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Bester Schütze

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Der Mann, der die 46ers dirigiert: Jordan Barnes erhält ein gutes Zwischenzeugnis in den Statistiken. Foto: Schepp © Schepp

Gießen. Die Gießen 46ers hängen durch! Statt im Ringen um einen Playoff-Platz in der Crunchtime der Saison Bestform zu zeigen, geht die Formkurve nach unten. 4:6-Siege aus den letzten zehn Partien bedeuten den schlechtesten Wert der ersten elf Teams der Tabelle der 2. Basketball-Bundesliga und sind gleichbedeutend mit den Bilanzen des Vorletzten Bayer Giants Leverkusen und des Drittletzten ART Giants Düsseldorf.

Sechs Spieltage vor Schluss lohnt sich deshalb ein tiefer Blick in die Statistik …

Vor- und Rückrunde

22 Punkte aus 17 Vorrunden-Partien brachten der Truppe von Trainer »Frenki« Ignjatovic nicht nur Platz vier in der Tabelle ein, sondern sie waren gleichbedeutend mit einem Punkteschnitt von 1,3. In den elf Spielen der Rückrunde sind weitere zehn Zähler hinzugekommen. Der Schnitt ist also auf 0,9 gesunken.

Heim und auswärts

In der Osthalle sind die 46ers zwar keine Macht, sie gefallen aber. 10:4-Siege bedeuten hinter Vechta (14:0) und Tübingen (12:2) Rang drei - gleichauf mit Karlsruhe. In der Fremde aber hakt es bei den Unistädtern. Nur sechs Siege aus 14 Partien sind zu dünn für allerhöchste Ansprüche. Nur sechs Clubs haben eine noch schlechtere Auswärtsbilanz als Gießen.

Offensive

Die 2422 Punkte aus bisher 28 Matches (Schnitt von 86,5) lassen sich sehen. Sie bilden hinter Bochum (2488), Karlsruhe (2487), Trier (2482) und Vechta (2447) den fünftbesten Wert der Liga. Gleichzeitig spielt mit US-Regisseur Jordan Barnes der beste Scorer der gesamten ProA an der Lahn. Der 25-Jährige markierte bislang 485 Zähler, was einem Schnitt von 17,3 pro Partie entspricht. Auf den Plätzen: Lovell Cabill (Karlsruhe, 475), Michael Flowers (Kirchheim, 455), Zack Seljaas (Tübingen, 454) und Kyle Castlin (Hagen, 453).

Defensive

Die stärkste Offense ist jedoch im Basketball nur etwas wert, wenn es hinten stimmt. Was auf den fünffachen Deutschen Meister von der Lahn aber nicht zutrifft. 2387 Gegenpunkte (Schnitt von 85,3) sind zu viele, um ganz vorne mitzumischen. Nur die Deckungsreihen aus Karlsruhe (2388), Düsseldorf (2391), Trier (2448) und Bochum (2470) sind noch anfälliger.

Zweier und Dreier

Aus dem Halbfeld oder unter dem Korb (Zweier) fällt jeder zweite Gießener Wurf (50,8 Prozent) in die gegnerische Reuse. Im Vergleich mit den anderen 17 ProA-Ligisten ist dies dürftig, denn nur Kirchheim (50,1) und Bremerhaven (49,9) treffen noch schlechter. Die Dreier-Bilanz indes lässt sich sehen: 36,3 Prozent aller Würfe vom Perimeter landen im Korb, nur die Schützen aus Karlsruhe (36,5), Vechta (36,7), Bremerhaven (37,1) und Trier (38,1) haben mehr Zielwasser getrunken. Mit bisher 77 versenkten Dreiern (bei 174 Versuchen) liegt Jordan Barnes (44,3 Prozent) auf Platz acht des Rankings, das von Bremerhavens Matthew Frierson (53,3) souverän angeführt wird.

Freiwürfe

An der Linie hakt es: Nur 69,5 Prozent aller Gießener Freiwürfe führen zu Punkten, lediglich Paderborn (69,4) ist unbedeutend schlechter. Was verwundert, denn Connor Anthony (75 von 81) weist mit fast 92,6 Prozent den besten Wert aller ProA-Spieler, die mindestens 50 Mal an der Linie gestanden haben, auf. Zum Vergleich: 46ers-Center Stefan Fundic hat bisher nur 38 von 115 Freiwürfen versenkt, was einer Quote von 33 Prozent entspricht.

