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Gravierend unrund

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Wer alle Teile eines Puzzles zusammensetzt, hat am Ende trotz einer meist eckigen Form ein rundes Bild. Wer bei den Rollstuhlbasketballern des RSV Lahn-Dill die einzelnen Elemente der Saison 2022/23 zusammenfügt, der muss deutliche Lücken in Kauf nehmen. Kein Titel, allenfalls Silber - das entspricht nicht den Ansprüchen der mittelhessischen Rollis.

Natürlich sind die Lahn-Diller in dieser paralympischen Sportart weiterhin eine feste und bestimmende Größe im deutschen Tableau genauso wie im internationalen Geschäft. Und der zweite Platz in der Bundesliga-Tabelle und der Playoff-Runde können sich sehen lassen, wie auch die Qualifikation für das Finale des Champions Cups der vier besten europäischen Mannschaften.

Doch zu unstet verlief die Rückrunde für die Truppe des Trainergespanns Janet Zeltinger/Günther Mayer. Schon seit dem Jahreswechsel rollten die Böhme, Brown und Co. zu oft den Erwartungen hinterher. Auffallendstes Indiz: Trotz einer meist stabilen Defensive war die Angriffsleistung, vor allem die Wurfquote, in vielen (wichtigen) Partien meist weit unter Normalmaß.

Selbst ein Weltklassespieler wie Thomas Böhme konnte in etlichen Begegnungen erst in der Endphase seine Shooter-Qualitäten anbringen. Negativer Gipfelpunkt für die Mittelhessen: Ein 0:14-Viertel im Halbfinale des Champions Cups gegen die Thuringia Bulls.

Die vorzeitige Trennung vom Briten Gaz Choundhry, einer international anerkannten Größe in dieser Sportart, in seinem ersten Jahr beim RSV liefert ein weiteres Indiz dafür, dass vieles nicht gestimmt hat.

Möglicherweise kommen jetzt die schwierigsten Tage und Wochen auf die Trainer und Verantwortlichen um Manager Andreas Joneck zu. Sie müssen ergründen, warum es so gravierend unrund gelaufen ist auf dem Spielfeld. Und sie müssen daraus ihre Konsequenzen ziehen. Damit die Puzzleteile in der Spielzeit 2023/24 wieder passen.

Von Albert Mehl

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