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Ein bitterer Tag für den MTV

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Von: Christian Németh

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Auch seine 27 Punkte reichten nicht: Tim Kordyaka und der MTV verlieren in Roßdorf. Foto: Schepp © Schepp

Gießen (cnf/jsg). Ganz bitterer Tag für den MTV Gießen in der Basketball-Oberliga der Herren: Die personell stark gebeutelte Truppe um Headcoach Michael Müller musste sich im Spitzenspiel der SKG Roßdorf mit 77:79 geschlagen geben und rutscht somit - zwei Spieltage vor Saisonende - auf den dritten Tabellenplatz ab.

Oberliga Herren: SKG Roßdorf - MTV Gießen 79:77 (40:37): »Es bricht momentan einfach alles ein bisschen über uns herein, das ist etwas frustrierend. Ich kann meinen Spielern aber keinen Vorwurf machen«, erklärte Müller nach der Begegnung und ergänzte: »Die ganzen Verletzungen und Erkrankungen und dass du schließlich nur noch sechs von zwölf Oberliga-Spielern dabei hast, das ist schon etwas enttäuschend.«

Insgesamt war der MTV mit nur sieben Akteuren - darunter Landesliga-Spieler Maximilian Arndt - angereist, wobei Halil Shala (13 Punkte) leicht angeschlagen auf dem Court stand.

Nach einem ausgeglichenen ersten Quarter (22:19) begegneten sich beide Teams auch im zweiten Abschnitt auf Augenhöhe (40:37, 20.). Allerdings kassierte Arndt zwischen der zehnten und 18. Minute gleich vier Fouls, teils »sehr umstrittener Art«, so Müller, was es der schmalen MTV-Rotation im Top-Duell nicht einfacher machte.

Es blieb bei einem ausgeglichenen Duell, sodass es bei einem 59:57-Zwischenstand (30.) ins finale Viertel ging. Hier erfolgte die nächste umstrittene Entscheidung, befand Michael Müller, bei der Gießens Philipp Bötz in der 32. Minute sein fünftes Foul zugedacht bekam und entsprechend seinen Arbeitseinsatz vorzeitig beenden musste.

Die Männerturner, obwohl vor allem unter den Brettern nun noch geschwächter, witterten dennoch ihre Chance und führten in der 38. Minute, nach einem Arndt-Dreier, sogar mit 77:73. »Danach haben wir es aber leider nicht mehr geschafft, den Abschluss zu finden«, resümierte Müller. Stattdessen zog die SKG noch einmal davon, ein letzter Wurf des starken Tim Kordyaka, acht Sekunden vor dem Abpfiff, brachte für die Gäste nichts mehr ein.

»Das war auch für die Jungs frustrierend, sie haben alles aufs Feld gebracht, was an diesem Tag möglich war«, sagte Michael Müller, der die Meisterschaft und den Aufstieg nun erst einmal nicht in den Fokus nehmen möchte: »Wir machen uns da keine Gedanken und haben das jetzt eh nicht mehr selbst in der Hand. Wir müssen nun zunächst einmal sehen, wie es am kommenden Samstag, wenn wir das Rückspiel gegen Roßdorf haben, wird - und wen ich da zur Verfügung haben werde.«

MTV Gießen: Arndt 3/1, Bötz 8, Burghard 3/1, Kordyaka 27/3, Schäfer 17/5, Yaldiz 6, Shala 13/1.

JBBL: Young Gladiators Trier - BBA Gießen 46ers 84:64: Die U16 Bundesliga-Mannschaft hat ihr letztes Spiel in der Relegationsrunde verloren. Mit 64:84 unterlagen sie bei den Young Gladiators Trier, die damit an den Mittelhessen vorbeiziehen und Rang vier belegen. Für Gießen geht es nun als Tabellenfünfter in den Playdowns gegen Tübingen.

Die Gießener konnten verletzungsbedingt nur mit zehn Spielern anreisen, waren aber dennoch gewillt, den Sieg im Endspiel um Platz vier zu holen. Beide Teams haderten zunächst mit der kleinlichen Linie der Schiedsrichter, sodass die Partie sich um die beiden Freiwurflinien drehte. Die Gäste hielten bis 12:13 mit, aber durch einige Ballverluste konnten die Trierer mit Fastbreaks einfache Punkte erzielen. Trainer Tobias Bender wollte mit einer Auszeit dagegen steuern, konnte aber das 19:26 nach dem ersten Viertel nicht mehr verhindern.

Die Ballverluste waren auch im zweiten Viertel das Problem des 46ers-Nachwuchs. Die offensiven Bemühungen waren selten zwingend, sodass sich Trier zweistellig absetzen konnte. Doch trotz einer Trierer Auszeit kamen die Lahnstädter zeitweise besser ins Spiel. So war es Bigman Hennig, der auf 32:37 verkürzte. Im direkten Gegenzug sicherte sich Trier einen Offensivrebound und Quentin Schu rückte die Verhältnisse zurecht. Gießen hielt zwar durch einen schönen Angriff, den erneut Hennig abschloss, kurz Anschluss, kam aber durch unnötige Fouls in die Bredouille, Trier führte zur Pause 46:37.

Sechs Punkte in Serie von Triers Topscorer Louis Lempp, der mit 24 Punkten glänzte, ließen die Moselstädter ihre Führung ausbauen. Die Gießener agierten weiterhin selten als Team und versuchten oft mit halbherzigen Einzelaktionen ihr Glück. »Das was wir in den letzten drei Spielen gut gemacht haben, hat heute überhaupt nicht funktioniert«, ärgerte sich Bender. So ging es mit einem 49:64 ins Schlussviertel, wo Lempp die Trierer zu Beginn bereits fest auf die Siegerstraße brachte. Die Gießener mühten sich, aber am Ende konnten sie nur noch verhindern, dass die Niederlage höher ausfiel als das 64:84.

Gießen: Bartylak 20/1, Hegele 10/1, Hennig 8, Wappelhorst 7, Lenz 5, Thormeier 5, Borgreffe 4, Sutor 3, Lockhart 2, Scherer, Schiettinger.

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