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Hellmann vor Absprung?

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Frankfurt . Seit Wochen und Monaten wird über Spielerabgänge bei der Frankfurter Eintracht diskutiert und spekuliert. Es gibt nicht wenige, die einen »Ausverkauf« der Mannschaft befürchten. Sportvorstand Markus Krösche hat dies gerade erst wieder zurückgewiesen. Nun droht den Frankfurtern aber ein Abgang auf ganz anderer Ebene, der die Statik des Klubs massiv verändern, viele sagen beschädigen würde.

Axel Hellmann (51), der seit Anfang des Jahres als Interims-Geschäftsführer bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) aushilft, soll angeblich ganz zur DFL wechseln. Dies meldet die Bild-Zeitung (»Eigentlich wollte er nie DFL-Chef werden. Jetzt wird er es wohl doch«). Hellmann ist offenbar auch Wunschkandidat der großen Klubs aus München und Dortmund, nachdem der Freiburger Oliver Leki, der aktuell in einer Doppelspitze mit ihm zusammenarbeitet, seinen Vertrag beim SC Freiburg langfristig verlängert hat. Allerdings steht auch Hellmann bis 2027 bei der Eintracht unter Vertrag.

Im Dezember letzten Jahres hatte Hellmann ein dauerhaftes Engagement bei der DFL noch weitgehend ausgeschlossen. »Ich bin ganz sicher bei der Eintracht verortet und habe auch nicht vor, die Eintracht zu verlassen«, hatte er auf Nachfrage gesagt. Ob sich das jetzt geändert hat? Bei der Eintracht sind alle hellhörig, zu frisch sind noch die Erinnerungen an die beiden Trainer Niko Kovac und Adi Hütter, die trotz Verträgen und öffentlichen Versprechen Ausstiegsklauseln nutzten, um doch vorzeitig zu gehen. Hellmann ist seit 2011 in verschiedenen Positionen für die Eintracht tätig (Präsidiumsmitglied des EV, Aufsichtsratsmitglied der AG, Vorstandmitglied der AG, Vorstandssprecher seit 2021) und gilt als »Herz des Klubs«, als der große Vordenker, als Modernisierer und als Antreiber, der die großen Erfolge der letzten Jahre erst möglich gemacht hat.

Offizielle Statements gab es zum Bild-Artikel auch auf Nachfragen nicht, weder ein Dementi von Hellmann, noch klare Worte vom Aufsichtsrat, der ja einem Weggang des Vorstandssprechers einen Riegel vorschieben könnte. Das befeuert Gerüchte, die besagen, dass Hellmann und der Aufsichtsratsvorsitzende Philipp Holzer seit einiger Zeit nicht mehr immer auf einer Wellenlänge liegen. Bei der Eintracht herrschte jedenfalls in dieser Frage am Donnerstag das große Schweigen.

Die DFL wäre sicher froh, wenn sie als Nachfolger für die geschasste Donata Hopfen einen Fachmann wie Hellmann langfristig unter Vertrag nehmen könnte. Gerade die großen Klubs würden damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie hätten einen der Besten als Vertreter der Liga gewonnen und dazu noch einen Konkurrenten wie die Eintracht langfristig geschwächt.

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