Dragons bringen Dukes ins Wanken

Gießen. Wenn ein Football-Spiel nur drei Viertel lang dauern würde, wären die Gießen Golden Dragons in der GFL2 Süd auf einer Spitzenposition zu finden. Blöderweise - das deutet das Wörtchen »Viertel« bereits an - sind es aber vier Spielabschnitte. So mussten sich die Dragons im dritten Saisonspiel nur äußerst knapp Mitaufsteiger und Durchmarsch-Kandidat Ingolstadt Dukes in einem spannenden, am Ende aber aus Gießener Sicht glücklosen Zweitliga-Spiel geschlagen geben.
Gießen Golden Dragons - Ingolstadt Dukes 34:42 (7:7/21:14/6:7/0:14): Dabei bewiesen die heimischen Footballer erneut, dass sie durchaus in der Lage sind, in der zweithöchsten deutschen Spielklasse mithalten zu können. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Oberbayern nicht nur in der Vorsaison, sondern auch in der bisherigen Spielzeit geradezu durchmarschiert sind.
»Wir können trotz der Niederlage stolz auf unsere Leistung sein«, fand Dragons-Headcoach Michael Anderl nach Spielschluss entsprechend lobende Worte für sein noch junges Team, das nach Dukes-Kickoff einen ordentlichen Return bis zur 40-Yard-Linie hinlegte. Nur kurze Zeit später brachte Erich Heinz seine goldenen Farben nach Pass von Quarterback A. J. Springer per Touchdown das erste Mal in Front. Doch noch im ersten Quarter glichen die Dukes aus.
Es war eine Partie, die bis zum Schlussabschnitt in einem sich wiederholenden Muster verlief: Gießen legte vor, Ingolstadt zog nach. Mit weit geöffneten Visieren demonstrierten beide Teams Vollgas-Football, die Verteidigungsreihen hatten alle Hände voll zu tun. So war es auch wichtig, dass die Lahnstädter im zweiten Akt kurz vor dem Pausenpfiff nochmals sieben Zähler auf das Scoreboard brachten (28:21), bekamen die Gäste immerhin mit Beginn der zweiten Halbzeit das Angriffsrecht zugesprochen - und glichen prompt wieder aus. Mit einem weiteren Touchdown samt erfolgreichem Extrapunkt blieben die Golden Dragons aber bis zum Ende des dritten Quarters in Front (34:28).
Dann aber das abschließende Viertel und somit der kleine Makel im sonst guten Gießener Spiel: Mit zwei weiteren Touchdowns rissen die Oberbayern das Ruder doch noch einmal herum. Die Dragons-Offense stand zwar mit noch wenigen Sekunden auf der Uhr vor der Endzone der Dukes, schaffte es aber nicht, den Ball noch einmal dort hinein zum möglichen Ausgleich zu bringen.
»Es ist schade, dass es nicht für mehr gereicht hat«, befand Michael Anderl, schließlich lag der Ball bereits an der gegnerischen 8-Yard-Linie. »Am Ende hat uns auch ein bisschen die nötige Cleverness gefehlt.« Und auch das nötige Quäntchen Glück - wie auch schon vor drei Wochen gegen Bad Homburg. Dennoch werden die Blicke im Dragons-Lager schon jetzt auf die nächste Aufgabe gerichtet. Am kommenden Samstag gastiert das Anderl-Team bei den Stuttgart Scorpions (17 Uhr).