Erstmals mit dem Adler auf der Brust

Windischgarsten. Jetzt ist auch das abgehakt: Mario Götze hat zum ersten Mal für Eintracht Frankfurt gespielt - eine halbe Stunde beim 0:0 im Testspiel gegen den Linzer ASK. Die kurze Zeit hat dem Weltmeister genügt, seine Qualitäten anzudeuten. Zwei, drei gute Steckpässe sind ihm gelungen, er sieht noch immer Lücken, die andere nicht sehen, und ist in der Lage, den Ball auch genau da hineinzuspielen.
»Mit Mario haben wir jemanden dazubekommen, der den letzten und vorletzten Ball spielen kann, und der durch seine Präsenz den anderen Luft verschafft«, sagte Sportchef Markus Krösche im Nachgang.
Der Trainer blieb lieber im Allgemeinen nach dem Spiel in seiner alten sportlichen Heimat. »Das war heute absolut in Ordnung«, zeigte sich Oliver Glasner zufrieden, »wir waren defensiv sehr gut organisiert, aber beim Spiel im Angriffsdrittel haben wir noch viel Luft nach oben.« Ein Pfostenschuss von Filip Kostic, viel mehr war in der Offensive - trotz viel Ballbesitz - nicht rausgesprungen. Die anderen Neuen, wie Kolo Muani, Lucas Alario oder Faride Alidou, hatten ihr großes Können immer nur ganz kurz angedeutet, entscheidend durchsetzen konnten sie sich aber nicht.
Die Blicke aber waren ja sowieso auf Götze gerichtet. Dass er das Spiel der Eintracht besser machen kann, ist keine neue Erkenntnis. Der Trainer wollte das nicht noch besonders betonen, will er doch den Hype um seinen neuen Star nach und nach etwas runterkühlen. Auch Sportboss Krösche beschäftigte sich mit dem großen Ganzen. »Wir haben jetzt die Möglichkeit, mit zwei Spitzen zu spielen und mehr Situationen in der Box zu kreieren«, sagte er. Und: »Mit Lucas Alario haben wir einen bekommen, der seine Stärken im Abschluss hat.« Dass es vor der Pause, als bis auf eine Ausnahme (Jakic für Rode) die Europacup-Endspielmannschaft begonnen hatte, etwas besser gelaufen war, würde dem nicht widersprechen. So sieht Krösche durchaus auch Möglichkeiten, dass der neue Spielmacher, Götze, und der alte Spielmacher, Kamada, zusammenspielen: »Mario ist sehr flexibel einsetzbar, es geht auch mit beiden. Ich glaube, dass sie sehr gut zusammenpassen.« Eine »Doppel-Zehn« also, was vor eineinhalb Jahren schon mal gepasst hat, als Kamada und Amin Younes noch gemeinsam wirbelten. Allerdings: Wo dann all die Stürmer spielen sollen, ist noch fraglich.