Die Wahrheit liegt auf dem Hartplatz

Gießen . Steak und Grillspieß gut - die Wahrheit liegt auf dem Platz, das ist bekannt. Manchmal liegt sie aber auch auf dem Grill. Insofern hatte das Spiel ISV Hellas Gießen gegen den FC Besa Gießen alles zu bieten, was man von einem ordentlichen Kick an der Fußball-Basis erwartet. Hellas gegen Besa am Launsbacher Weg vor etwa 100 Zuschauern war das Topspiel der Kreisliga B1, der lange unangefochtene Tabellenführer forderte den lange Zeit ersten Verfolger.
Die Rollen haben sich nach dem glatten 3:0 (1:0)-Erfolg des FC Besa auf dem ordentlich bespielbaren Rotascheplatz umgedreht, die Elf von Trainer Vixhilent Tahiri hat nun die Nase vorn, wenn es um den Aufstieg gen A-Liga geht.
Wenn der ISV Hellas, der ganz bewusst sein I für International an erste Stelle setzt, gegen Besa spielt, dann ist das tatsächlich Multikulti pur - hessisches Fußballgeschäft mit Vielvölkeranstrich sozusagen. Dazu ein bestens organisiertes Drumherum, lecker Essen und Getränke aller Art. Und das alles vor den Kameras des Hessischen Fußball-Verbandes, den Kreisfußballwart Henry Mohr, selbstverständlich auch vor Ort, auf den Trichter brachte, die Partie zu seinem »Amateurspiel des Monats« März zu machen. Was es dann auch wurde.
Und so gab es nicht nur Fußball vor Ort zum Anfassen, sondern auch Hellas gegen Besa auf den Social-Media-Kanälen hessenweit. Und da wie dort sahen die Zuschauer einen Gastgeber, der gut nach vorne kombinierte, aber die letzte Entschlossenheit vermissen ließ, während Besa sich mit schnellen Umschaltmomenten und einer gehörigen Portion Zielstrebigkeit den Sieg verdiente. Ziyad Yaqoubi mit einem Abstauber (44.), Besmir Hasani mit einem knallhart durchgezogenen Schuss nach Freistoßvorlage (67.) und Maliq Berisha (73.), der einen weiten Ball mit der Brust stoppte, nachging, perfekt verarbeitete und clever abschloss, sorgten - begleitet vom Jubel und den Paukenschlägen seines Anhangs - für den unangefochtenen Erfolg. Gegen einen Gastgeber, der mit dem technisch brillanten Josef Bekele den auffälligsten Akteur in seinen Reihen hatte.
Übrigens neben Schiedsrichter Eduard Basmaci, der die wichtige Partie bestens im Griff hatte, was ihm von den zwar einsatzfreudigen, aber unterm Strich fair agierenden Spielern auch nicht allzu schwer gemacht wurde. Eine kleine Rangelei, das war`s, Basmaci kam mit einer gelben Karte aus. Am Ende war die afrikanisch-griechisch-multikulti Gemeinde freilich mit dem Ergebnis nicht zufrieden, aber der neutrale Zuschauer staunte nicht schlecht angesichts des mit hohem Tempo und ordentlichen Stafetten absolvierten Spitzenspiels.
Besa ist auf dem Weg in die A-Liga, Hellas kann sich über die Relegation noch eine Etage höher schrauben. Ein schöner Nachmittag an der Fußball-Basis. Samt Steak und Co.!