Das Eishockey-Fieber steigt weiter
Bad Nauheim (wbe). Das Eishockey-Fieber steigt in der Wetterau. Nach den ersten beiden Finalspielen in der Playoff-Serie der Deutschen Eishockey-Liga 2 zwischen den Ravensburger Towerstars und dem EC Bad Nauheim kristallisiert sich weiter kein Titel-Favorit heraus, was auch der zwischenzeitliche 1:1-Serienstand dokumentiert.
Jetzt kommt es an diesem Wochenende zu den Duellen Nummer drei und vier, wenn sich beide Kontrahenten am heutigen Freitag um 20 Uhr in der CHG Arena in Ravensburg und am Sonntag ab 18.30 Uhr im Colonel-Knight-Stadion in Bad Nauheim gegenüber stehen. Beide Begegnungen sind bereits ausverkauft.
Trotz der immensen Euphorie an beiden Standorten gibt man sich derzeit bei den Verantwortlichen vordergründig betont gelassen. »Wir haben vor der Runde unser Team schon mit Blick auf die Zukunft erheblich verjüngt und stellen die zweitjüngste Mannschaft in der DEL2. Da ist allein der Final-Einzug für uns eigentlich schon eine Überraschung«, dämpft Daniel Heinrizi, früher neun Jahre verantwortlich in den Diensten des EC Bad Nauheim, nach außen hin eine übergroße Erwartungshaltung.
Auch EC-Headcoach Harry Lange lässt sich von dem »Wetterauer Eishockey-Hype« nicht anstecken. »Wir haben mit den Siegen über Kassel bereits einen ersten grandiosen Höhepunkt erreicht, jetzt wollen wir sehen, was noch in den Finalspielen geht«, meinte der Deutsch-Österreicher nach dem Heimsieg am Dienstagabend. Dass es in beiden Lagern allerdings richtig heftig brodelt und man auch ohne Aufstiegsrecht den DEL2-Titel unbedingt holen will, lässt sich an den Auftritten der beiden Teams auf dem Eis ablesen.
Couragiert, motiviert aber auch sehr kontrolliert haben beide bislang agiert - nur keinen Fehler machen, der bei zwei Teams auf Augenhöhe sofort gravierende Auswirkungen hätte. »Wir dürfen Ravensburg kein Überzahlspiel gestatten, denn dann sind sie brandgefährlich«, hat Harry Lange als oberste Prämisse für seine Jungs ausgegeben. Bei Ravensburg hat die interne Analyse am Mittwoch ergeben, dass man vor allem die Turnovers der Bad Nauheimer vermeiden will. »Sie können blitzschnell umschalten«, sagt Towerstars-Coach Peter Russell, der auch darauf setzt, dass sein Team die herausgespielten Chancen konsequenter nutzt.
Viel ändern kann man in der derzeitigen Situation allerdings ohnehin nicht mehr. »Es sind ein paar Kleinigkeiten, die wir abstellen müssen«, erklärt Daniel Heinrizi für die Towerstars und Harry Lange hat seinem Team am Mittwoch ein optionales Training angeboten, ehe gestern die Vorbereitung auf das Wochenende in normalem Rhythmus begann. Mit Informationen in personeller Hinsicht zeigen sich die Verantwortlichen zurückhaltend.
Bei Ravensburg wird wohl wieder U21-Förderlizenz-Spieler Daniel Schwaiger dabei sein, auf Bad Nauheimer Seite sind Mick Köhler und Daniel Weiß die »Sorgenkinder«, die im zweiten Spiel einiges abbekommen haben.
Obwohl man in Ravensburg und auch in Bad Nauheim von einer langen Serie ausgeht, ist das dritte Spiel einer Serie oft eine entscheidende Wegmarke für den weiteren Verlauf. Gegen Kassel brachte es die Wende für die Roten Teufel, nicht zuletzt deshalb hat Harry Lange die Partie am heute Abend in Ravensburg in den Mittelpunkt seiner Überlegungen gestellt und will sich erst danach mit dem sonntäglichen Heimspiel beschäftigen.