FSV-Derbysieg zum Saisonausklang

Fernwald . Der FSV Fernwald hat die Saison in der Aufstiegsrunde der Fußball-Hessenliga am Samstag mit seinem sechsten Saisonsieg beendet. Eine Woche früher als die Konkurrenz, weil die eigentliche Schluss-Partie gegen den TuS Dietkirchen vorverlegt worden war, um eine längere Sommerpause zu bekommen. Mit dem 3:2 (1:2) gegen den SC Waldgirmes wiederholte das Team von Trainer Daniyel Bulut den Derbyerfolg aus der Hinrunde, als die Steinbacher in der Lahnaue 4:
2 gewonnen hatten.
FSV Fernwald - SC Waldgirmes 3:2
»Heute hat jeder gesehen, dass es beiden Mannschaften nicht an Motivation gefehlt hat und sie mit Leidenschaft gespielt haben«, widersprachen SC-Coach Mario Schappert und Bulut den Befürchtungen, dass die gesicherte Position beider Teams sich im Niveau niederschlagen würde. Es war keine Glanzvorstellung beim Duell auf Augenhöhe der punktgleichen Kontrahenten, aber eine unterhaltsame Partie, die ihre Höhepunkte hatte. Spieler des Tages war Fernwalds Kreativspieler und Spezialist für Standards, Erdinc Solak, der alle drei Fernwalder Treffer erzielte.
Und es begann flott: Schon nach drei Minuten landete sein Eckball bei Nicolas Strack, der an SC-Keeper Maik Buss scheiterte, und anschließend traf Ceyhun Dinler den Torpfosten. Lucas Hartmann (19.) verpasste mit seinem Schuss aus dem Gedränge ebenfalls den FSV-Kasten wie Felix Erben, bevor Hartmann die Gäste für ihren Offensivdrang belohnte, als er vorbei am herausstürzenden FSV-Keeper Mithat Sahin das Leder zum 1:0 (25.) ins Netz setzte. In der 34. Minute der erste Streich von Solak, der einen Pass von Strack zum 1:1 nutzte. Unglücklich für die Gastgeber dann die erneute Führung der Lahnauer, als kurz vor dem Pausenpfiff Dinler eine hohe Hereingabe von Enes Cinemre ins eigene Toreck per Kopf zum 1:2 (45.) verlängerte.
Solak war es dann wieder, der seine Farben mit einem platzierten Freistoß-Schlenzer zum 2:2 (56.) ins Spiel brachte. »Das Wichtigste heute war, dass wir zweimal im Rückstand die Partie zum Abschluss noch gedreht haben«, sah FSV-Coach Bulut dann noch den Siegtreffer zum 3:2 (89.). Dem ging allerdings der Aufreger des Tages voraus. Beim Laufduell zwischen Dervishi und Henry Erler soll der Waldgirmeser Dervishi, der dabei ausrutschte, laut Schiedsrichter gefoult haben. »Ich habe ihn zwar leicht berührt, aber auch der Linienrichter hat gesagt, dass es kein Elfmeter war«, war Erler fassungslos. Aber der Unparteiische, und nur er, hatte es anders gesehen, Solak verwandelte den Strafstoß zum 3:2-Endstand. Eher nach Foulspiel sah es kurz zuvor aus, als Brian Mukasa im Zweikampf mit Oliver Schmidt im Strafraum zu Fall kam. Dabei hätten Tim Richter (57.), dessen Volleyschuss Buss bravourös abwehrte, oder auf der anderen Seite Hartmann (63.), der an Sahin scheiterte, schon vorher für die Entscheidung sorgen können.
»In einem insgesamt ausgeglichenen Spiel habe ich uns in der zweiten Halbzeit etwas aktiver gesehen, vor allem haben wir uns anders präsentiert als beim Pokalspiel in Pohlheim«, war Bulut »sehr glücklich« über den Saisonabschluss. Noch entsetzt über die Schiedsrichter-Entscheidung vor dem 3:2 gab Schappert zu Protokoll: »So etwas hab ich noch nie gesehen. Es tut mir leid für die Jungs, denn wir waren in der ersten Halbzeit besser. Nach dem 2:1 wollten wir Kontrolle, hatten dann aber eine schwache Phase von 20 Minuten.«
Fernwald: Sahin - Burger, Bender, Goncalves, Dinler - Solak (90. Markiewicz), Mukasa, Hendrich, Hofmann, Richter (84. Dervishi), Strack (82. Goebel).
Waldgirmes: Buss - Erler, Schmidt, Golafra, Enobore - Stephan (84. Fürstenau), Koyuncu, Cinemre, Fuerbeth (57. Schneider)., Hartmann (75. Tega), Erben.
Tore: 0:1 (25.) Hartmann, 1:1 (34.) Solak, 1:2 (45.) Dinler (Eigentor), 2:2 (56.) Solak, 3:2 (89.) Solak (FE) - Schiedsrichter: Heist (Kassel) - Zu.: 180.