Derbyfieber in Linden

Gießen (mol). Zu einem Duell zweier Vertreter des Gießener Handballbezirks kommt es am Samstagabend in Linden, wenn der zuletzt zwei Mal unterlegene Tabellenführer TSG Leihgestern die formstarke HSG Wettenberg empfängt. Für die beiden weiteren heimischen Mannschaften in der Handball-Oberliga der Frauen stehen diesmal Auswärtsspiele in Südhessen auf dem Programm.
Während die HSG Lumdatal am Sonntag nach Bad Homburg reist, geht es für die HSG Kleenheim-Langgöns nach Hattersheim.
TSG Leihgestern - HSG Wettenberg (Samstag, 19.30 Uhr, Stadthalle Linden): Keine einzige Niederlage hatte die TSG in den ersten 16 Saisonspielen hinnehmen müssen, zuletzt erwischte es den Spitzenreiter gleich doppelt. Was aber mitunter an wichtigen Ausfällen lag.
Im Derby mit der HSG soll die kleine Negativserie aber nun beendet werden. »Es sind immer brisante Duelle mit Wettenberg, aber wir freuen uns darauf. Nach den zwei Niederlagen wollen wir uns in diesem Heimspiel natürlich wieder von unserer besten Seite zeigen, sind hochmotiviert und wollen wieder auf die Siegerstraße einbiegen, zumal es ein Heimspiel ist«, betont Jonna Jensen. Nachdem diese wie erwähnt verletzungsbedingte Ausfälle zu beklagen hatte, half das spielfreie Wochenende in dieser Hinsicht enorm. »Es konnten fast alle wieder einsteigen, das ist sehr positiv. Aber natürlich müssen wir schauen, ob es für Vollkontakt am Wochenende schon reicht«, so Leihgesterns Trainerin.
Erfolgreiche letzte Wochen liegen hinter den Damen aus dem Gleiberger Land, die zuletzt drei Heimspiele am Stück bestritten und alle drei gewannen. In der Fremde setzte es aber auch aufgrund der »Harz-Problematik« zuletzt drei klare Niederlagen in Folge. Der letzte Sieg datiert von 10. Oktober (24:16 in Darmstadt), ehe acht sieglose Auswärtsspiele folgten. Doch das spielfreie letzte Wochenende tat den Wettenbergerinnen, die auch beim Favoriten an die guten Leistungen anknüpfen wollen, gut. »In der Tat konnten durch die Pause zuvor fehlende Spielerinnen zurückkehren. Trotzdem haben wir noch ein paar Fragezeichen und müssen schauen, wie der Kader am Wochenende aussieht«, so HSG-Trainer Kai Nober, der nicht auf den Gegner, sondern auf sein Team schauen will. »Wir müssen unser Spiel machen und konzentriert in der Abwehr arbeiten, um den TSG-Angriff nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Offensiv müssen wir diszipliniert und hochkonzentriert spielen!«
TSG Oberursel - HSG Lumdatal (Sonntag, 14.45 Uhr, Hochtaunushalle Bad Homburg): Nach zuletzt 7:1 Zählern aus den letzten vier Spielen weist der Drittliga-Absteiger nun 23 Pluspunkte auf und dürfte die gefährdeten Ränge damit umschifft haben. Auf einem dieser - nämlich auf Platz zehn - liegt der kommende Gegner aus Oberursel, der jeden Zähler im Kampf um den Klassenerhalt noch dringend benötigt. »Einerseits steht unser Gegner sicherlich enorm unter Druck und ist angespannt, anderseits dürfte die Motivation hoch sein. Ohnehin verfügt Oberursel über eine starke Mannschaft, die für mich mindestens in die erste Tabellenhälfte gehört, was viele Verletzungen aber verhindert haben. Jetzt ist das Team aber wieder komplett und verfügt mit Bucher-Sellner-Schauer/Okrusch über eine top Achse der Liga. Auf diese gilt es, besonders zu achten!«, so Lumdatals Trainer Marcel Köhler, der noch anfügt: »Wir haben jetzt eigentlich keinen Druck mehr und können befreit aufspielen. Ich hoffe, dass wir den Spaß am Spiel zeigen und unsere Fehler minimieren«.
Aus privaten Gründen wird Torhüterin Steffi Schütz fehlen, für Linkshänderin Carmie Schneider bedeutet eine schwere Knieverletzung das Saisonende.
TSG Eddersheim II - HSG Kleenheim-Langgöns (Sonntag, 17 Uhr, Städtische Sporthalle Hattersheim): Die bereits fünfte Niederlage im neunten Auswärtsspiel der Saison mussten die Kleebachtalerinnen zuletzt beim TuS Kriftel (24:28) einstecken, am Wochenende steht nun wieder eine Partie in der Fremde an. Doch auch Gegner TSG Eddersheim II dürfte alles andere als selbstbewusst antreten, denn nach starkem Jahr 2022 sorgten Personalprobleme dafür, dass es tabellarisch bergab ging. Fünf von sechs Spielen gingen seit dem Restart im Januar verloren, die Partie bei der TSG Leihgestern musste das Team von Daniel Mosbacher sogar »mangels Masse« absagen.
»Es wäre schön, wenn wir mal ein Auswärtsspiel bei einem direkten Konkurrenten erfolgreich gestalten könnten. Dafür muss unsere Abwehr aber griffiger sein als zuletzt«, so SGKL-Trainer Martin Saul, der noch ergänzt: »Vorher steht am Samstag in Langgöns noch das Halbfinalturnier der C-Juniorinnen an, wo einige Spielerinnen als Trainerinnen beteiligt sind. Das ist emotional auch wichtig.«
Auf Marie Manfraß muss der Coach der Kleebachtalerinnen in den nächsten Wochen verzichten, die Kreisläuferin brach sich in Kriftel den Daumen.