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Fans trotzen Dauerregen

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SGE-Cheftrainer Oliver Glasner gibt Daichi Kamada beim Training am Mittwochvormittag klare Anweisungen. Foto: imago © imago

Frankfurt. Das war mal ein Statement bei Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt: Nein, nicht die Mannschaft hat es gesetzt, es waren die Fans. Über 1000 waren am Mittwochvormittag zum Trainingsgelände im Schatten der Arena gekommen, bei Dauerregen und unangenehm kühlen Temperaturen. Viele Eltern mit ihren Kindern haben in den Schulferien die Gelegenheit genutzt, den Stars einmal nahe zu kommen.

Nach dem eineinhalbstündigen Training haben Spieler und Trainer sich noch viel Zeit genommen für Autogramme und Selfies. Das war Öffentlichkeitsarbeit, wie sie sein sollte.

Das große Interesse an der Übungseinheit hat deutlich gemacht, dass die Liebe der Fans auch durch eine sportliche Negativserie nicht so schnell erlischt. Für die Spieler dürfte es durchaus aufbauend gewesen sein, zu sehen, wie groß die Begeisterung noch immer ist. Und es sollte auch Motivation sein, um am Samstag im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach eine der womöglich letzten Chancen mit aller Macht zu nutzen, die Bundesliga-Saison doch noch zu einem positiven Ende zu bringen.

Rode mit Blessuren, Lindström zurück

Sebastian Rode hat gefehlt am Mittwoch, nachdem er am Dienstag im Training einen Schlag auf den Knöchel bekommen hatte. Doch die Verletzung soll nicht so schlimm sein, der Kapitän soll am Samstag zur Verfügung stehen. Kristijan Jakic hatte die Einheit schon nach dem Aufwärmen beendet, auch beim kroatischen Nationalspieler soll keine ernsthafte Verletzung vorliegen. Weitere gute Nachrichten: Almamy Touré und vor allem auch Jesper Lindström haben nach langwierigen Verletzungen das Lauftraining wieder aufgenommen. Ganz zum Ende der Saison könnten beide dann vielleicht doch noch dabei sein. Gerade mit Blick auf den DFB-Pokal (Halbfinale am 2. oder 3. Mai, Endspiel am 3. Juni) könnte das noch wichtig werden.

Beim Trainingsspielchen probierte Trainer Oliver Glasner eine interessante Variante aus. In einem der beiden Teams hatte er in der Abwehr auf Viererkette umgestellt. Aurelio Buta rechts, Philipp Max links, Tuta und Evan Ndicka in der Mitte. Ob das ein Bluff für mögliche »Spione« aus Gladbach war oder ob das eine realistische Alternative für die Begegnung mit den »Fohlen« ist, bleibt wohl bis Samstagabend offen. Zuletzt hatte die Eintracht in aller Regel mit einer Dreierkette gespielt, meist mit Makoto Hasebe als Mittelmann. Freilich: Auch die Viererkette wäre nicht gänzlich neu. Ein Systemwechsel wäre eine Möglichkeit, der abwehrenden Abteilung wieder zu mehr Stabilität zu verhelfen. In erster Linie wird es allerdings darauf ankommen, ob die Frankfurter insgesamt die unsägliche Fehlerketten der vergangenen Wochen abstellen oder zumindest reduzieren können. Gegen sogenannte »individuelle Fehler« ist nämlich kein (Trainings-)Kraut gewachsen.

Kamada als Götze-Ersatz?

Eine andere Frage dürfte schneller beantwortet sein. Für den gesperrten Mario Götze wird Daichi Kamada in die Anfangsformation zurückkehren. Für den Japaner ist es die große Chance, sich kurz vor seinem Abschied zum Ende der Saison noch einmal nachhaltig in Erinnerung zu bringen. Zuletzt hatten seine dürftigen Leistungen die Geduld von Trainer und Fans doch auf eine harte Probe gestellt.

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