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Drachen beweisen längeren Atem

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Von: Christian Németh

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Thim Troussel (l.) zeigt Zaba Bangala, wie es geht: Der Gießener schwingt sich mit Elan zum Korberfolg hinauf. Foto: Schepp © Schepp

Gießen (cnf). Das heimische Tabellenschlusslicht in der Nordstaffel der 2. Basketball-Bundesliga ProB, die Gießen Pointers, wussten am Samstag in der Sporthalle Gießen-Ost den angereisten Rangvierten Dragons Rhöndorf mit einem starken Auftritt zu überraschen. Erst nach Verlängerung gaben sich die Mittelhessen mit 92:99 geschlagen.

Gießen Pointers - Dragons Rhöndorf 92:99

»Das war definitiv unsere beste Saisonleistung. Natürlich hat man dafür nur die goldene Ananas gewonnen - wir können aber dennoch sehr stolz auf unsere Leistung sein. Die Zuschauer haben das genauso gesehen, es war ein sehr spannendes und interessantes Spiel. Es gab keine Höhen und Tiefen, sondern es war ein 45-minütiges Spektakel«, fasste Pointers-Co-Trainer Dejan Kostic das Duell zusammen. Der Gegner verfüge über »eine wahnsinnige Rotation mit wahnsinniger Qualität«, so der Coach weiter: »Das zu parieren, war nicht ganz einfach.«

Ausschlaggebend für das kongeniale Auftreten der Lahnstädte, analysierte Kostic, waren unter anderem veränderte Trainingsinhalte in den vergangenen vier, fünf Wochen, die sich nun allmählich manifestieren würden. Von Beginn an stemmten sich die Mittelhessen gegen eine erneute Niederlage und boten Rhöndorf ein Kopf-an-Kopf-Rennen (10:12, 6.). Selbst wenn die Gäste zwischenzeitlich mal auf sechs Punkte davonzogen, fing das Team von Cheftrainer Daniel Dörr diese immer wieder ab (19:18, 8.). Nach den ersten zehn Minuten lagen die Pointers nur hauchdünn im Rückstand (24:25).

Ins zweite Viertel startete Gießen mit einem 6:0-Lauf (30:25, 12.), ehe die Rhöndorfer, die extrem stark von außen aufgelegt waren, einen 14:3-Run initiierten und mit 39:33 (14.) wieder das Heft in die Hand nahmen. Nachhaltig beeindruckt zeigte sich der Rangletzte aus Mittelhessen indes nicht und schmetterte ab der 17. Minute noch einmal einen 9:0-Ansturm aufs Parkett. Die Konsequenz: Zur Halbzeitpause lagen beide Farben fast wieder gleichauf (48:49, 20.).

Sieg in letzter Sekunde verpasst

Auch im anschließenden Quarter schenkten sich beide Mannschaften nichts (64:66, 27.), Rhöndorf sorgte aber immer wieder für einen kleinen Puffer (70:75, 30.). Spannung versprach und hielt auch der vierte Durchgang, in dem Gießen zu keinem Zeitpunkt aufsteckte und zwölf Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit sogar zum 86:86-Ausgleich traf. Die Universitätsstädter hatten in der Schlusssekunde sogar den Siegtreffer vor Augen, der Distanzwurf von Jacob Ledoux fand das Ziel jedoch nicht.

In der Overtime ging den Hausherren die Konzentration abhanden, auf der Gegenseite versenkte Rhöndorfs amerikanischer Aufbauspieler Devon Goodman die entscheidenden Treffer. »Trotzdem haben wir nicht nachgelassen. Aber das Spiel 45 Minuten auf so einem Niveau zu halten, ist schwer. Dennoch können wir sehr stolz sein«, betonte Dejan Kostic, der hinsichtlich der 44-prozentigen Drei-Punkte-Trefferquote der Gäste konstatierte: »Ich kann nicht sagen, dass wir Fehler gemacht hätten, deren Quote zeigt aber, dass diese Mannschaft hervorragend ist.«

Die eigenen Spieler könnten mit dem Auftritt zufrieden sein, so der Gießener Co-Trainer, »auch wenn die Enttäuschung da ist. Aber wir sind realistisch genug, um zu wissen, dass Röhndorf ein sehr, sehr gutes Team hat«.

Gießen Pointers: Ledoux (33), Carl (4), Schneider (12), Maruschka (3), Wiegard (3), Troussel (7), Njie (3), Yuma, Kenntemich (6), Lischka (11), Nadjfeji (10).

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