Frust von der Seele spielen

Gießen (mol). Während der Tabellenzweite HSG Kleenheim-Langgöns in der Frauenhandball-Oberliga Hessen am Wochenende spielfrei ist, reist Spitzenreiter TSG Leihgestern am Sonntag nach Großenlüder und will nach der ersten Saisonniederlage wieder in die Spur kommen. Heimspiele warten am Samstag auf die beiden weiteren heimischen Vertreter. Während die HSG Lumdatal den Vorwochenerfolg gegen den Primus gegen Germania Fritzlar II vergolden will, möchte die HSG Wettenberg gegen die TSG Eddersheim II ihre starke Heimserie ausbauen.
HSG Lumdatal - SV Germania Fritzlar II (Samstag, 16 Uhr, Lumdatalhalle Londorf): Beim Hinspiel (20:21) waren die Lumdatalerinnen schon knapp dran, im Rückspiel gelang bei Spitzenreiter TSG Leihgestern am vergangenen Samstag der Überraschungscoup (27:26). Und an diesen möchte die Köhler-Sieben gegen die abstiegsgefährdeten Nordhessinnen, die ihre letzte Partie bei der TSG Oberursel kampflos verlorengeben mussten, natürlich anknüpfen. Im ersten Vergleich teilten sich beide Teams beim 25:25 die Punkte, diesmal möchte der Drittliga-Absteiger beide Zähler einstreichen. Doch da die erste Mannschaft Fritzlars spielfrei hat, rechnet Lumdatals Trainer durchaus mit Verstärkungen. »Man muss abwarten, mit wem sie auflaufen werden. Generell hat Fritzlar ein Team, das über gute Individualistinnen verfügt und den Ball gut laufen lässt. Da brauchen wir wieder eine kompakte 6:0-Abwehr, in der wir die Räume eng machen. Offensiv brauchen wir ein gutes Umschaltspiel und wollen da an die letzten drei Spiele anknüpfen«, so Marcel Köhler, der noch ergänzt: »Wir werden aller Voraussicht nach vollzählig sein. Daher ist unsere Erwartungshaltung, dass wir unser Heimspiel gewinnen wollen.«
HSG Wettenberg - TSG Eddersheim II (Samstag, 20 Uhr, Sporthalle der Gesamtschule Gleiberger Land Launsbach): Seit dem 5. November sind die Wettenbergerinnen zuhause ungeschlagen und konnten die letzten fünf Partien allesamt erfolgreich gestalten. So auch die letzten beiden gegen Darmstadt (26:20) und Weiterstadt (27:24). Zum Abschluss des Heimspiel-Dreierpacks soll nun Erfolg Nummer drei her und dabei trifft das Nober-Team mit der TSG Eddersheim II auf eine Mannschaft, die derzeit wie die Damen aus dem Gleiberger Land 18 Pluspunkte aufweisen. »Wir wollen an die letzten beiden Spiele anknüpfen, werden dafür aber wieder ein konsequentes Angriffsspiel und eine stabile Deckungsleistung über 60 Minuten brauchen«, glaubt HSG-Trainer Kai Nober, dessen Truppe das Hinspiel Ende Oktober unglücklich mit 17:18 verlor. Schwerer, sich nun zu revanchieren, macht die Tatsache, dass verletzungs- und krankheitsbedingt nicht alle Spielerinnen zur Verfügung stehen werden. »Wir müssen schauen, für wen es reicht. Wir hoffen, dass wir Unterstützung von der Tribüne bekommen, die sich die Mannschaft auch verdient hat und die sie dann auch trägt«, betont Nober.
HSG Großenlüder/Hainzell - TSG Leihgestern (Sonntag, 17 Uhr, Lüdertalsporthalle Großenlüder): Erstmals mit einer Niederlage im Gepäck muss sich der Tabellenführer aus Leihgestern auf zum nächsten Ligaspiel machen, acht Punkte beträgt aber nach wie vor der Abstand auf die Verfolger. Nichtsdestotrotz soll der Vorsprung nicht weiter schrumpfen, sondern in Nordhessen die passende Reaktion folgen. Und die Aussichten sind gut, denn die Gastgeberinnen nehmen derzeit den vorletzten Platz ein.
Großenlüder in Liga angekommen
Vom klaren 32:24-Hinspielerfolg sollte sich die TSG aber nicht täuschen lassen, denn Großenlüder/Hainzell ist nach ganz schwachem Saisonstart längst in der Liga angekommen und verlor viele Partien nur denkbar knapp. »Großenlüder kann ein unangenehmer Gegner werden, zumal sie sicherlich daheim nochmal ein Stück stärker sind als auswärts«, hat Trainerin Jonna Jensen Respekt vor dem Aufsteiger, hat aber unter der Woche Erfreuliches bei ihrem Team festgestellt. »Wir haben die Niederlage weggesteckt und richtig gut trainiert. Das hat mir gut gefallen. Natürlich ist es unser Ziel, uns den letzten Frust am Wochenende von der Seele zu spielen«. Ob Torhüterin Tizia Weier dabei sein kann, entscheidet sich aufgrund einer Schulter-MRT erst kurzfristig.