Böser Ausrutscher
Großenlüder (mol). Nach der ersten Saisonniederlage in der Vorwoche gegen die HSG Lumdatal (26:27) ist Tabellenführer TSG Leihgestern in der Frauenhandball-Oberliga Hessen nun auch bei einem Kellerkind ins Straucheln gekommen. Beim Aufsteiger und Tabellenvorletzten HSG Großenlüder/Hainzell musste sich das Team von Jonna Jensen am Sonntagabend mit 25:
26 (12:9) geschlagen geben und kassierte die Minuspunkte vier und fünf. Dass mit Jessica Dias Carneiro und Leonie Nowak zwei Leistungsträgerinnen fehlten, wollte die Übungsleiterin nicht als Ausrede gelten lassen.
HSG Großenlüder - TSG Leihgestern 26:25
»Wir hatten heute insgesamt einfach zu viele Ausfälle auf dem Feld, besonders von meinen erfahrenen Spielerinnen hätte ich mir mehr erwartet. Wir hatten einfach keine gute Einstellung und haben unheimlich viele Fehler und Fehlwürfe produziert. In Hälfte zwei hatten wir zudem dann auch keine Abwehr- und keine Torhüterleistung mehr. In puncto Entschlossenheit war uns Großenlüder/Hainzell heute klar überlegen«, fiel das Fazit der TSG-Trainer der Leistung ihres Teams entsprechend aus.
Dabei sah es zu Beginn noch so aus, als könne sich der Spitzenreiter für die erste Saisonniederlage rehabilitieren, denn nach gut zwölf Minuten hatte Milena Appel zum 6:2 eingeworfen. Defensiv stimmte es auch über weite Strecken der ersten Hälfte, zumal Torhüterin Linda Barnack zunächst stark hielt. Und so ging die 12:9-Pausenführung, die Emilia Prauss wenige Sekunden vor der Halbzeit gelang, auch in Ordnung.
In Hälfte zwei kippte die Partie dann aber in Rekordzeit, denn nach nur vier Minuten und vier Gegentreffern in Folge musste Jensen schon zur grünen Karte greifen. Doch besser wurde es aus TSG-Sicht nicht, denn in 18 Minuten nach der Pause gelangen nur drei magere Tore. Der 15:18-Rückstand war das Resultat.
»Keine Einstellung«
Zwar kämpfte sich Leihgestern nochmal heran (17:18, 51.) und beim 21:21 (57.) durch Merle Carstens sogar zum Ausgleich, warf das Erarbeitete aber schnell wieder weg. Drei Tore gelangen den Osthessinnen binnen 65 Sekunden, beim 24:21 (58.) war die Entscheidung gefallen.
»Ich denke, die Pause kommt jetzt genau zur richtigen Zeit. Wir müssen uns dringend wieder auf uns besinnen und auch jetzt im Training wieder Gas geben. Mit dem Derby gegen Wettenberg wartet nun nämlich eine schwere Aufgabe«, so Jensen abschließend.
Großenlüder/Hainzell: Hartung, Greulich - Schultheis (3), Hasenauer (2), Lehmann (4), Klitsch (2), Bonn, Wertmüller (1), Reith, Laura Hölzinger (4/4), Okrusch (8), Gering (1), Elsing, Bruhn (1).
Leihgestern: Stövesand, Barnack - Prauss (4), Welchert (3), Zieger, Clausius (6/3), Carstens (3), Nessima Kerdi (6/3), Appel (1), Kunzig, Jochem (1), Faber (1).
Schiedsrichter: Hegebart/Stibitzky (Eltville) - Zuschauer: 100 - Zeitstrafen: fünf (Laura Hölzinger, Okrusch, Elsing, Bruhn, Trainer Hölzinger) - vier (Prauss drei, Rote Karte, 57., Nessima Kerdi) - Siebenmeter: 4/4 - 6/6.