Gut gemacht, aber abgestiegen
Hüttenberg (mol). Auch ein Heimsieg reichte am Ende nicht mehr aus, der TV Hüttenberg muss den bitteren Gang in die Landesliga Mitte antreten. Am letzten Spieltag der Abstiegsrunde in der Frauenhandball-Oberliga entledigte sich das Team von Peter Tietböhl und Andreas Scholz zwar seiner Pflichtaufgabe und schlug die TGS Walldorf mit 23:19 (12:8), weil der mittelhessische Rivale HSG Wettenberg aber wenig später keine Federn ließ und ebenfalls gewann, ist der TVH abgestiegen!
TV Hüttenberg - TGS Walldorf 23:19
»Wir haben es heute über weite Strecken richtig gut gemacht und verdient gewonnen. Eine Viertelstunde vor Schluss hatten wir die Partie gedanklich wohl abgehakt, dann haben wir im Angriff schlampig gespielt. Zudem hat Walldorf wirklich nochmal alles rausgehauen. Es ist insgesamt natürlich sehr schade, dass es nicht gereicht hat, aber wir haben über die Saison gesehen einfach zu viel liegenlassen«, so ein enttäuschter TVH-Coach Peter Tietböhl nach dem Abstieg.
In der Anfangsphase war der Druck des Gewinnen-Müssens noch leicht zu spüren bei den Gastgeberinnen (2:3, 8.), doch schon in der folgenden Spielphase war davon nichts mehr zu sehen. Hüttenberg blieb in den nächsten acht Minuten dann nämlich ohne Gegentreffer und netzte dank hoher Effektivität selbst gleich sechs Mal ein (8:3, Lisa Naumann). Eine Auszeit der Gäste führte kurzzeitig zu einer Verbesserung (5:8, 17.), doch die Tietböhl/Scholz-Truppe hatte in der Folge alles im Griff und hielt den stabilen Vorsprung über das 10:6 (20.) und 11:7 (24.) auch bis zum Pausen-12:8.
Dass die beste Torschützin, Lisa Tietböhl, krankheitsbedingt nicht spielen konnte, war Hüttenberg bis dahin nicht anzumerken.
War Walldorf nach 30 Minuten und einem Vier-Tore-Rückstand zumindest noch im Spiel, so sorgte ein furioser TVH nach der Pause in Rekordzeit für die Vorentscheidung. Nur gut zehn Minuten dauerte es, dann hatten sich die Hüttenbergerinnen nach Melli Brauns Tor auf 17:10 abgesetzt. Und als Linkshänderin Louisa Andermann eine Viertelstunde vor dem Ende zum 20:12 eingeworfen hatte, schien am Hüttenberger Heimsieg nicht mehr zu rütteln zu sein.
Kurzzeitig nochmal zittern angesagt
Gut sieben Minuten, zwei Zeitstrafen und vier Gegentore am Stück später, musste TVH-Coach Tietböhl aber doch nochmal in einer Auszeit auf seine Damen einwirken (20:16, 52.). Doch der Hüttenberger Spielfluss war nun völlig dahin, und so war nach dem 19:22 (57.) sogar kurzzeitig zittern angesagt. Doch nachdem Walldorf den 20. Treffer verpasst hatte, machte Verena Seipp im Gegenzug mit dem 23:19 alles klar.
Dass dieser Sieg aufgrund des Erfolges der HSG Wettenberg drei Stunden später bedeutungslos sein sollte, konnte zu diesem Zeitpunkt im TVH-Lager allerdings noch keiner ahnen.
Hüttenberg: Plutzas, Naß - Rüspeler, Seipp (1), Lisa Naumann (6/4), Happel (1), Hickel (2/2), Ida Tietböhl (4), Fischer (3), Löffler (1), Andermann (1), Braun (4), Walter, Roos.
Walldorf: Schulte - Hicking (4), Kilp, Werner (2), Schäfer (2), Kornhuber, Unnold, Schönhaber (2/1), Rausch (1), Gastgeb, Zimmermann (1/1), Grote (5/1), Büßer (2).
Schiedsrichter: Lippert/Lippert (Obertshausen) - Zuschauer: 80 - Zeitstrafen: fünf (Seipp zwei, Andermann, Walter, Roos) - vier (Kilp, Schäfer, Kornhuber, Grote) - Siebenmeter: 7/6 - 8/3.