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Größer triumphiert am Chiemsee

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Klarer Sieg trotz »Abstecher«: Vincent Größer nach seinem Zieleinlauf. Foto: Größer © Größer

Gießen (red). Zu einem gelungenen Sommernachtsrennen ist der 9. Eberl-Chiemsee-Triathlon in Chieming geworden. Doch hatte dieser eine »stürmische« Vorgeschichte: Am späten Freitagnachmittag zerstörte ein kurzer, aber schwerer Sturm binnen weniger Minuten den Großteil der Aufbauten. Der Zieleinlauf wurde zur Hälfte überflutet, zahlreiche Banner wurden zerrissen und der gesamte Laufstreckenabschnitt am Uferweg war nicht mehr nutzbar.

Umgestürzte Bäume und unterspülte Wege hinterließen Chaos.

Doch das Organisationsteam schaffte es nach einer Nachtschicht und mit der Unterstützung vieler freiwilliger Helfer, Ziel und Wechselzone wieder aufzubauen. Zudem wurde eine alternative Laufstrecke festgelegt.

Davon unbeeindruckt hat sich der 25-jährige Gießener Triathlet Vincent Größer mit mehr als 15 Minuten Vorsprung den Gesamtsieg auf der Mitteldistanz geholt. Und dass, obwohl ihn der Moderator der Veranstaltung am Ende der Radstrecke auf eine weitere Runde schicken wollte, und beim anschließenden Halbmarathon für einige hundert Meter die falsche Richtung eingeschlagen wurde.

»Der Moderator hat sich später bei mir dafür entschuldigt. Und leider ist das Führungsrad beim Laufen hinter statt vor mir gefahren. Dadurch bin ich falsch abgebogen«, schilderte der angehende Mediziner anschließend die Situation, die aufgrund des großen Vorsprungs glücklicherweise ohne Folgen blieb.

Eine wunderschöne Kulisse bei bestem Wetter und mit vielen Zuschauern bot sich den etwa 100 Startern auf der Mitteldistanz über 2 Kilometer Schwimmen, 96 Kilometer Radfahren sowie 22 Kilometer Laufen. Der Start erfolgte, für Triathlon-Veranstaltungen eigentlich unüblich, erst nachmittags um 16.30 Uhr. Das hatte zur Folge, dass einige Starter das Ziel nicht vor Sonnenuntergang erreichten. Ganz anders Vincent Größer, der nach 30:23 Minuten bereits auf Platz drei liegend das Ufer des Chiemsees erreichte und sich nach schnellem Wechsel auf die erste von drei Runden auf dem Rad begab. Bereits nach 12 km vollzog sich der Führungswechsel und Größer baute seinen Vorsprung auf dem Rad kontinuierlich aus.

Anfänglicher Irrweg ohne Konsequenzen

Trotz des teils verwinkelten Kurses mit insgesamt knapp 700 Höhenmetern gelang dem Athleten des Gießener Triathlon Teams abermals eine Top-Leistung auf der Zeitfahrmaschine und mit 2:16:16 Stunden nicht nur die Tagesbestzeit, sondern auch ein Stundenmittel jenseits der 42 km/h-Marke. Bereits 12 Minuten betrug in Wechselzone 2 der Vorsprung auf Norman Banick vom Trumer TriTeam, 2018 Sieger des Langdistanz Ironman Frankreich in 8:37 Stunden. Insofern war auch der kurze Irrweg des Gießeners zu Beginn des Laufs über knapp 22 km zu verschmerzen.

Die Strategie des Trainers, den Wettkampf als Vorbereitung auf die Ironman WM auf Hawaii im Oktober zu nutzen und an der Kohlenhydrataufnahme zu arbeiten, erwies sich im Verlauf der Laufstrecke jedoch als kontra-produktiv. Durch den 25 Prozent höheren Konsum an Verpflegung in Form von Gels stellten sich nach etwa 10 km Magenkrämpfe ein und Größer musste das Tempo erheblich reduzieren. Trotzdem gelang ihm in 1:23:51 Stunden die Tagesbestzeit im Halbmarathon und er lief nach 4:13:38 Stunden als ungefährdeter Sieger des Chiemsee-Triathlons 2022 ein. Zweiter wurde in 4:29:07 Stunden Norman Banick vor Philipp Natzler vom Kalterer Triathlonverein in Südtirol, der in 4:44:44 Platz 3 erreichte.

Vincents Freundin Laureen von Au, die ebenfalls für das Gießener Tri Team startete, belegte am Ende in beachtlichen 5:40:00 Stunden Platz vier der Frauenkonkurrenz und konnte sich über den Sieg in der Altersklasse F18-24 freuen.

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