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Ein Traumtor aus 80 Metern

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Von: Rolf Birkhölzer

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Mica Hendrich umkurvt Hadamars Besmir Haliti und trifft später zum vorentscheidenden 3:1 des FSV. Foto: Schepp © Schepp

Fernwald . Der FSV Fernwald bleibt zum Start in die Restrunde der Fußball-Hessenliga in der Erfolgsspur. Der Rangvierte sicherte mit einem 4:1 (2:1)-Erfolg gegen den SV Rot-Weiß Hadamar am Samstag seinen Platz in der Spitzengruppe der Liga.

FSV Fernwald - SV RW Hadamar 4:1

Doch so souverän, wie das Ergebnis gegen den Tabellendrittletzten vermuten lässt, war die Vorstellung der Mannschaft von Trainer Daniyel Bulut insgesamt nicht. »Auch wenn unsere Vorstellung spielerisch nicht so schön war und wir glücklich in Führung gehen, gilt für die kämpferische Leistung mein Respekt der Mannschaft. Sie hat nach dem doofen Platzverweis mit zehn Mann noch zwei Tore geschossen, Hut ab«, überwog bei Bulut die Freude über die drei Punkte gegenüber der berechtigten Kritik wegen der Gesamtleistung sowie der völlig unnötigen Roten Karte, die sich Nicolas Strack in der 54. Minute einhandelte. Der FSV-Offensivmann foulte dabei im Mittelfeld Gästespieler Besmir Haliti, einen von vier eingesetzten der sieben Winter-Neuzugänge, von hinten.

Diesem negativen Highlight standen zwei spektakuläre positive Knaller seines Teams im ersten Durchgang gegenüber. Nach 23 Minuten mit verteilten Spielanteilen auf beiden Seiten und mühsamen Versuchen, das Angriffsspiel in Gang zu bringen, gelang Pierre Kleinheider das »Tor des Jahres« aus ca. 80 Metern Entfernung. Aus einem Befreiungsschlag wurde ein Traumtor. Nach einem Rückpass schlug der FSV-Keeper das Leder vom eigenen Strafraum weit nach vorne, wo der Ball vor dem gegnerischen Sechzehner aufsprang und mit Windunterstützung über den herauslaufenden RW-Torwart Leon Hasselbach im Hadamarer Tor zur 1:0-Führung (23.) der Gastgeber landete. Weniger Glück im Abschluss hatten zuvor Mohamed Zouaoui (7.), der frei vor dem FSV-Gehäuse nach einem Fernwalder Ballverlust eine Hereingabe von Marco Koch neben das Tor setzte, und auf der anderen Seite Strack (10.), dessen Schuss Hasselbach abwehren konnte. Besser machte es sein Kollege Erdinc Solak, der mit einem fulminanten Distanzschuss zum 2:0 genau ins obere Toreck (38.) traf. Drei Minuten vor dem Seitenwechsel leistete sich Elmar Muhic einen missglückten Rückpass, den Zouaoui zum 1:2 (42.) nutzte. Nach dem Anschlusstreffer und dem Platzverweis für Strack suchte das Team aus dem Landkreis Limburg-Weilburg nun druckvoller seine Chance auf den Ausgleich, traf aber durch Larion Kosuchin (56.) nur den Außenpfosten des FSV-Kastens. Mica Hendrich beendete die Hoffnungen der Gäste, als er einen Pass von David Siebert, der nach der Pause den angeschlagenen Louis Goncalves ersetzte, aufnahm und am RW-Keeper vorbei zum 3:1 (76.) ins Netz setzte. Auch in der Folge ließen die Angriffsbemühungen der Rot-Weißen nicht nach, und Kleinheider musste sich bei einem Freistoß von Zouaoui (81.) mächtig strecken, aber bei einem Konter sorgte Lucas Burger für den Endstand, als der Abwehrspieler einen genauen Pass in die Tiefe von Solak zum 4:1 (83.) nutzte.

»In der ersten Halbzeit haben wir es zunächst gut gemacht, aber dann bekommen wir das Kacktor des Monats und dann noch den Weitschuss zum 0:2, das hat alles durcheinander geworfen. Nach dem 1:2 kommen wir gut aus der Pause und bekommen aus dem Nichts das 1:3. Vorne konnten wir unsere Chancen nicht nutzen, und jetzt fahren wir mit leeren Händen heim«, konnte Rot-Weiß-Coach Ralf Schuchardt vor allem mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Die Folge: sein Team bleibt weiter im Tabellenkeller, während der FSV Fernwald daran anknüpft, wo er aufgehört hatte. Auch wegen eines außergewöhnlichen Treffers seines Torhüters Pierre Kleinheider.

FSV Fernwald: Kleinheider - Kaguah, Muhic, Goncalves (46. Siebert), Burger - Bender, Mukasa, Solak (90. Woiwod), Hendrich, Grönke (89. Sapper - Strack.

RW Hadamar: Hasselbach - Paul, Wölfinger, Burggraf, Redl (77. Vogel) - Haliti, Kosuchin, Yilmaz, Koch, Huth (75. Ramcilovic) - Zouaoui.

Tore: 1:0 (23.) Kleinheider, 2:0 (38.) Solak, 2:1 (42.) Zouaoui, 3:1 (76.) Hendrich, 4:1 (83.) Burger - Schiedsrichter: Berger (Rotenburg) - Zuschauer: 130. Rote Karte: Strack (54.)

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