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Erst siegen, dann verlängern

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Auch gegen den SV Steinbach muss sich der Gießener Matheus de Moura Beal auf viel Gegenwehr gefasst machen. Foto: imago © imago

Gießen (thos). Auswärts, das lässt sich nach etwas mehr als einem Monat Restrunden-Fußball in der Hessenliga feststellen, ist der FC Gießen vom Pech verfolgt. Was mit Leistungen und Ergebnissen allerdings rein gar nichts zu tun hat. Denn beim FC Eddersheim gewann der Tabellenzweite vor drei Wochen knapp, aber verdient mit 1:0. Wobei aber eben anzumerken ist, dass es 2023 der einzige Auftritt in der Fremde gewesen ist.

FC Gießen - SV Steinbach (Heute, 14 Uhr)

Das Pech des FCG liegt vielmehr darin begründet, dass bereits seiner zwei Gastspiele - in Neuhof und in Hanau - witterungs- bzw. platzbedingt ins Wasser gefallen sind. Kein anderes Team in Hessens oberster Spielklasse hat erst 26 Partien absolviert. Das bevorstehende doppelte »Nachsitzen« ist ärgerlich für Daniyel Cimen und seine Mannschaft.

»Die Zeit wird kürzer, um diese Spiele nachzuholen. Allerdings bringt es nichts, sich den Kopf darüber zu zerbrechen«, möchte sich der Coach trotzdem nicht mit Dingen beschäftigen, die nicht zu beeinflussen sind. Satte sieben Begegnungen stehen im April auf dem Programm, der Kick in Hanau könnte am 3. Mai steigen.

Angenehmer wird tatenlose Zuschauerrolle dadurch geworden sein, dass Verfolger Türk Gücü Friedberg in Eddersheim mit 2:3 unterlag. Wird in den Nachholspielen ordentlich gepunktet, können die Gießener ihren Vorsprung auf den Dritten des Klassements von bis dato einem Zähler kräftig ausbauen.

Während also die Gießener seit 14 Tagen ohne Matchpraxis ist, beendet der kommende Gegner SV Steinbach heute im Waldstadion (Anstoß 14 Uhr) eine Englische Woche. Am vergangenen Wochenende verloren die Osthessen mit 1:2 bei Viktoria Griesheim, am Mittwoch trennte man sich torlos vom Abstiegskandidaten TuS Dietkirchen.

In der Summe sind die Steinbacher auf dem Weg zu ihrer besten Platzierung seit der Zugehörigkeit zur Hessenliga. Neunter sind sie derzeit - nie zuvor endete eine Saison einstellig für den Club. Im Hinspiel brauchten die Gießener eine Aufholjagd, um einen 0:2- und 1:3-Rückstand in der Nachspielzeit durch einen Treffer von Yassine Maingad noch in ein Remis zu drehen. Aber das war jene Zeit, bevor der FCG äußerst konstant in seinen Vorstellungen in die Aufstiegregion kletterte.

Das gilt vor allem für die Bilanz im Waldstadion, wo Cimens Truppe bei elf Dreiern und lediglich drei Unentschieden nach wie vor ungeschlagen ist. Den viel zitierten Bus möchten die Steinbacher gleichwohl nicht im eigenen Strafraum parken, wie Kapitän Fabian Wiegand gegenüber dem Portal »Torgranate« zu Protokoll gibt. Man wolle sich nicht hinten reinstellen, erklärt der 30-Jährige und ergänzt: »Wir werden versuchen, wieder unser Pressingspiel einzubringen.«

Es zeichne den SVS aus, dass er Fußball spielen wolle, meint Daniyel Cimen dazu, der mit seiner Elf die sich dadurch womöglich bietenten Räume ausnutzen möchte: »Wir werden probieren, zu Hause dem Geschehen unseren Stempel aufzudrücken.« In personeller Hinsicht hat Junghyun Kim seine Rippenprellung auskuriert, Ryan Harder und Mika Gärtner befinden sich nach wie vor im Aufbau.

Derweil planen die Gießener um Sportdirektor Giovanni Fallacara die Zukunft über die aktuelle Runde hinaus. Und da konkretisiert sich, was sich zuletzt angedeutet hatte: Daniyel Cimen, seit 2017 auf der Kommandobrücke, wird wohl seinen Vertrag um gleich zwei Jahre verlängern. »Wir sind auf der Zielgeraden«, sagt der 38-Jährige, auf dessen Entscheidung die Entwicklung auf wichtigen Positionen im Umfeld der Mannschaft mit Michel Magel, Fallacara und David Gerisch (Geschäftstelle) ebenso Einfluss nimmt wie die sich abzeichnende Tendenz, dass im Gegensatz zu den Vorjahren ein Stamm des Kaders gehalten werden kann.

Sollte Cimen seine Tätigkeit ausdehnen, dürften auch die Chancen steigen, dass sein bester Freund Michael Fink bleibt. »Ich hoffe das«, so Cimen, der davon überzeugt ist, dass der Ex-Profi in der Hessenliga noch zwei Jahre spielen könne. Sollte der Aufstieg in die Regionalliga tatsächlich gelingen, sieht es ein Stück weit eher so aus, dass Fink in diesem Fall seine Spielerlaufbahn beenden würde. Cimens spielender »Co« könnte also zum reinen Assistenztrainer werden. Dass man den 41-Jährigen halten will, steht außer Frage.

Kader FC Gießen: Duschner, Lapcic - Kireski, Besso, Fink, Assar, Abdel-Ghani, Hagley, Vural, Mangafic, Maingad, Kim, Lang, Beal, Mahmuti, Pekesen, Filsinger, Akulinin, Gorbunow.

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