Beim Primus läuft’s nur zu Beginn

Balingen. Der TV Hüttenberg hat am Mittwochabend eine Auswärtsniederlage in der 2. Handball-Bundesliga hinnehmen müssen. Beim HBW Balingen-Weilstetten unterlag das Team von Trainer Johannes Wohlrab vor 1909 Zuschauern in der Balinger Sparkassenarena mit 20:35 (11:18).
HBW Balingen-Weilst. - TV Hüttenberg 35:20
Die Niederlage beim Tabellenführer des Unterhauses hatte schon zur Halbzeitpause, in die die Hüttenberger mit einem 11:18-Rückastand gegangen waren, so gut wie festgestanden. Lange Zeit, um sich über den Ausgang der Partie den Kopf zu zerbrechen, haben die Blau-Weiß-Roten jedoch nicht. Bereits am Samstagabend wartet im heimischen Sportzentrum der Rangzweite Dessau-Roßlauer HV auf die Hüttenberger, die dann ihr drittes Spiel innerhalb einer Woche bestreiten werden.
Dass das Gastspiel am Rande der Schwäbischen Alb am Ende derart deutlich zuungunsten des TVH ausgehen würde, war nach den ersten Minuten nicht abzusehen gewesen - im Gegenteil. Die Hüttenberger legten forsch und mutig los, was nach einem Treffer von Philipp Schwarz zunächst in einem 3:0-Zwischenstand (3.) und nach einem Tor von Ian Weber vorübergehend in einem 5:1-Vorsprung resultierte (8.). Balingen ließ sich von diesem Anfangsfuror der Gäste jedoch nicht beeindrucken, nahm das Szepter fortan immer mehr in die Hand und antwortete mit einem 5:0-Lauf, der Wohlrab nach dem 6:5 durch Tobias Heinzelmann zu einer ersten Auszeit zwang (14.). Doch der Flow, in den sich die Hausherren nun spielten, konnte auch von diesem versuchten Rhythmusbrecher nicht gebremst werden. HBW-Linksaußen Oddur Gretarrson traf dreimal in Serie, zuletzt mit einem feinen Heber über TVH-Keeper Dominik Plaue hinweg zum 12:8, was Wohlrab schon nach 21 Minuten dazu brachte, seine zweite Grüne Karte auf den Tisch der Zeitnehmer zu legen.
Die Gastgeber zeigten nun, weshalb sie an der Spitze des Klassements stehen: Die Bürkle-Sieben spielte schnell und schnörkellos nach vorne, hebelte die Hüttenberger 3:2:1-Deckung immer wieder aus und hatte eine geringe Fehlerquote. Folglich war das 18:10 durch Daniel Ingason kurz vor dem Seitenwechsel mehr als nur ein Fingerzeit auf das Endresultat.
Die Moral stimmt
Die Hüttenberger steckten im zweiten Durchgang nicht auf, hatten jedoch Probleme damit, gegen die Abwehr des Primus in vielversprechende Abschlusspositionen zu finden. Wohlrab reagierte nach 40 Minuten beim Stand von 25:14 mit seiner dritten und letzten Auszeit und brachte den siebten Feldspieler, um den TVH-Angriff flexibler zu machen. Mehr als Ergebniskosmetik für den TVH war beim souverän verwaltenden Tabellenführer jedoch nicht mehr drin. Der Endstand von 20:35 war gleichbedeutend mit der höchsten Hüttenberger Saisonniederlage.
HBW Balingen-Weilstetten: Sejr, Ruminsky (ab 41.) - Huber (1), Ingason (2), Linhares de Souza (2), Gretarsson (11/3), Beciri (2), Hildenbrand (2), Schoch (2), Fuoss (2/2), Wente, Saueressig (2), Heinzelmann (3), Strosack (4).
TV Hüttenberg: Plaue, Grazioli (ab 23.) - Schwarz (1), Kirschner (1), Opitz, Theiß, Fujita, Weber (6/3), Zörb (2), Reichl, Klein (1), Kompenhans (4), Jockel (1), Schreiber (1), Kuntscher (1).
Schiedsrichter: Cesnik/Konrad (Gummersbach) - Zuschauer: 1909 - Zeitstrafen: Balingen-Weilstetten zwei (Schoch, Saueressig), Hüttenberg drei (Klein, Zörb, Schwarz) - Verworfene Siebenmeter: Gretarsson (Balingen-Weilstetten) scheitert an Plaue (3.) und an Grazioli (49.).