Chancenlos nach Katastrophen-Start

Kreuztal (mol). Als mindestens eine Nummer zu groß hat sich ein absolutes Topteam der Dritten Männerhandball-Liga (Staffel Südwest) am Samstagabend für die HSG Pohlheim erwiesen.
TuS Ferndorf - HSG Pohlheim 37:21
Nach einem Katastrophen-Start, der in einem frühen 3:13-Rückstand mündete, war das Team von Andreas Lex beim TuS Ferndorf von Anfang an chancenlos und musste beim letztjährigen Zweitligisten und aktuellen Tabellenzweiten vor über 1100 Zuschauern am Ende eine 21:37 (10:19)-Niederlage hinnehmen.
»Wir haben uns über das Spiel insgesamt zu viele technische Fehler erlaubt, aber für die Verhältnisse haben wir das ganz gut gemacht. Aber man muss einfach sagen, dass das ein Klassenunterschied zwischen Ferndorf und uns ist. Alleine das Drumherum um das Spiel ist hochprofessionell, und auch auf dem Platz ist das eine andere Welt. Ich konnte den jungen Spielern aber am Ende nochmal die Möglichkeit geben, die Eindrücke in dieser sensationellen Atmosphäre aufzusaugen. Da kam es mir dann nicht darauf an, ob wir vielleicht ein, zwei Tore niedriger verloren hätten«, so Coach HSG-Lex.
Die Pohlheimer standen in der Sporthalle Stählerwiese von Beginn an auf verlorenem Posten. Ferndorf war anzumerken, dass sie die Vorwochenniederlage im Spitzenspiel in Hanau unbedingt vergessen machen wollten. Und so musste HSG-Trainer Lex sein Team bereits nach nicht einmal fünf Minuten zum Timeout an die Bank bitten, zu diesem Zeitpunkt war der TuS bereits auf 5:0 enteilt. Doch Besserung brachte auch das kurze Gespräch nicht, denn erst nach dem 0:7-Rückstand gelang Johannes Träger in Minute neun der erste Treffer des Aufsteigers.
Was aber nichts am Spielgeschehen änderte, denn wenig später war Ferndorf auf 10:1 (12.), kurz darauf durch ein Tor von Alon Oberman bereits auf 13:3 (!) enteilt. Erst nachdem die Fronten fürs Erste klar verteilt waren, nahmen auch die Pohlheimer am Spiel teil, verkürzten durch Nick Weinandt zunächst auf 6:14 (19.) und konnten den Rückstand nach gut 26 Minuten nach einem Treffer von Kapitän Max Rühl immerhin auf sechs Tore eindampfen (10:16).
Da der letztjährige Zweitligist in den 180 Sekunden vor dem Wechsel aber noch drei Treffer am Stück erzielen konnte, war über die Punktevergabe in Kreuztal praktisch schon zur Pause entschieden.
Dementsprechend war die Luft in den zweiten 30 Minuten dann doch aus der Partie draußen. Die Gastgeber schalteten mindestens einen Gang zurück und waren darum bemüht, den klaren Vorsprung möglichst ohne übergroße Anstrengung zu verwalten. Die Pohlheimer ihrerseits waren bestrebt, die sich schon früh abzeichnende Niederlage beim Spitzenteam im Rahmen zu halten. Und so pendelte sich der Vorsprung Ferndorfs über weite Strecken der zweiten Hälfte bei zehn Treffern ein (23:13, 37., 26:26, 43., 28:18, 45.), ehe das Team von Robert Andersson in der Schlussphase doch mehr Möglichkeiten und somit auch mehr zuzusetzen hatte. So baute der TuS den Vorsprung bis zum Schluss nochmal deutlich aus.
Ferndorf: Hottgenroth, Puhl - Duvancic (2), Diebel, Schikora (2), Hecker (1), Polishchuk, Mundus (3/2), Linus Michel, Mattis Michel (5), Persson, Oberman (6/1), Fanger (4), Reimann (5), Karaula (4), Eres (5).
Pohlheim: Schelgel, Wüst - Wagner, Johannes Träger (1), Christoph Träger (2), Tom Gilbert, Lambrecht, Lukas Happel, Nick Weinandt (3), Neul, Drommershausen, Niclas (1), Lex (4), Schier (2), Rühl (7/2), Nikolas Happel (1).
Schiedsrichter: Kleinhenz/Wenzke (Bad Kissingen) - Zuschauer: 1138 - Zeitstrafen: eine (Mattis Michel) - zwei (Nick Weinandt, Niclas) - Siebenmeter: 5/3 - 3/2.