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»Herz auf dem Platz lassen«

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Von: Thomas Suer

Gießen (tsu). Es ist angerichtet in der Fußball-Hessenliga. Gleich am zweiten Wochenende nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs steht das Gipfeltreffen an, wenn der Rangzweite FC Gießen am heutigen Samstag (Anstoß 14 Uhr) mit der U21 der Frankfurter Eintracht den Klassenprimus empfängt. Wobei die Gießener noch im Nebel stochern, was die Formüberprüfung anbelang, denn ihre erste Partie am vergangenen Sonntag beim SV Neuhof fiel den widrigen Platzbedingungen in Osthessen zum Opfer.

FC Gießen - Eintr. Frankfurt U21 (Sa., 14 Uhr)

Derweil behielt der Bundesliga-Nachwuchs dank eines verwandelten Foulelfmeters von Marc Wachs nach einer knappen halben Stunde mit 1:0 gegen den FC Eddersheim die Oberhand und baute den Vorsprung auf sechs Zähler aus. Eintracht-Trainer Kristjan Glibo bezeichnete den Dreier als »Arbeitssieg«. Auch ohne Galavorstellung sind die Frankfurter nun also seit satten 14 Spielen ungeschlagen. In Reihen der Talentschmiede steht mit Ben-Luca Fisher auch ein Akteur, der mit dem FC Gießen in der Saison 2021/22 aus der Regionalliga Südwest abgestiegen ist. Seit Anfang Oktober hat Fisher alle Matches über die volle Distanz bestritten und dabei als Abwehrspieler beachtliche vier Treffer erzielt. »Ich glaube, die Gießener werden noch motivierter sein, nachdem ihr Spiel in Neuhof abgesagt worden ist«, wird Fisher auf der Eintracht-Homepage zitiert. In der Tatsache, dass der FCG 2023 noch keinen Pflichteinsatz hatte, mag er demnach keinen Nachteil für seinen früheren Club erkennen.

»Wir hätten natürlich sehr gern gespielt, um ein Spiel auf Wettbewerbsniveau in den Beinen zu haben. Optimal ist das nicht«, räumt dagegen Gießens Coach Daniyel Cimen ein, der jedoch glaubt, dass die besondere Bedeutung des Topduells »das wettmachen wird, auch durch den Rahmen, der sich abzeichnet.« Womit der ehemalige Frankfurter Cimen auf die zu erwartende Zuschauerresonanz abhebt: Bereits 700 Karten waren am Donnerstagabend verkauft. »Die Jungs haben sich das durch den ersten Saisonteil verdient und erarbeitet. Ich muss niemanden mehr extra motivieren. Wir wollen versuchen, unser Herz auf dem Platz zu lassen und damit die Voraussetzungen schaffen, um zu gewinnen.« Wohl wissend, dass der Frankfurter Erfolg über Eddersheim vielleicht »kein Gradmesser war«, so Cimen. Lediglich 16 Spieler befanden sich auf dem Spielberichtsbogen, was selbstredend auch dem FCG nicht verborgen geblieben ist: »Wenn zum Beispiel Otto, Bobson, Loune und andere dazu kommen, ist das nochmal eine ganz andere Mannschaft.« Doch Cimen legt den Fokus, unabhängig vom Personal beim Gegner, auf die eigene Elf: »Wir müssen ans Limit kommen.« Und personell schaut es gut aus, mit Ausnahme von Ryan Harder und Mika Gärtner kann der FC Gießen aus dem Vollen schöpfen.

FC Gießen: Duschner, Lapcic - Kireski, Besso, Fink, Lhadaf, Assar, Abdel-Ghani, Hagley, Vural, Mangafic, Maingad, Lang, Kim, Rodriguez, Beal, Mahmuti, Pekesen, Filsinger, Akulinin, Gorbunow.

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