Bremen vor der Brust und Neapel im Sinn

Frankfurt (pep). Öffentliche Trainingseinheiten sind in der Fußball-Bundesliga inzwischen selten. Und bei Eintracht Frankfurt wegen der vielen »Englischen Wochen« noch seltener. Dementsprechend viele Fans wollten die Gelegenheit am Mittwoch nutzen, um ihren Lieblingen mal genauer auf die Füße zu schauen. Rund 300 Anhänger hatten den Weg in den Stadtwald gefunden und ließen sich auch von der unangenehmen Kälte nicht davon abhalten, die Übungseinheit zu beobachten.
Trainer Oliver Glasner ließ sich nicht lumpen und setzte nach Sprint- und Taktikübungen für die letzte halbe Stunde ein internes Trainingsspiel an, Elf gegen Elf auf einem leicht verkleinerten Platz. Da war viel zu sehen - und doch nichts. Denn die personellen Fragen vor dem Heimspiel am Samstagabend (18.30 Uhr) gegen Werder Bremen wurden nur vordergründig beantwortet. Vieles deutete darauf hin, dass der Frankfurter Coach den einen oder anderen Bluff eingebaut hatte.
Chance für Kristijan Jakic?
Auffallend, dass in der einenMannschaft Kristijan Jakic in der Abwehrmitte verteidigte, assistiert von Tuta und Evan Ndicka. Der kroatische Nationalspieler und WM-Teilnehmer Jakic könnte durchaus ins Team rücken, vor allem dann, wenn der Trainer Makoto Hasebe für das am nächsten Dienstag gegen den SSC Neapel stattfindende Champions-League-Spiel schonen will. Aber auch nur dann. Hasebe selbst spielte als Libero in der anderen Auswahl. Ihm an die Seite gestellt waren Almamy Touré und Hrvoje Smolcic. Dass beide Formationen ihre Sachen gut und konzentriert verrichteten, verdeutlichte das Ergebnis: 0:0. Den Trainer dürfte es gefreut haben, die Fans hätten natürlich gerne ein paar Treffer bejubelt. Aber Training ist ja nun mal kein Wunschkonzert. »Super Intensität, sehr gute Qualität«, lobte der Coach zwischenzeitlich.
Mit Ausnahme von Junior Ebimbe, der wegen einer Verletzung des Syndesmosebandes länger ausfällt, standen alle Spieler auf dem Platz gestanden. Das sind grundsätzlich gute Voraussetzungen für die drei anstehenden Spiele, nach Bremen und Neapel noch in Leipzig. In jeder Minute war zu spüren, dass die Frankfurter Profis nach der Pleite von Köln so schnell wie möglich wieder auf Erfolgskurs kommen und dafür mit intensiver Arbeit schon beim Training den Grundstein legen wollen.
SSC vor dritter Meisterschaft
Im Kopf haben sie bei der Eintracht natürlich alle das Champions-League-Spiel in der kommenden Woche gegen die italienischen Überflieger vom SSC Neapel - aktuell mit 15 Punkten Vorsprung vor Inter stramm auf Titelkurs. Da wird es wichtig sein, dass es dem Trainer gelingt, den Fokus erst einmal auf Werder Bremen zu richten. »Wir kommen aus einer Niederlage und wissen, dass jedes Bundesligaspiel schwer ist«, sagte Aurelio Buta und dürfte damit seinem sportlichen Chef aus der Seele gesprochen haben.