauff, der im Trainingslager letzte Woche noch wegen einer Hüftprellung pausiert hatte. Knauff soll langsam wieder herangeführt werden, denn die Schmerzen sind noch immer nicht ganz abgeklungen. Viele medizinischen Untersuchungen, unter anderem ein MRT, haben keine »strukturelle Verletzung« ergeben, wie Sportvorstand Markus Krösche sagt. Auch am Mittwoch wird die Trainingsarbeit dem Klima angepasst. Statt zwei Einheiten findet »nur« eine statt, am Vormittag, wenn die Hitze noch nicht ganz so ausgeprägt sein soll. Vorhergesagt sind um 10 Uhr 28 Grad.
Beim nächsten Testspiel, am Samstag gegen Ajax Amsterdam in Grödig bei Salzburg, werden dann mit 29 Grad auch wieder halbwegs erträgliche Temperaturen erwartet. Die Generalprobe für den Saisonstart gegen den holländischen Meister Partie findet übrigens ohne Zuschauer statt, wird aber von Sky live übertragen.
Grund für die leeren Ränge: Das Goldbergstadion in Grödig fasst zwar offiziell 4300 Zuschauer, ist aber nicht geeignet, um Fangruppen aus Frankfurt und Amsterdam, die nicht in allerbester Freundschaft verbunden sind, in verschiedenen Blöcken auseinanderzuhalten.