Rebounds

So wild er seine Freiwürfe an das Brett rammt, so geschickt pflückt er die Abpraller der Gegner unter Selbigen: Mit 285 (152 offensiv, 133 defensiv) eingesammelten Bällen liegt Stefan Fundic einsam an der Spitze der besten Rebounder der ProA. Dem serbischen Kraftpaket, nur zwei Meter groß, folgen mit Maurice Pluskota (Karlsruhe, 271), Lennard Boner (Düsseldorf, 243) und Andreas Seiferth (Münster, 230) ausschließlich Profis, die deutlich länger sind als der Big Man der 46ers. Gießen aber gefällt unter den Körben auch mannschaftlich. Mit 1009 Rebounds liegen sie gut im Rennen. Nur Hagen (1017), Vechta (1019), Quakenbrück (1045), Münster (1052), Trier (1077) und Bochum (1083) haben mehr Abpraller eingesammelt.

Fouls

Sie sind das Kardinalproblem der 46ers, die besonders in der Vorrunde oft in Foulprobleme gerieten. Mit 698 Vergehen liegt Gießen einsam an der Spitze, gefolgt von Münster (642), Tübingen (631) und Nürnberg (617). In der »Einzelwertung« hat Stefan Fundic, gleichauf mit Nürnbergs Moritz Krimmer (beide 91), die Nase vorn. In der Liste der »bösen Buben« folgen Till Isemann (Trier, 89) und Maurice Pluskota (Karlsruhe), Daniel Kirchner (Dresden) sowie Lorenz Bank (Hagen, alle 88).

Assists

Die besten Passgeber kommen aus Paderborn und haben in bisher 28 Partien satte 602 Assists in ihrer Statistik stehen. In Gießen ist dieser Wert überschaubar. Mit 450 Pässen lassen die 46ers nur Leverkusen (441), Kirchheim (440), Schwenningen (435) und Düsseldorf (433) hinter sich. Auch der stärkste Passgeber kommt mit Connor Anthony (192) aus Ostwestfalen. 46ers-Playmaker Jordan Barnes liegt mit 148 Zuspielen auf Platz fünf.

Ballverluste

Die Liste der eigenen Ballverluste führt Dresdens Daniel Kirchner (103) souverän an. Gießens Enfant terrible Justin Martin hat deren 60 zu verantworten, was ihm Rang 16 dieses Negativ-Rankings einbringt. Insgesamt schlagen sich die 46ers beim Thema Eigenfehler wacker. Mit zusammen 372 haben sie nur Hagen (322), Tübingen (353) und Karlsruhe (364) vor sich.

Ballgewinne

Mit 222 Steals rangieren »Frenkis« Jungs auf Rang sechs, also im vorderen Bereich. Angeführt wird die Liste von den Sparkassenstars Bochum, die ihren Gegnern schon 249 Mal die Kugel stahlen. Jordan Barnes klaute bisher 38 Bälle, was ihn nicht unbedingt als obersten Balldieb ausweist. Besser nahmen sich dieser Aufgabe beispielsweise Conley Garrison (Bochum, 53), Thomas Wilder (Nürnberg, 50) und Marcus Anderson (Paderborn, 50) an.

Dauerbrenner

Er heißt zur Überraschung vieler nicht Jordan Barnes. Der Regisseur der Gießen 46ers kommt zwar auf durchschnittlich 33,7 Minuten Spielzeit. Damit liegt der 25-Jährige jedoch hinter Casey Benson (Schwenningen), der im Schnitt 35,1 Minuten auf dem Parkett steht. Was in beiden Fällen sehr kleinen Rotationen der beiden Teams geschuldet ist. Aus finanziellen Gründen liefen zuletzt meist nur sieben Spieler für die Süd-Schwarzwälder auf, bei Gießen waren es des Öfteren lediglich neun.

Zuschauer

Durchschnittlich besuchten 2011 Menschen die Partien in der Osthalle. Damit rangieren die 46ers auf dem fünften Rang. Nur Vechta (3009), Münster (2275), Hagen (2172) und die Artland Dragons aus Quakenbrück (2050) hatten mehr Zuschauern in ihren Arenen.

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