Griff nach allerletztem Strohhalm
Waldgirmes (afi). Noch acht Spiele hin, aber die neue Saison schon im Sinn! »Ja, es gibt Gespräche mit Spielerinnen, die zu uns kommen wollen«, kündigt Samuel Schoele Bewegung im Kader der Volleyballerinnen des TV Waldgirmes an, die nach der Einführung der neuen »2. Liga Pro« trotz des aktuell letzten Tabellenplatzes auch in der neuen Runde weiter der 2.
Bundesliga Süd angehören werden.
Bis der 41-Jährige jedoch die Katze aus dem Sack lassen möchte, steht erst einmal eine Reise ins Saarland auf dem Programm. Am Samstag (18.30 Uhr) treffen die Lahnauerinnen mit dem SSC Freisen dabei auf eine Mannschaft, die auf Rang sechs liegend zusammen mit den Grimma Volleys, den Roten Raben Vilsbiburg II und dem TV Planegg-Krailling zum Verfolgerfeld des bayrischen Spitzenduos TV Dingolfing und TV Altdorf gehört. Die Truppe aus der kleinen Gemeinde im Landkreis St. Wendel sieht ihre sportliche Heimat in der »Pro« und möchte auf dem Weg dorthin gerade gegen Waldgirmes die letzten Formschwankungen, die zu drei Niederlagen in den vergangenen vier Partien führten, vergessen machen.
Das Schlusslicht, das aller Voraussicht nach beim SSC Freisen nur auf Janna Schweigmann verzichten muss, hängt sich rein, spielt phasenweise gut mit, ist unter dem Strich in den meisten Partien aber chancenlos. »Ich versuche natürlich, die Motivation bei meinen Mädels hochzuhalten, was aber manchmal nicht ganz einfach ist«, hat Samuel Schoele nun einen Kommunikations- und Motivationscoach gewinnen können, der sich seiner Truppe annimmt. Damit diese nach den nächsten acht Partien, in denen weitere Niederlagen drohen, trotzdem selbstbewusst und voller Vorfreude die neue Aufgabe in der Saison 2023/24 angehen können.
Auch wenn Trainer Lukas Zielinski die Volleybälle bisweilen flach hält: Die Männer des TV Waldgirmes stehen gemeinsam mit dem TSV Speyer und der TGM Mainz-Gonsenheim vor dem Abstieg aus der 3. Liga. Sie müssen sich mit dem Gedanken anfreunden, zur Spielzeit 2023/24 nur noch in der Regionalliga aufzuschlagen. »Punktemäßig sind wir eigentlich durch«, spricht mit Manager Friedhelm Rücker bei sieben Zählern Rückstand zum rettenden Ufer ein Verantwortlicher Klartext. »Unsere Konkurrenten haben Überraschungen hinbekommen, wir aber Spiele verloren, die wir eigentlich hätten gewinnen müssen.«
Den womöglich allerletzten Strohhalm ergreifen können die Lahnauer an diesem Samstag (16 Uhr), wenn der Rangdritte der Südgruppe, die Barock Volleys MTV Ludwigsburg, in Atzbach vorstellig werden. »Wir haben nichts zu verlieren und wollen alles in diese Partie reinlegen«, hofft Lukas Zielinski auf einen großen Fight seiner Männer, die nach erschreckend erfolgloser Vorrunde rund um Weihnachten und Neujahr einige Erfolgserlebnisse hatten, die zuletzt aber erneut drei Partien verloren und deshalb den Anschluss ans das Mittelfeld mit der SSG Langen, dem USC Freiburg, der am vergangenen Wochenende fast sensationell Tabellenführer TV Bühl mit 3:2 in die Knie zwang, dem SSC Karlsruhe II und der TG Rüsselsheim so gut wie eingebüßt haben.
Das letzte Fünkchen Hoffnung soll am Samstag Max Froböse am Glimmen halten. Der Lehrer an der Usingener Helmut-Schmidt-Gesamtschule, der seit zwei Jahren wegen Rückenproblemen so gut wie kein Spiel bestritten hat, befindet sich seit einigen Wochen wieder im Training. Der Mittelblocker wird gegen die Schwaben sein lang ersehntes Comeback im Waldgirmeser Trikot feiern.