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Dragons fehlen im Krimi nur zwei Zentimeter

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Dragons-Quarterback A. J. Springer schickt den Ball auf die Reise. Foto: Knebel © Knebel

25:28: Die Gießen Golden Dragons verlieren auch im GFL2-Rückspiel gegen die Bad Homburg Sentinels nur knapp.

Gießen. Möchte man die GFL2-Saison der Gießen Golden Dragons in wenigen Worten beschreiben, kommt man nur selten daran vorbei, Wörter wie »knapp« oder »Krimi« zu benutzen - zumindest bei Niederlagen. Und ja, auch im zweiten Duell mit den Bad Homburg Sentinels war es am Samstag-Nachmittag nicht anders. Wieder mussten die Lahnstädter eine knappe wie bittere Niederlage in einem wahren American-Football-Krimi einstecken.

Bad Homburg Sentinels - Gießen Golden Dragons 28:25 (7:6/0:12/7:7/14:0): »Der Schmerz und die Enttäuschung sitzen tief«, machte Dragons-Headcoach Michael Anderl nach Spielschluss aus seinen Gefühlen kein Geheimnis. Wie schon beim Hinspiel vor knapp einem Monat hatten auch am Samstag die Gießener über weite Strecken der Partie die Nase vorn. Doch erneut fehlten nur wenige Minuten zum Sieg. Oder eben auch zwei Zentimeter von Wide Receiver Benedikt Seitz. »Solche Niederlagen tun mehr weh, als wenn man haushoch verlieren würde«, so der frustrierte Übungsleiter.

Denn erneut wussten die Gießener, das Hessenderby im Hochtaunuskreis lange Zeit offen zu halten. Zwar gingen die Hausherren bereits nach sechs Minuten durch einen Touchdown samt Extrapunkt mit 7:0 in Front, Dragons-Quarterback A. J. Springer fand mit einem Pass auf den in der Sentinels-Endzone wartenden Matt Laur aber die schnelle Antwort. Erwähnenswert: Dem sechsfachen Punktgewinn war ein starker Lauf des Gießener Spielmachers über knapp 25 Yards vorausgegangen.

Erich Heinz sowie Benedikt Seitz legten noch im zweiten Quarter zwei weitere Touchdowns für die Gäste nach. Großes Aber: Bis dato verpassten es die Mittelhessen, die Extrapunkte zu verwandeln. Diese hätten in der Endabrechnung das Unentschieden bedeutet.

Sentinels bestrafen unnötige Fehler

So ging es nur mit 18:7 aus Gießener Sicht in den dritten Akt, in dem beide Teams jeweils einmal den Weg in die gegnerische Endzone fanden. Wieder war Seitz für die Dragons erfolgreich. Es sollten die letzten Punkte an diesem Tag für die Anderl-Mannen sein.

Denn nach der letzten Viertelpause machten sich die Lahnstädter (unnötigerweise) selbst das Leben schwer. Wiederholt wusste etwa die Verteidigung nicht, einen erfolgreichen vierten Versuch der Gastgeber zu verhindern. Oder sie beschenkte die Sentinels-Offense, die noch 30 Yards für einen neuen ersten Versuch vor sich hatte, aufgrund eines Foulspiels mit einem eben solchen. Auf der anderen Seite verlor der Gießener Angriff das Ei kurz vor der Endzone. Es reihten sich Fehler an Fehler, die am Ende eben jene Nuancen ausmachten, die zwischen Sieg und Niederlage entschieden. Dazu gehörten auch jene eingangs erwähnten zwei Zentimeter von Benedikt Seitz. Der Receiver wurde in der Schlusssekunde noch einmal von A. J. Springer per 45-Yards-Pass bedient, segelte in einem hochdramatischen Finish aber vergebens in die Bad Homburger Endzone.

»Die Jungs waren danach am Boden zerstört«, leistete der Coach noch auf dem Feld Aufbauarbeit. Und geizte (zurecht) auch nicht mit Lob. »Wir sind noch immer ein Aufsteiger, wir haben uns teuer verkauft. Auch wenn es schmerzt: Auch aus dieser Niederlage müssen wir lernen. Und das werden wir auch«, so Anderl.

Am kommenden Samstag geht es im Stadion Wieseck gegen die Wiesbaden Phantoms weiter.

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