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Blau-Gold in Deutschland top

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Überragende Vorstellung: Finja rolshausen. Foto: TSG © TSG

Gießen (red). Den zweiten Teil der Deutschen Meisterschaften im Pole-Sport richtete der Deutsche Verband ODPS in Osnabrück aus. Wurden im ersten Teil in Grimma die Artistik- und Aerial-Hoop Kategorien ausgetragen, stand Osnabrück im Zeichen des klassischen Polesports.

Aus Gießener Sicht ging es um eine Standortbestimmung im Nachwuchsbereich und die Möglichkeit, eine weitere Sportlerin zu den Weltmeisterschaften im Oktober in Lausanne in die Schweiz zu schicken.

Gewertet wird nach einem vom internationalen Verband vorgegebenen Punktesystem, das dem im Turnen ähnlich ist. Die tänzerischen und akrobatischen Elemente müssen vorab der Jury vorliegen und an einer festen Stange (Static Pole) und rotierenden Stange (Spinning Pole), die jeweils vier Meter hoch sind, in einer Zeit von vier Minuten auf eigene Musik dargeboten werden.

Im ersten Wettkampf der Amateur-Novice-Klasse trat die zehnjährige Sofja Alexandra Schmidt für Blau-Gold zu ihrem ersten Wettkampf an. Ihre Trainerinnen Jasmin Faulstich und Irene Bückendorf hatten die junge Sportlerin konsequent auf Körperspannung und Bühnenpräsenz trainiert. Sofja war die Jüngste im Finale der sechs Akrobatinnen und überrasche mit ihrem Vortrag auf der ganzen Linie. Selbstbewusst und mit großer Ausstrahlung präsentierte sie ihre Übungen an den Stangen und konnte sich über eine nicht erwartete, hervorragende Punktzahl von 28,5 freuen.

Der mit Spannung erwartete Höhepunkt war der Zweikampf zwischen den beiden Weltmeisterschafts-Teilnehmerinnen Anna Smolska aus Karlsruhe und der Gießenerin Finja Rolshausen. Nur bei der Weltmeisterschaft in Montreal im Jahr 2019 hatte Rolshausen die Nase vorne gehabt, bei deutschen Wettkämpfen dagegen immer die Karlsruherin. Die beiden 14-Jährigen schenkten sich nichts und wurden vom Publikum in der Osnabrücker Sporthalle frenetisch angefeuert.

Während Smolska ihren Schwerpunkt auf tänzerischen Ausdruck legte, punktete Rolshausen mit atemberaubenden Akrobatik-Elementen, die auch die internationale Jury überzeugte. 40,6 zu 37,1 Punkte war dann doch ein klarer Abstand zu ihrer Konkurrentin und bedeutete neben dem Deutschen Meistertitel auch die Qualifikation zur WM in der Schweiz. Für die Mittelhessin, die im ersten Teil der Meisterschaften in Grimma die Aerial-Hoop Disziplin gewonnen hatte, schon der zweite Titel innerhalb eines Monats und auch die zweite Qualifikation für die WM für das Gießener Ausnahmetalent.

Das Gießener Team der »Senioren«, im Alter von 18 bis 29 Jahren, startete im größten Wettkampf des Turniers mit 13 Teilnehmerinnen. Betreut von den Trainerinnen Irene Bückendorf, Valerie Ruddat und Adina Brill, hatten sich Anna Luxem, Daniela Daume und Antonia Lüdtke intensiv auf die Wettkämpfe vorbereitet. Luxem bestritt ihren ersten Wettkampf, überzeugte mit einer austrainierten Darbietung und musste nur der erfahrenen Frankfurterin Natalja Koch den Vortritt lassen. Ihre Silbermedaille mit großem Abstand zu der Drittplatzierten Josephine Klemm aus Leipzig lässt aber für die Zukunft auf weiter Erfolge hoffen. Etwas Pech hatte Daume die nur um 0,6 Punkte einen Medaillenplatz verpasste und vierte wurde. Lüdtke belegte nur knapp dahinter den sechsten Platz.

Überraschung

Eine unerwartete Bronzemedaille erkämpfte sich Monique Biehl bei den Amateuren 30-39 Jahre. Hier ging der Sieg knapp an Tanja-Katharina Peterka aus Frankfurt vor Nora Küchler aus Halle/Saale.

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