Deutliche Warnung im Gepäck
Gießen. Und weiter geht für den FC Gießen die Terminhatz durch den Spielplan der Fußball-Hessenliga und im SWG-Kreispokal: Im Rahmen der zweiten von sage und schreibe fünf Englischen Wochen am Stück muss der Tabellenzweite am Dienstagabend (Anstoß 19.45) zum Nachholspiel beim SV Neuhof antreten.
SV Neuhof - FC Gießen (Heute, 19.45 Uhr)
Neuhof? Da war doch was? Richtig, es ist der dritte Anlauf, dieses Match endlich zur Austragung zu bringen. Besonders die zweite Absage am Ostermontag ärgerte die Gießener aufgrund der Kurzfristigkeit und vor allem, weil die Neuhofer keinen Ersatzspielort benannt hatten, was sie danach zum Beispiel gegen den FSV Fernwald taten. Wird das heute rund um die 90 Minuten noch einmal Thema sein? »Von meiner Seite ist alles in Ordnung, da gibt es überhaupt kein böses Blut zwischen uns«, antwortet FC-Trainer Daniyel Cimen auf diese Frage.
Rein sportlich kann der FCG den Blick seit Samstag eigentlich voll nach vorne richten und schauen, was noch geht in Sachen Meisterschaft und Direktaufstieg in die Regionalliga Südwest. Die acht Zähler Rückstand auf die Zweitvertretung der Frankfurter Eintracht aufzuholen, scheint bei zwei Partien in der Hinterhand zumindest nicht unmöglich, wobei das für Amateurfußballer wie die Gießener hammerharte Programm einerseits und die Profibedingungen beim Bundesliganachwuchs andererseits sicher auch eine Rolle spielen könnten.
Jedenfalls scheint zumindest die Teilnahme an der Aufstiegsrunde bei acht Zählern Vorsprung nahezu sicher zu sein. Und das weiß auch die Konkurrenz aus der Wetterau: »Wir brauchen uns über das Thema Regionalliga nicht mehr zu unterhalten. Mir tut es leid für den Verein, der mit der Einreichung der Lizenzunterlagen so einen Kraftakt geleistet hat«, sagte Enis Dzihic gegenüber dem Portal »Torgranate«. Zuletzt fünfmal in Serie ist der Trainer mit Türk Gücü Friedberg sieglos geblieben, sodass der Aufstieg dem Vernehmen nach abgehakt ist. Daniyel Cimen, der mit seiner Mannschaft am Samstag im Topspiel Gastgeber für die Wetterauer sein wird, lässt sich von diese vermeintlichen Kapitulation nicht beirren: »Unser Fokus liegt auf Neuhof.« Die Osthessen haben sich in der Restrunde mit einem veränderten Kader dank starker Ergebnisse im Abstiegskampf zurückgemeldet.
Selbst für die 1:3-Niederlage unlängst gegen den Rangdritten FSV Fernwald heimsten sie Komplimente ein. »Da waren sie richtig gut. Sie stehen sehr kompakt und haben ein gutes Umschaltspiel. Im Zentrum verfügen sie überdies über einige gute Zocker und haben auch das Selbstverständnis, nicht alles lang zu schlagen, sondern die Dinge spielerisch lösen zu wollen.«
Ziemlich sicher findet das Spiel heute auf dem Rasenplatz in Neuhof statt, Alternative wäre der Kunstrasen in Flieden. In Sachen Personal muss Cimen auf Leonid Akulinin verzichten, der nach seiner Ampelkarte beim 3:2 in Hadamar gesperrt ist. Möglicherweise kehrt nach seiner Zerrung Michael Gorbunow zurück, ansonsten müssten die Gießener in der Angriffsmitte ohne echten Neuner auskommen.
Ein Fragezeichen steht ferner hinter dem Einsatz von Stammkeeper Daniel Duschner, der mit Hüft- und Knieproblemen schon am Samstag pausiert hatte. Aleksa Lapcic ist Duschners Vertreter, auf der Bank würde Bilal Zabadne Platz nehmen. Jonghyun Kim fällt verletzt aus. Mert Pekesen ist angeschlagen. Defensivmann Pietro Besso hat indes seine Sperre abgesessen und ist im Kader wieder dabei.
Kader FC Gießen: Duschner (?), Lapcic, Zabadne - Kireski, Abdel-Ghani, Fink, Besso, Assar, Vural, Mangafic, Maingad, Akkus Rodriguez, Beal, Lang, Toprak, Mahmuti, Pekesen (?), Filsinger.