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Harry Lange will »die Gier« sehen

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Bad Nauheim (wbe). Für die einen ist es eine eigene Jahreszeit, für die anderen einfach die schönste Eishockeyzeit des Jahres. Gemeint sind die Playoff-Runden, die am heutigen Mittwoch in der Deutschen Eishockey-Liga 2 mit dem Viertelfinale ihren Auftakt feiern und mit dem Finale Ende April dann ihren sportlichen Höhepunkt haben.

Qualifiziert für dieses Viertelfinale haben sich die ersten sechs Vereine nach der Hauptrunde sowie über die Preplayoffs der EV Landshut und die Lausitzer Füchse. Gespielt wird nach dem Modus »Best-of-Seven«, so dass vier siegreiche Spiele notwendig sind, um in die nächste Runde einzuziehen. Für Kassel (gegen Weißwasser) sowie Krefeld und Dresden im direkten Duell steht sportlich besonders viel auf dem Spiel, denn die drei Clubs haben vor der Saison die wirtschaftliche Basis gelegt, um als sportlicher Playoff-Gewinner in die DEL aufsteigen zu können.

Für den EC Bad Nauheim beginnt die Playoff-Runde heute Abend um 19.30 Uhr in der Energie Schwaben Arena mit dem Auswärtsspiel beim ESV Kaufbeuren, der sich als Dritter in der Endabrechnung zunächst das dann immer wechselnde Heimrecht sicherte.

Kaufbeuren ist so etwas wie die Überraschungsmannschaft der Liga. Ein einstelliger Tabellenplatz war das Saisonziel bei den Bayern, ehe man unverhofft im Konzert der drei besten Teams mitspielte. Lange Zeit sah es danach aus, als ob die Allgäuer sogar Zweiter werden würden, doch am letzten Punktspiel-Wochenende verlor man dieses Ziel noch aus den Augen. Garanten für den Höhenflug sind der von Füssen gekommene Trainer Marko Raita und sein Assistent Daniel Jun. Die gute Arbeit des Finnen Raita wurde jüngst mit der Auszeichnung »Trainer des Jahres« gewürdigt. Unabhängig vom Trainergespann verfügt der ESVK über ein eingespieltes Team, das vor der Saison punktuell verstärkt wurde. Für Torwart-Legende Stefan Vajs (2010 bis 2022 in Kaufbeuren) kam Daniel Fießinger vom Kooperationspartner Red Bull München, der auf Anhieb zum »Torhüter des Jahres« ausgezeichnet wurde.

Auf den Ausländerpositionen verpflichtete man den Kanadier Jacob Lagacé (55 Scorerpunkte) und den Tschechen Sebastian Gorcik (46 Scorerpunkte), die zusammen mit dem genialen Tyler Spurgeon und John Lammers die Angriffspower darstellen. »Das ist schon ein Team mit vier starken Reihen, das über 60 Minuten Power-Eishockey spielt. Neben ihrem Zweikampfverhalten und der taktischen Disziplin verfügen sie zudem über starke Special Teams«, spricht EC-Headcoach Harry Lange mit Respekt über den Viertelfinalgegner. »Trotzdem wird unsere Strategie sein, dass wir uns nicht verstecken und mit fliegenden Fahnen in die Auseinandersetzung gehen«, erklärt Lange. Er erwartet Duelle auf Augenhöhe.

»Für mich kommt es darauf an, wie wir das erste Spiel bestreiten und dabei geht es sogar besonders um das erste Drittel. Ich will bei meinen Spielern die Gier sehen, die nächste Runde erreichen zu wollen«, fordert der Deutsch-Österreicher, der heute mit bester Besetzung in Kaufbeuren antreten kann.

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