Eintracht vor der Brust, Fernwald schon im Sinn
Gießen (thos). In einer Sache ist Fußball-Hessenligist FC Gießen seit vergangener Woche Samstag sogar dem großen FC Bayern München voraus. Denn während der Rekordmeister mit der 1:3-Schlappe gegen RB Leipzig die erste Heimniederlage kassierte, sind die Gießener zu Hause einen Spieltag vor Saisonende noch ungeschlagen. Das gilt deutschlandweit von der Bundesliga bis zu den Oberligen ansonsten nur für fünf weitere Clubs:
Union Berlin, Carl-Zeiss Jena, Eintracht Bamberg, TuS Koblenz und den FC Wegberg-Beeck. Auch am Freitagabend im Rundenfinale gegen Eintracht Stadtallendorf (18 Uhr) zu punkten und die Spielzeit im Waldstadion ohne Niederlage zu beenden, nennt FCG-Trainer Daniyel Cimen »ein schönes Ziel, das wir sehr gerne erreichen würden. Das hätten sich die Jungs auch verdient.«
FC Gießen - Eintr. Stadtallendorf (Heute, 18 Uhr)
Wie auch immer die Partie ausgehen wird, schließt der FC Gießen ein herausragendes Jahr auf Rang zwei ab. Zumal, weil die Voraussetzungen extrem ungünstig waren: Im Juni, als alle anderen Vereine ihre Kader praktisch beisammen hatten, stand Coach Cimen nach dem Regionalliga-Abstieg komplett ohne Mannschaft da. Wobei das i-Tüpfelchen mit der Teilnahme an der Aufstiegsrunde und den damit verbundenen Chancen auf die direkte Rückkehr in die 4. Liga aus wirtschaftlichen und infrastrukturellen Gründen bekanntermaßen fehlen wird.
Im Anschluss an die 90 Minuten gegen den Tabellenfünften Stadtallendorf sind die Zuschauer zu einem Zusammentreffen mit Mannschaft und Trainerteam eingeladen, es gibt 150 Liter Freibier. »Ein, zwei Bierchen sind bei den Spielern sicher in Ordnung. Allerdings sind das alles keine wirklichen Biertrinker«, sagt Daniyel Cimen mit einem Augenzwinkern.
Ganz unabhängig handelt es sich auch noch nicht um das letzte Pflichtspiel: Am Pfingstmontag ist das SWG-Kreispokalfinale gegen den Ligarivalen FSV Fernwald in Fernwald angesetzt. Zum einen geht es ums Prestige, zum anderen um den Einzug in den Hessenpokal, der in in den späteren Runden attraktive Gegner verspricht. »Wir werden das Endspiel bei der Startelf gegen Stadtallendorf berücksichtigen«, erklärt Cimen die Prioritätensetzung, schränkt allerdings zugleich ein: »Sofern das personell überhaupt möglich ist.«
Neben den Langzeitausfällen wird Mika Gärtner fehlen, der angeschlagen ist und sich zudem im Abiturstress befindet. Ebenso nicht dabei ist Jungyhun Kim (Bänderverletzung). Der Einsatz von Deniz Vural ist mit einem kleinen Fragezeichen zu versehen, schlechter schaut es bei Zehner Matheus Beal aus (muskuläre Probleme) und Leonid Akulinin (Oberschenkel) aus, die für Montag eventuell ein Thema sein könnten. Stichwort Personal: Vor dem Anpfiff wird es einige Spielerverabschiedungen geben, die Kaderplanungen sind weiterhin im vollen Gange.
Kader FC Gießen: Lapcic, Zabadne - Kireski, Abdel-Ghani, Assar, Fink, Vural (?), Maingad, Akkus Rodriguez, Beal (?), Lang, Toprak, Mahmuti, Pekesen, Filsinger, Gorbunow, Akulinin (?).