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Auf das Highlight folgt der Alltag

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Von: Thomas Suer

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»Unglaubliches Gefühl«: Nach dem Highlight vor 2300 Zuschauern steht für Gießens Spielführer Wessam Abdel Ghani und seine Kollegen wieder der Alltag an. Und da sieht Trainer Daniyel Cimen durchaus Luft nach oben. Foto: Imago © Imago

Gießen (tsu). »Überragend, ein unglaubliches Gefühl.« Auch für Wessam Abdel-Ghani war es eine außergewöhnliche Angelegenheit, am Samstag im Hessenliga-Gipfeltreffen gegen die U21 der Frankfurter Eintracht vor der Saison-Rekordkulisse von sage und schreibe 2300 Zuschauern im Gießener Waldstadion auflaufen zu können. Aber der Kapitän des FC Gießen ist mit seinen 28 Jahren erfahren genug, um zu wissen, dass die Floskel stimmt:

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

FC Eddersheim - FC Gießen (Sonntag, 15 Uhr)

Daran dachte Abdel-Ghani schon fünf Minuten nach dem 1:1 gegen den Bundesliga-Nachwuchs, das Matheus Beal per Foulelfmeter in der 95. Minute auf den letzten Drücker sichergestellt hatte.

Die nächste Aufgabe, zurück im Ligaalltag vor einem Bruchteil an Besuchern, führt den FCG folglich am morgigen Sonntag zum FC Eddersheim. »Dort erwartet uns ein noch schwierigeres Spiel, weil wir auswärts ran müssen. Zum anderen verteidigt Eddersheim sehr tief und kann darüber hinaus sehr gut Fußball spielen.«

Eine zähe Angelegenheit war bereits das erste Aufeinandertreffen, das die Gießener Ende August hauchzart mit 1:0 für sich entschieden. Die Nase vorn hat der Rangelfte aus dem Hattersheimer Stadtteil, was die Anzahl der Pflichteinsätze 2023 anbelangt, denn er hat zwei mehr auf dem Konto (0:1 bei der Eintracht, 2:1 in Baunatal, 0:0 in Steinbach) und sogar schon eine Englische Woche absolviert.

Tabellarisch ist der FC Gießen durch die Punkteteilung gegen Frankfurt angesichts von nach wie vor sechs Punkten Rückstand bei einer weniger absolvierten Partie zwar weiterhin in Tuchfühlung zum Klassenprimus, ist zugleich aber auch um einen Zähler hinter dem jüngst zweimal siegreichen Türk Gücü Friedberg auf Platz drei gefallen. Es geht also eng zu, sodass Zählbares für die Rot-Weißen in jedem Fall her sollte, um sich im Aufstiegsrennen weiter zu behaupten. »Geschenke« an den Eddersheimer Trainer Marcel Kaffenberger, der am Spieltag 29 Jahre alt wird, will und kann sich Gießen nicht erlauben. »Es bedarf im Vergleich zur Partie gegen die Eintracht einer Leistungssteigerung, definitiv dürfen wir uns nicht wie in der ersten Hälfte präsentierten«, fordert Gießens Trainer Daniyel Cimen trotz des Last-Minute-Punktgewinns eine bessere Vorstellung beim Gastspiel in Eddersheim.

Wiedersehen mit Dechert

Personell kann der FCG nahezu aus dem Vollen schöpfen. Zu den weiter ausfallenden Ryan Harder und Mika Gärtner gesellt sich womöglich Connor Filsinger, der an einer Oberschenkelblessur laboriert. Auf zumindest im weitesten Sinne alte Bekannte trifft derweil der Eddersheimer Hendrik Dechert. In der Jugend des VfB 1900 ausgebildet, schnürte der heute 31-Jährige auch in seiner Seniorenzeit bereits die Schuhe für den Vorgänger-Club des FC Gießen.

FC Gießen: Duschner, Lapcic - Kireski, Besso, Fink, Lhadaf, Assar, Abdel-Ghani, Hagley, Vural, Mangafic, Maingad, Lang, Kim, Rodriguez, Beal, Mahmuti, Pekesen, Filsinger (?), Akulinin, Gorbunow.

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