Bärenstarker Schlussspurt in packendem Derby
Rabenau (mol). Dank eines starken Schlussspurtes hat die HSG Lumdatal das Derby in der Frauenhandball-Oberliga Hessen gegen die HSG Wettenberg noch gedreht und am Samstagabend einen 23:20 (9:14)-Heimsieg gefeiert.
HSG Lumdatal - HSG Wettenberg 23:20
Zehn Minuten vor dem Ende noch mit 17:19 in Rückstand gelangen dem Team von Marcel Köhler sechs Tore im Folge und so noch der 13. Saisonserfolg, durch den der zweite Tabellenplatz untermauert wurde. Die Damen aus dem Gleiberger Land konnten sich den Lohn für 50 starke Auswärtsminuten dagegen nicht abholen. »Es fällt schwer heute, Worte zu finden. Die Mannschaft hat ein tolles Spiel gezeigt. Dass wir am Ende verlieren, spiegelt in keinster Weise den eigentlichen Spielverlauf wider, aber so ist Handball manchmal«, so ein enttäuschter Wettenberger Trainer Kai Nober, der Lumdatal dennoch zum Sieg gratulierte und eine »tolle Moral« attestierte.
Und doch waren es über weite Strecken der Partie die Derbygäste, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Anfangs kam der Tabellenzweite zwar besser ins Spiel und lag nach einem Tor von Nina Hasenkamp mit 7:4 (14.) in Front. Die weiteren 16 Minuten der ersten Hälfte gingen dann aber ausschließlich an die bärenstark aufspielenden Wettebergerinnen, die die Partie dank eines 6:0-Laufes komplett drehen konnten und beim 10:7 durch Julia Krombach ihrerseits mit drei Treffer führten. Und nach Toren von Luisa Risse zum 13:9 (29.) und Larissa Goncalves zum 14:9 (30.) wurden daraus zur Pause sogar ein fünf Tore Vorsprung. Weil die Gastgeberinnen aber deutlich besser aus der Kabine kamen, schmolz der Vorsprung schnell zusammen. Ein 4:0-Lauf der Köhler-Sieben nach dem 10:15 bedeutete beim 14:15 (40.) bereits den Anschluss, beim 17:17 (48.) war der Ausgleich hergestellt. Doch die Partie kippte noch nicht, stattdessen legte Wettenberg wieder vor (19:17, 51.).
Eine Auszeit Köhlers schien dessen Team dann wachgerüttelt zu haben, denn bis in die Schlusssekunden hinein musste Lumdatal keinen Gegentreffer mehr hinnehmen, glich nach einem Doppelpack von Lea Bulling aus (19:19, 54.), legte vier Minuten vor Schluss eine 21:19-Führung vor und sicherte sich den Sieg dank eines 6:0-Laufes, den Bulling und Anna-Lena Boulouednine mit den Toren zum 22:19 und 23:19 komplettierten. »Unser Angriffsspiel war in Halbzeit zwei besser, aber insgesamt haben wir zu viele einfache Fehler gemacht. Man muss der Mannschaft aber die richtige Einstellung und großen Kampf und Willen bescheinigen. Diese Attribute haben uns letztlich noch den Sieg beschert«, so HSG-Coach Köhler, der sich darüber ob der Knieverletzung Nina Hasenkamps aber nicht wirklich freuen konnte.
Lumdatal: Schütz, Schäfer - Fürst, Müller (1), Mohr (2), Noemi Schneider, Hasenkamp (2), Parma (2), Boulouednine (8/2), Bulling (6), Smajek (2), Böcher.
Wettenberg: Habermehl, Rinn - Jansche, Krombach (2), Goncalves (9/3), Tafferner, Rolshausen, Schwab, Risse (6/1), Büsselberg, Schmelz, Münch (1), Schön, Krüger (2).
Schiedsrichter: Bley/Krämer (Rüsselsheim) - Zuschauer: 120 - Zeitstrafen: eine (Bulling) - eine (Trainer Nober) - Siebenmeter: 2/2 - 5/4.